Warum heißt die Marke so? Heute: Taunus
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Eigentlich bedarf die Herkunft der Marke „Taunus“ keiner großen Erklärung: Der erste Ford Taunus war 1939 das Nachfolgemodell des Ford Eifel. Und wenn nicht der Zweite Weltkrieg dazwischengekommen wäre, hätte es vielleicht noch einen Ford Hunsrück oder einen Ford Harz gegeben.
Anstelle der sogenannten blauen Ford-Pflaume gab es seit 1953 eine Variante des Kölner Stadtwappens in Rot-Weiß-Silber (drei Kronen und elf Flammen) als Markenlogo. Davor war es kurz der Kölner Dom mit einem Fabrikgebäude.
Tatsächlich gab es kein einziges “Ford”-Modell in dieser Zeit. Stattdessen hießen die Fahrzeuge “Taunus 12M” (berühmt für die Weltkugel in der „Nase) über dem 17M (die herrliche „Badewanne“) bis “Taunus 20M” (ab 1964), und auch der Transporter hieß “Taunus Transit”. Der Grund lag in der durchaus etwas merkwürdigen Differenzierungspolitik der Amerikaner, die eine Konkurrenz verschiedener Ford-Produkte untereinander vermeiden wollten.
Ab 1967 ersetzt die blaue Pflaume das Kölner Stadtwappen
Das änderte sich erst 1967 mit der Gründung von “Ford of Europe”.
Einem Dach, unter dem sich die britische, irische und deutsche Ford-Gesellschaft zusammenfanden, um Synergien, zum Beispiel durch gemeinsame Fahrzeugplattformen, anzustreben. Das erste Gemeinschaftsprojekt war der Ford Escort, gefolgt vom Ford Capri. Von dieser Zeit an hießen die deutschen Modelle nicht mehr Taunus, sondern Ford und trugen statt des Kölner Stadtwappens wieder die blaue Pflaume.
Gab es also gar keinen Ford Taunus mehr nach 1950? Doch: Von 1971 bis 1982 gab es den Taunus wieder als Modellnamen, genauer als Ford Taunus TC. Die Buchstaben standen für Verwandtschaft mit dem britischen Modell “Cortina” (TC = Taunus Cortina). Ihn gab es mit unterschiedlichen Motorisierungen auch als Coupé und Kombi (“Turnier”), bis er 1982 vom Modell “Sierra” abgelöst wurde. Damit ging auch die Ära der deutschsprachigen Modellnamen bei Ford zu Ende.
Mehr zum Thema Markenamen in:
Bernd M. Samland
“Naming für erfolgreiche Marken”
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