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Trumps Jahr
Das Jahr hat sein Programm fast abgespult. Die Bilanz fällt ernüchternd aus. Wenn man ehrlich ist, hat 2025 innen- und außenpolitisch kaum etwas zustande gebracht, was den weihnachtlichen Gabentisch schmückt. Es war ein Trump-Jahr durch und durch.
Sehnsüchte in der Zeitenwende
Es hat friedlichere vorweihnachtliche Tage in der Welt gegeben. Die letzten Reste der regelbasierten Weltordnung drohen zu verblassen, in der neuen Sicherheitsdoktrin von US-Präsident Trump wird die Europäischen Union zum strategischen Gegner herabgestuft, unverblümt wird die Macht des Stärkeren zum entscheidenden Parameter von Außen-und Sicherheitspolitik reklamiert.
Ein Herbst in Deutschland
Herbst ist Bilanzzeit. So sah es Rainer Maria Rilke, dessen 150. Geburtstag wir gerade feiern. „Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr“, heisst es in dem wohl berühmtesten Gedicht, das der dunklen Jahreszeit gewidmet ist. Ein Menetekel für die Regierung Merz?
Mut zur Umsetzung fehlt
In der „Koalitions-Semantik“ gibt es keine Wahlgeschenke oder Zumutungen mehr, es werden vielmehr Pakete angeboten, sie bilden die unterschiedlichen Wünsche und Versprechen der Partner ab, dienen der innerparteilichen Befriedigung im Bündnis und sollen Handlungsfähigkeit zeigen.
Politik: Nur noch Nebendarsteller
Trump ordnet Europas Nachbarschaft neu. Ohne Mut und eigene Strategie droht Europa die geopolitische Bedeutungslosigkeit.
„Gipfelei“ als Symbolpolitik
„Großes wird auf Gipfeltreffen nicht bewegt, aber Schlimmeres verhindert“ wusste schon Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt, der medial zuvor oft überladene Ereignisse hanseatisch nüchtern einzuschätzen wusste.
Politik: 28 Punkte später
Die 28 Punkte machen noch keinen Frieden, sie sind nicht einmal ein Plan. Die Trump’sche Diplomatie hat den klassischen Verhandlungsprozess auf den Kopf gestellt und damit gerade die europäischen Verbündeten vor eine schwierige Aufgabe gestellt.
Deutsche Redewendung: „Aus dem letzten Loch pfeifen“
Die deutsche Sprache hat ein Talent dafür, alltägliche Zustände in Bilder zu verwandeln, die gleichzeitig komisch, kreativ und überraschend präzise sind. Eine dieser Redewendungen ist „aus dem letzten
Loch pfeifen“ – ein Satz, der klingt, als wäre er spontan in einer Werkstatt entstanden, vielleicht zwischen Schleifmaschine und schlecht gemachtem Filterkaffee.
Krieg dem Papierkrieg
Mehr als ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod sind die nach ihm benannten Gesetze noch quicklebendig. Cyrill Northcote Parkinson, der britische Historiker und Publizist, hatte die Bürokratie als Grundübel moderner Staatsgestaltung gebrandmarkt und bei Fortsetzung der Regulierungswut geunkt, „Gott werde die nächste Sintflut nicht mit Wasser, sondern mit Papier veranstalten“.
Politik: Nationale Ego-Trips
Die wahre Krise Europas? Souveränismus. Denn Alleingänge der Nationalstaaten lösen keine transnationalen Probleme.
