Freddie Mercury (* 5. September 1946 als Farrokh Bulsara in Sansibar-Stadt, heute Tansania; † 24. November 1991 in Kensington, London) war einer derfreddie-mercury bedeutendsten Rocksänger der 1970er und 1980er Jahre. Er wurde als Mitbegründer, Komponist und Leadsänger der Band Queen bekannt. Mercury komponierte Welthits wie Bohemian Rhapsody (1975) oder We Are the Champions (1977).

„Made in heaven / made in heaven / it was all meant to be“, singt Freddie Mercury klagend auf einem Song des posthum veröffentlichten, letzten Queen-Albums „Made In Heaven“, den er erst kurz vor seinem Tod einsang. Man könnte auch weit bekanntere Textstellen anführen, die belegen, wie meisterlich es der weltbekannte Sänger verstand, Melodien mit einer kraftvollen Prise Pathos zu versehen. Im erwähnten Song spielt natürlich auch das Schicksal eine tragende Rolle: Freddie Mercury stirbt im November 1991 im Alter von nur 45 Jahren an den Folgen der Immunschwäche AIDS.

Natürlich ist die Geschichte des als Farrokh Bulsara am 5. September 1946 auf Sansibar vor der ostafrikanischen Küste geborenen Sängers untrennbar mit der Rockband Queen verbunden, in die er 1970 einsteigt. Diese Möglichkeit kommt dem Fan von Jimi Hendrix, den Beatles und Led Zeppelin erst zu Gute, als sein Kumpel und Studienkollege Tim Staffell bei der Queen-Vorgängerband Smile aussteigt.

Freddie, der bereits mit Drummer Roger Taylor einen Klamottenladen im Londoner Kensington Market betreibt und die Band seit Jahren bei Konzerten begleitet, arbeitet fortan mit dem Drummer und mit Gitarrist Brian May nicht nur an Songs, sondern erfindet auch den neuen Bandnamen, kreiert das Logo und entwirft die Bühnenkleidung. Als 1971 Bassist John Deacon hinzustößt und 1973 die Single „Keep Yourself Alive“ erscheint, nimmt eine der erfolgreichsten Rock’n’Roll-Geschichten ihren Lauf.

Einige Zeit nach der Gründung von Queen legte sich Freddie Bulsara den Künstlernamen „Mercury“ zu. Das englische Wort Mercury hat verschiedene Bedeutungen wie Merkur, der sonnennächste Planet unseres Sonnensystems, das chemische Element Quecksilber und der Gott Merkur der römischen Mythologie, der die besondere Position des Götterboten innehatte. Laut Brian May gibt es einen Bezug zu Mercurys Song My Fairy King vom ersten Queen-Album. In diesem heißt es in einer Textzeile: „Mother Mercury, look what they’ve done to me, I cannot run I cannot hide.“ („Mutter Merkur, sieh nur, was sie mir angetan haben, ich kann nicht weglaufen, ich kann mich nicht verstecken.“). Nachdem dieser Song aufgenommen war, wurde Freddie Bulsara gefragt, ob es sich bei „Mother Mercury“ um seine eigene Mutter handele, und dieser antwortete: „Yes, and from now on I’ll be Freddie Mercury.“ („Ja, und von jetzt an werde ich Freddie Mercury sein.“)

In den frühen 1970er Jahren lebte Mercury jahrelang mit der aus London stammenden Verkäuferin Mary Austin zusammen. Die beiden teilten sich eine Wohnung im Londoner Stadtteil West Kensington. Als offizielle Lebenspartnerin von Mercury erlebte Austin auch den internationalen Durchbruch von Queen mit. 1973 veröffentlichte Mercury eine Single unter dem Namen Larry Lurex.

Die im Oktober 1975 veröffentlichte Single Bohemian Rhapsody belegte neun Wochen lang Platz eins der britischen Charts und wurde der erste Nummer-eins-Hit von Queen. Die Platte verkaufte sich weltweit über fünf Millionen Mal. Die Single erhielt zwei Platin– und mehrere Goldene Schallplatten. Für die Komposition des Songs erhielt Mercury im Januar 1976 den Ivor Novello Award.

Im Sommer 1991 verdichteten sich die Gerüchte, dass Mercury schwer erkrankt sei und an AIDS leide, worüber Boulevard-Blätter in der ganzen Welt berichteten. Seine unmittelbare Umgebung hielt seinen wahren Gesundheitszustand und die Art seiner Erkrankung für mehrere Jahre geheim. Auch zum Zeitpunkt, an dem seine Bandmitglieder von Mercurys HIV-Status erfuhren, gibt es widersprüchliche Angaben. Laut Jim Hutton erfuhren sie im Mai 1989 davon.[10] In Brian Mays Biografie heißt es hingegen, dass Mercury die Band im Januar 1991 in Montreux versammelte, um ihnen die Wahrheit über seinen Gesundheitszustand zu offenbaren.

Am 23. November 1991 unterrichtete Mercury die Öffentlichkeit mit einer vorbereiteten schriftlichen Erklärung, dass er an AIDS erkrankt sei. Am nächsten Morgen fiel er in ein Koma und starb abends in seinem Haus im Londoner Stadtteil Kensington im Alter von 45 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. Die Trauerfeier fand am 27. November 1991 im privaten Kreis nach zoroastrischem Ritus, der altiranischen Religion seiner Familie, statt. Mercurys Leichnam wurde im West London Crematorium eingeäschert. Laut Aussage einer Mitarbeiterin des Kensal Green Cemetery wurde die Urne von seinen Eltern mitgenommen. Eine geplante Gedenkstätte auf dem Friedhof wurde auf Wunsch seiner Mutter nicht errichtet. Anderen Aussagen zufolge wurde seine Asche im Genfersee verstreut, um eine Pilgerstätte zu vermeiden. Bis heute ist nicht eindeutig geklärt, ob und wo es eine Ruhestätte für Mercury gibt.

Am 25. Februar 2013 berichtete der Daily Mirror von einer kurz zuvor entdeckten Gedenktafel auf dem Friedhof Kensal Green mit der Inschrift „In Loving Memory of Farrokh Bulsara 5. Sept. 1946 – 24. Nov. 1991“, gefolgt vom französischen Text „Pour être toujours près de toi avec tout mon amour“ und der Initiale „M“.[11] Der Buchstabe gilt als Hinweis auf seine Freundin Mary Austin, der Mercury sein Anwesen in Kensington, sein Vermögen und die Rechte an einigen Liedern vermachte. Am 6. März 2013 wurde bekannt, dass die Gedenktafel verschwunden ist.

 

Bohemian Rhapsody

 

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