Tag archives for Buch - Page 6
Alles, was wir nicht erinnern
Christiane Hoffmann, stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung und langjährige Auslandskorrespondentin der FAZ, läuft nach dem Tod Ihres Vaters allein die Strecke, die er als Kind zu Fuß von Schlesien bis an die bayerische Grenze zurückgelegt hat. Das Dorf, aus dem die Familie 1945 aufbrach, kennt sie. Doch ihre Fragen nach Details und Empfinden wurden von der Familie mit stereotypen Floskeln abgespeist.
Tante Helene und das Buch der Kreise
Der preisgekrönte Germanist Beyer erzählt in dem Roman auf zwei Zeitebenen. Die Gegenwart spielt in New York bei der Familie von Alexander, der beruflich noch nicht gefestigt ist und seinen Lebensentwurf sucht. Er reist nach Deutschland, um das Land seiner Vorfahren näher kennenzulernen und das Erbe seiner Tante Helene zu sichten. Er erinnert sich an Besuche bei ihr und Gespräche, findet Zeitzeugen und ein unvollständiges Projekt: das Buch der Kreise, für das Helene lebenslang gesammelt hat.
Heimweh. Verschickungskinder erzählen
Schier unerträglich liest sich, was die Kinder z.T. mehrfach in verschiedenen Heimen in den vierziger bis neunziger Jahren erleben mussten. Besonders die Vierjährigen bekamen oft vorher nichts oder Falsches erzählt, was sie da erwartete. Danach wurde ihren
Erzählungen oft kein Glauben geschenkt, wodurch sie jegliches Vertrauen in ihre Eltern verloren.
Nicht mehr. Mehr nicht: Chiffren für sie
Dies ist die Geschichte von Gertrud Vormweg, einer Frau, die vom Bild ihres Geliebten nicht loskommt. Er hat sie verlassen: Nun bestimmen Zorn, Sehnsucht und Enttäuschung, Begehren und Aufbegehren Tag und Nacht ihre Gedanken. Doch zugleich mag sie, die Dichterin, nicht sang- und klanglos die Verliererin dieser Liebe sein.
Ein Darmstädter in Ägypten
Die vorliegende Arbeit ist Bestandteil einer Dissertation der Autorin, die die ägyptischen Sammlungen der Museen in Darmstadt und Wiesbaden bearbeitete. Sehr ausführlich wertet und kommentiert sie das Reisetagebuch eines Samengroßhändlers aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, als Ägypten noch zum Osmanischen Reich gehörte.
Elisabeth. Ein Abschied
So lapidar wie der Titel des preisgekrönten Autors ist der Text, der mit stark redundantem Inhalt ein Protokoll des Verfalls ist. Schonungslos beobachtet Buselmeier die Anzeichen des Alterns zunächst bei sich, genauso sind auch die Tagebucheinträge über seine, mit der Pensionierung in Depression verfallenden Ehefrau. Der Klappentext suggeriert, es handle sich um ein fiktives Ehepaar. Der Text wirkt aber sehr autobiographisch.
Das Land der Anderen
In ihrem neuesten Roman greift die preisgekrönte Autorin die Geschichte ihrer Großeltern auf, und zwar im Zeitraum von 1947 bis 1954. Die Elsässerin Mathilde hat sich in einen französischen Kriegsgefangenen, den marokkanischen Offizier Amine Belhaj, verliebt. Angezogen von seiner fremdartigen Männlichkeit und völlig naiv ergreift sie die Gelegenheit, durch die Heirat ihr Dorf zu verlassen.
Das Glück wohnt in Lissabon
Der Eyecatcher für dieses Buch war das Foto einer Kinderschar von etwa 1911. Sofort entstand die Frage, was die porträtierte Frankfurter Familie während der Kaiserzeit veranlasste, nach Portugal auszuwandern? Die Autorin war sogar vor Ort
auf Spurensuche und hat erfolgreich nach Schauplätzen, Arbeitgebern und Zeitzeugen ihrer Schwiegerfamilie gesucht. Entsprechend sind Fotos der Firmengeschichte eingefügt. Diese Familiengeschichte hat Potential für einen Roman.
Das Elend der Verschickungskinder
Anja Röhl machte das Trauma der Verschickungskinder 2019 in der breiten Öffentlichkeit publik. Als Betroffene gründete die Sonderpädagogin und Autorin 2019 mit anderen ehemaligen Verschickungskindern die Initiative Verschickungskinder (www.verschickungsheime.de). Sie hält Vorträge zum Thema und sammelt seit Jahren Betroffenenberichte.
Afrikas Kampf um seine Kunst
Man stelle sich das mal vor: Da werden Schätze geraubt, (von den Erben) einem Versteigerungshaus übergeben, verhökert und der neue Besitzer behauptet allen Ernstes und keineswegs aus Unkenntnis, alles sei legal erworben. Die Autorin, Bénédicte Savoy, ist spezialisiert auf Kunstraub und Beutekunst und hat Museen, ihre Archive, bei der UNESCO und Ministerien im In- und Ausland nach Dokumenten durchforstet, um mit ihren Fundstücken nachzuzeichnen, in welcher Art und Weise seit dem zweiten Weltkrieg mit dem Problem der Rückgabe von Beute umgegangen wurde.







