Mörderische Pflanzen tricksen mit mörderischen Sexfallen

Dieses multimediale Buch mit integrierten Videos will den Artenschutz stärken und zeigt dies am Beispiel der gefährdeten heimischen Orchideen und des streng geschützten Sonnentaus. Diese Pflanzen sind Naturwunder. Mit faszinierenden Tricks sichern sie ihre Fortpflanzung und ihr Überleben.

Schauer laufen Wanderern über den Rücken, wenn sie Zeuge der Dramen werden, die sich in den Mooren abpielen. Geraten Insekten, Fliegen und Schmetterlinge in die klebrigen Fangarme des Rundblättrigen Sonnentaus, gibt es für sie kein Entkommen. Sie werden aufgefressen. Enzyme helfen dem Sonnentau, seine Opfer zu verdauen und Nährstoffe aufzunehmen , auf die er zum Überleben auf den nährstoffarmen Mooren  angewiesen ist. Bei zwei Moorwanderungen in der Eifel können Leser des neuen multimedialen Buches von Rainer Nahrendorf „Sexfallen und Killerpflanzen – Wie Pflanzen tricksen“ zu Tatortzeugen werden. Wen es nicht ins das Moor zieht, kann das grausame Geschehen in den Videos sehen, die in das Buch integriert sind. Allerdings braucht der Betrachter starke Nerven. Überrascht werden manche Leser des Buches sein , dass einige der zauberhaften Orchideen bildschöne Betrügerinnen sind.

Orchideen gelten als die Königinnen der Pflanzen, aber die bildschönen Königinnen sind zugleich Trickbetrügerinnen. Sie locken mit der Farbenpracht ihrer Blüten und mit Düften Insekten an, um ihre Bestäubung zu sichern.

Das Gefleckte Knabenkraut (Dactylorhiza maculata), auch Flecken-Fingerwurz genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Orchideen

Ein Drittel aller Orchideen täuscht die Insekten, indem sie ihnen die für die Bestäubung erwartete Gegengabe, den Nektar, vorenthalten. Die Raffinesse der Nektartäuscher wird von den Sexvortäuscherinnen noch übertroffen. Sie locken liebestolle Insektenmännchen an, indem sie mit dem Aussehen ihrer Blüten und dem Verströmem von Lockstoffen weibliche Insekten nachahmen. Sind die Insektenmännchen in diese Sexfalle gegangen, bekommen sie die Pollen angeheftet, die sie zu einer anderen Orchidee der gleichen Art tragen.

Reingelegt werden Insekten nicht nur durch die Sexfallen vieler Orchideen. Gefährlicher sind für sie die in der Sonne glitzernden Schleimtropfen (Fachbegriff „Tau“) des Rundblättrigen Sonnentaus. Haben sie sich in den klebrigen Fangarmen verfangen, gibt es kein Entkommen. Sie werden aufgefressen. Enzyme helfen dem Sonnentau, seine Opfer zu verdauen und Nährstoffe aufzunehmen, auf die er in den nährstoffarmen Mooren angewiesen ist. Er sichert sich sein Überleben, indem er Insekten tötet. Schon Charles Darwin war von diesen Täuscherpflanzen begeistert. Sie gehören zum schützenswerten Weltnaturerbe. Der Aronstab ist gnädiger als die insektenfressenden Pflanzen. Er nimmt die Mücken und Fliegen, die er durch Aasgeruch anlockt, nur in Geiselhaft. Nach erfolgter Bestäubung lässt er sie wieder frei. Aber nicht nur Pflanzen tricksen, Pilze können es auch, wie der „Fliegentöter“-Pilz zeigt. (Männliche Stubenfliegen versuchen tote weibliche Fliegen zu begatten und holen sich dabei unausweichlich den eigenen Tod.

Bei zwei Moorwanderungen in der Eifel zum Sonnentau können Leser zu Tatortzeugen werden. Das Buch enthält eine Linksammlung zum Moor- und Insektenschutz. Leser brauchen nur Stichworte aus den Links in die Suchmaske einer Suchmaschine einzugeben, um vertiefende Informationen über Programme und Projekte zum Moor-und Insektenschutz zu erhalten. Das engagierte Naturschutzbuch zeigt, wie sich Bürger und Unternehmen für den Erhalt der Biodiversität engagieren können.

 

Verlag: https://shop.tredition.com/search/U2V4ZmFsbGVuIHVuZCBLaWxsZXJwZmxhbnplbg==

Sexfallen und Killerpflanzen
von Rainer Nahrendorf
92 Seiten, davon 22 farbig
Softcover  14,95 € ISBN: 978-3-347-77265-6
Hardcover 24,95 € ISBN: 978-3-347-77266-3

Video zum Buch von Arno Schmitt / Eifel-Land- Leute:
https://www.youtube.com/watch?v=jmAZ8UIzQxE&t=102s

 

 

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