Fragt man Jugendliche danach, wofür sie Geld zurücklegen, stehen „größere Anschaffungen“ auf Platz eins. Nicht überraschend: Junge Leute wollen sich ein neues Smartphone, Tablet oder vielleicht schon ein Auto kaufen. Beim Umzug in die erste eigene Wohnung stehen neue Möbel auf dem Wunschzettel oder eine Urlaubsreise.

Trend geht schon bei schon Jugendlichen zu mehr finanzieller Sicherheit

Doch während solche Konsumwünsche als Hauptsparmotiv bei jungen Leuten nicht überraschen, gilt das nicht unbedingt für Platz zwei der Sparmotive: Fast jeder Fünfte der 14- bis 17-Jährigen legt Geld aus Sicherheitsgründen und für Notfälle zurück. Immerhin 14 Prozent sparen für den Vermögensaufbau – und tatsächlich denken schon 5 von 100 Jugendlichen an die Altersvorsorge. Klar, dass das Sparen für Notfälle und Rücklagen mit zunehmenden Alter an Bedeutung gewinnt. Aber auch insgesamt zeigt der Vergleich mit den Ergebnissen von 2015 diesen Trend (siehe Schaubild): Während das Sparen für Anschaffungen bei den Jugendlichen in den letzten Jahren von 51 auf 45 Prozent gesunken ist, gewann die Rücklage für Notfälle von 14 auf 19 Prozent an Bedeutung.

Warum aber ist das so in einem Land, das wirtschaftlich sehr gut dasteht, in dem die Arbeitslosenzahl sich auf einem niedrigen Niveau bewegt und in dem auch die Finanzkrise schon länger kein Thema mehr ist? Eine Frage, auf die es keine einfachen Antworten gibt. Aber das generelle Empfinden von mehr Unsicherheit in der (politischen) Welt, das wahnsinnige Tempo, in dem die Digitalisierung nahezu alle Lebensbereiche betrifft und verändert, spielt sicher eine Rolle. Und zumindest für ihre finanzielle Zukunft setzen die jungen Leute deshalb vielleicht erstmal auf Sicherheit.

von Tanja Beller

 

 

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