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Angemerkt: Angst, Faszination, Blauäugigkeit

Vor etwas mehr als 122 Jahren, am 27. Juli 1900, hielt Kaiser Wilhelm II. bei der Entsendung des deutschen Expeditionskorps gegen den so genannten Boxer-Aufstand in China seine berühmt-berüchtigte "Hunnenrede". Kein Chinese, tönte "Willem Zwo" sollte jemals wieder einen Deutschen auch nur scheel ansehen. Ein Jahrhundert später hat sich die Weltgeschichte gedreht. China ist auf dem Weg zu einer Weltmacht - politisch, militärisch und wirtschaftlich. Und in Deutschland wird man sich allmählich bewusst, dass man drauf und dran ist, sich ökonomisch weitgehend abhängig zu machen vom kommunistischen "Reich der Mitte" - und damit auch politisch erpressbar. Aber: Sind wir das nicht bereitrs.
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“Nur einer kam heim aus Afghanistan”

Dieses Gedicht gehört möglicherweise nicht zu den literarisch besten des Journalisten, Historikers und Dichters Theodor Fontane. Aber zu den eindrucksvollsten, vielleicht sogar am nachhaltigsten wirkenden zählt sein „Trauerspiel von Afghanistan“ auf alle Fälle. 1859 beschrieb der damals in England lebende und arbeitende Fontane ein Ereignis, das sich 17 Jahre vorher ereignet und sich seither traumatisch in das Selbstbewusstsein der Weltmacht Großbritannien eingebrannt hatte. Es war nicht nur die Vernichtung einer ganzen Armee plus zivilem Tross mit Frauen und Kindern (insgesamt mehr als 13 000 Personen), sondern die erste britische Niederlage in einem Kolonialkrieg überhaupt. Es gibt mehr als nur einen Vergleich zu heute.
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