Erdoğans Krieg gegen Frauen
In der Türkei erzählen die Schlagzeilen oft grausige Geschichten von Gewalt gegen Frauen – auf der Straße, in Bussen und Bahnen und zu Hause. Da war die 20-jährige Studentin, die von einem Busfahrer nach einem Vergewaltigungsversuch verprügelt, verbrannt und in einen Fluss geworfen wurde. Oder die türkische Nachrichtensprecherin, die kurz nach der Geburt ihres Kindes von ihrem Ehemann dermaßen brutal geschlagen wurde, dass sie heute gelähmt ist. Oder die Frau, die in einem Friseursalon von ihrem Mann erschossen wurde; er hatte – soeben aus dem Polizeigewahrsam entlassen – sein Kontaktverbot missachtet. Und dann war da Eda Okutge, die von ihrem Ex-Mann auf der Treppe erstochen wurde, während sich ihr kleiner Sohn mehrere Stockwerke weiter oben versteckte.
Auf Wiedersehen, Europa! War schön mit Dir.
Wenn dieser Tage in Deutschland über Migration gesprochen wird, ist damit fast immer die Wanderung aus anderen Teilen der Welt nach Europa gemeint, derzeit vor allem aus Afrika und dem Nahen Osten. Neben der Bewegung Richtung Norden gibt es aber auch die gen Süden.
Ich denke oft an den Krieg, denn früher hatte ich dazu keine Zeit
Bei der Vorbereitung zu einer Ausstellung über sein Werk fand Arnon Grünberg ein Manuskript seiner Mutter wieder, geschrieben in den 1990er-Jahren. Hannelore Grünberg-Klein schildert die Geschichte ihrer Flucht vor dem NS-Regime in beeindruckend klaren, um Haltung und Würde ringenden Worten. Mit 87 Jahren erhielt sie einen Buchvertrag für ihre Memoiren, sie starb kurz vor deren Veröffentlichung am 9. Februar 2015.
Das Erbe der Kriegsenkel.
Matthias Lohre begibt sich auf die Suche nach seinen verstorbenen Eltern. Mit seiner persönlichen Geschichte zeigt er exemplarisch, mit welchen Nöten die Kinder der Kriegskinder bis heute kämpfen: Die nie verarbeiteten traumatischen Erlebnisse ihrer Eltern haben bei Kriegsenkeln zu mangelndem Selbstwertgefühl, extremen Schuldgefühlen und diffuser Angst geführt.
Wir sind halt einfach besser…
Wir Deutschen sind anders als die Anderen. Zupackender, tüchtiger - kurz: besser. Wenn Krisen sich andeuten, lösen wir sie. Wir lassen Unruhe, Angst oder gar Panik überhaupt nicht erst aufkommen. Das sieht man doch jetzt beim Problem der Flüchtlingsbewältigung. Oder stimmt das schöne Selbstbildnis am Ende gar nicht?