Bewegung ohne Überbelastung hält das wichtige Gelenk in Form

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Arthrose: Wer rechtzeitig vorbeugt, kann Arthrose in den Gelenken verhindern …

Der Mensch hat etwa hundert echte Gelenke. Warum gerade das Kniegelenk so häufig Probleme bereitet, hat mehrere Gründe: Erstens ist es extremen Belastungen ausgesetzt, zweitens ist seine Konstruktion sehr kompliziert und erfordert das reibungslose Zusammenspiel von zahlreichen Knochen, Muskeln, Bändern und Knorpeln. Knieschmerzen durch Verschleiß und Verletzungen sind deshalb häufige Beschwerden.

„Wenn man über 50 ist, morgens aufwacht und es tut nichts weh, dann ist man tot.“ Komiker Jürgen von Manger alias „Tegtmeier“ hatte es bereits vor Jahren auf den Punkt gebracht: Mit dem Alter kommen die Zipperlein. Besonders häufig sind die Kniegelenke betroffen. Viele Menschen leiden unter Schmerzen, die durch Verschleiß oder frühere Verletzungen bedingt sind. Das führt oft zur Einschränkung der Beweglichkeit. Akute Probleme etwa durch Verdrehen oder einen Sturz können die Situation weiter verschlimmern. Die Betroffenen schonen das schmerzende Gelenk und bewegen sich immer weniger.

Radeln und Walken tun gut

Um die Knie fit und beweglich zu halten, ist Bewegung aber das A und O. Denn gerade die Verschleißerkrankung Arthrose wird durch Immobilität begünstigt. Der Gelenkknorpel, der die Knochen vor Reibung schützt, enthält nämlich keine Blutgefäße, sondern wird durch die Gelenkschmiere versorgt. Diese aber wird nur durch Bewegung gut verteilt und in den Knorpel „einmassiert“. Auch Senioren sollten also regelmäßig aktiv werden – jedoch ohne das Gelenk zu überlasten. Sportarten wie Radfahren, Walking und Schwimmen sind gut geeignet.

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Um die Knie fit und beweglich zu halten, ist Bewegung das A und O – eine besonders schonende Sportart ist das Fahrradfahren. Foto: djd/Traumeel/thx

Auch bei schonendem Training oder im Alltag kann es aber gelegentlich zu Knieverletzungen wie Prellungen, Bänder- oder Meniskusschäden kommen. Dann sollte man sofort die sogenannte PECH-Regel – Pause, Eis (kühlen), Compression (Verband), Hochlegen – anwenden.

Bei anhaltenden Schmerzen zum Arzt

Bewirken die Erste-Hilfe-Maßnahmen keine spürbare Besserung, sind die Schmerzen sehr stark oder dauern über längere Zeit an, ist ein Arztbesuch angezeigt. Das gilt auch abseits von akuten Verletzungen etwa für Knieschmerzen durch Arthrose. Denn oft ermöglicht erst eine geeignete Schmerzbehandlung, wieder den Schritt in ein bewegteres Leben zu wagen.

Arthrose im Kniegelenk vorbeugen

  • Übergewicht vermeiden: Übergewichtige erhalten im Schnitt 12 Jahre früher als Normalgewichtige eine Knieprothese. Jedes Kilo zählt!
  • Viel sanfte Bewegung: Rad, Schwimmen, Skilanglauf fördern den Stoffaustausch im Gelenk-Knorpel bei geringer Stoßeinwirkung. Ein guter Stoffwechsel im Gelenk beugt auch Arthrose vor. Motto: „Viel Bewegen, wenig belasten.“
  • Alkohol und Nikotin vermeiden: Was Gift für die Zellen des Körpers ist, schadet auch dem Kniegelenk. Stark belastete Gelenke bleiben ohne diese Gifte länger gesund.
  • Früherkennung der Arthrose: Haben Sie Anlaufschmerzen oder schon Ruheschmerzen? Dann Hilfe holen und die Gelenke erhalten.
  • Bewegungsarmut vermeiden: Bewegungsmangel ist schlecht für die Gelenke: Auch im Büro die Beine ausstrecken, umhergehen, nicht immer in der selben Position verharren.
  • Stoßbelastung im Knie vermeiden: Sportarten mit schnellen Richtungswechseln wie Squash, Fußball oder Badminton vermeiden.
  • Günstige Ernährung bei Kniearthrose: Säure-Basen Haushalt beachten: viel Gemüse, wenig rotes Fleisch.

Kniearthrose-Übungen zum Selbermachen

Arthrose

  • Beine schwingen lassen
    Bei dieser Übung sitzen sie auf einer Tischplatte. Lassen Sie die Beine vor und zurück schwingen. Ohne Belastung verteilt sich die knorpelschützende Gelenkschmiere auf der ganzen Knorpelfläche des Knies.
  • Bein kreisen lassen
    Bei dieser Übung stehen sie auf einem Bein. Lassen sie das andere Bein kreisen. Dadurch kräftigen Sie die Haltemuskulatur des Knies im stehenden Bein und fördern die Koordination und Stabilität im Kniegelenk.
  • Brücke
    Bei dieser Übung liegen sie auf dem Rücken, beide Beinde sind angestellt. Sie strecken das Becken und heben das Gesäß vom Boden, bis sie sich um Schulterstand befinden. Dort halten, wieder absenken. Mit dieser Übung kräftigen Sie die Muskulatur um das Kniegelenk.
  • Brücke mit Ausstrecken eines Beines
    Übung wie vorangegangene: sie Liegen mit angestellten Beinen, heben Sie das Gesäß in den Schulterstand, und strecken ein Bein in die Luft. Damit stabilisieren Sie die Kniemuskulatur und erhöhen die Koordinationsfähigkeiten in Ihrem Kniegelenk.

Sepp Spiegl (Quelle: http://www.pressetreff.de)  Titelfoto: Auch bei schonendem Training kann es zu Knieverletzungen kommen. Foto: djd/Traumeel/Panthermedia

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