Schloß Veynau

Die Burg Veynau ist eine mittelalterliche Wasserburg und die größte Burganlage im Kreis Euskirchen in Nordrhein-Westfalen. Sie zählt zu den eindrucksvollsten und bedeutendsten Burgen im Rheinland.
Von der sehr weitläufigen Burganlage sind die äußere und innere Vorburg mit zwei runden Schalentürmen und die Kernburg mit Palas und zwei Ecktürmen erhalten. Der historische Wassergraben, die Wehrmauer sowie Maueransätze der untergegangenen mittelalterlichen Flügelbauten sind noch sehr gut erkennbar. Das imposante Herrenhaus aus Bruchstein steht auf einer Insel, umgeben von einem Wassergraben, und ist durch einen Torbau in der Wehrmauer aus dem 16. Jahrhundert erreichbar.
Die Burg Veynau steht seit 1985 unter Denkmalschutz. Sie befindet sich in Privatbesitz und wurde zeitweise als Wohn- und Geschäftssitz genutzt. Die Außenanlage ist nur im vorderen Bereich frei zugänglich. Das Gewässer wird durch einen ansässigen Angelverein bewirtschaftet.

Um 1340 wurde die Burg gegründet und vom Markgrafen von Jülich als Lehen an den Truchsess Dietrich Schinnenmann von Aldenhoven gegeben, der sie zur stärksten Festung der Region ausbaute. 1351 wurde die Burg zum Kölner Offenhaus. 1355 wurde sie beschädigt, aber sofort wieder aufgebaut. Im gleichen Jahr ging die Burg in jülischen Besitz über und wurde Teil des jülischen Burgengürtels um Euskirchen. 1381 ging die Burg dann als Lehen an Balduin von Monyardin. Dieser versäumte 1422, beim neuen Landesherrn, Herzog Adolf von Berg, um eine neue Belehnung mit der Burg nachzusuchen, der daraufhin die Burg eroberte und das Lehen einzog.
1447 erwarb Heinrich von Geisbusch zunächst eine, später auch die zweite Hälfte der Burg. Er starb 1451, und seine Witwe veräußerte die Burg an Dietrich I. von Bourscheidt. Durch einen Umbau erhielt die Burg ihr heutiges Aussehen.
Im geldrischen Krieg (1542–1543) konnte die Burg gegen die kaiserlichen Truppen verteidigt werden. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wurde sie stark beschädigt und von 1661 bis 1664 repariert.
Nachdem der französische General Lacroix sie 1708 hatte niederbrennen lassen, wurde die Burg wiederhergestellt, und die Türme erhielten ihre heutigen Hauben. 1722 ging sie an den kurpfälzischen Generalfeldmarschall Maximilian Carl von Martial, der den Westteil des Herrenhauses neu ausbaute. 1743 erbte Joseph Anton Freiherr Beissel von Gymnich die Burg.
Im 19. Jahrhundert verlor die Burg ihre Bedeutung und verkam zum Landgut. 1843 erwarb sie Herzog Prosper Ludwig von Arenberg. Im 20. Jahrhundert stand sie lange leer und verfiel. Ein schweres Erdbeben zog das Gebäude 1951 in Mitleidenschaft. 1973 kaufte der Landwirt Theodor Bamberg die Burg von den Arenbergern.
1988 kam die baufällige Burg in den Besitz von Harald Freiherr von Elmendorff, der sie mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen aufwendig restaurierte. Freiherr von Elmendorff ist zwischenzeitlich verstorben und auch sein Sohn Alexander von Elmendorff, welcher im Anschluss Besitzer der Burg war, ist 2021 plötzlich verstorben. 2004 zog als Mieter eine Medienwerkstatt in die Räume der Veynau. Seit 2014 steht die Burg leider wieder leer.
Veynau erreicht man von Wißkirchen mit dem Pkw über die Bundesstraße 266, dann die „Panzerstraße“ L11, nach Satzvey und schließlich über die Zugangsstraße zur Burg Veynau (wie Weg 3 auf Plan).
Für Fußgänger und Radfahrer wären 3 direkte Verbindungen möglich.
1. Der von vielen Spaziergängern und Radfahrern benutzte Weg entlang der Bahn ist ein privater Feldwirtschaftsweg, der bei nasser Witterung notfalls von Fußgängern, aber nicht von Radfahrern benutzt werden kann. Er kann deshalb nicht ausgebaut werden.
2. Ein 2. sehr malerische Feldweg führt durch das Gelände der Firma Zaun am Veybach entlang direkt zur Burg Veynau. Dieser Weg ist jedoch so zerfurcht und morastisch, dass er nur von geländeerprobten Wanderern zu benutzen ist.
3. Auf dem Radweg an der B266 entlang, über die Autobahn, Richtung Satzvey, dann Weg nach Burg Veynau. Die Route entspricht etwa der Pkw-Route.
Bisherige Schlösser:
1.) Burg Odenhausen – https://www.rantlos.de/lebensart/burg-odenhausen.html
2.) Schloß Vettelhoven – https://www.rantlos.de/lebensart/schloss-vettelhoven.html
3.) Tomburg – https://www.rantlos.de/lebensart/die-tomburg.html
4.) Burg Kirspenich – https://www.rantlos.de/lebensart/burg-kirspenich.html
5.) Schloß Wachendorf – https://www.rantlos.de/lebensart/schloss-wachendorf.html
6.) Schloß Merode – https://www.rantlos.de/feingeist/kultur_und_unterhaltung/schloss-merode.html
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