Bei ersten Anzeichen zum Arzt gehen und rechtzeitig Beratung einholen

Nicht nur Organisatorisches, sondern auch Wünsche und Sorgen sollten bei einer Demenzdiagnose besprochen werden. Nicht nur Organisatorisches, sondern auch Wünsche und Sorgen sollten bei einer Demenzdiagnose besprochen werden. Foto: djd/compass private pflegeberatung/mattphoto

(djd). Demenz ist der Oberbegriff für verschiedene Krankheiten, die mit einer Abnahme der geistigen Leistungsfähigkeit, Gedächtnisstörungen sowie einem Rückgang der Orientierungs- und Sprachfähigkeiten einhergehen. Laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft leben in Deutschland zurzeit ca. 1,7 Millionen Menschen mit einer Demenz. Die häufigste Form ist die Alzheimerkrankheit. Sie zählt zu den primären Demenzen, denen keine andere Erkrankung zugrunde liegt. Diese betreffen vor allem ältere Menschen und sind zwar behandelbar, aber nicht heilbar. „Doch auch, wenn die Diagnose für Betroffene und Angehörige ein großer Schock ist: Eine Demenz ist nicht das Ende, und auch Betroffene können noch sehr viel Lebensqualität haben“, weiß Alexander Andrzejczak von der compass Pflegeberatung. „Es ist aber wichtig, sich früh Beratung zu suchen und die Zukunft zu planen.“

Ein Unterstützungsnetzwerk aufbauen

Treten erste Anzeichen wie zunehmende Vergesslichkeit, Orientierungsprobleme, Wortfindungsstörungen, fehlender Überblick über die Finanzen, sich häufende Fehler oder Stimmungsschwankungen auf, sollte man diese nicht leugnen, sondern Hinweise von Angehörigen ernst nehmen und einen Arzt aufsuchen. „Es ist wichtig, so früh wie möglich eine Vorsorgevollmacht und eine Patientenverfügung zu verfassen und ein Unterstützungsnetzwerk aufzubauen – im besten Fall schon prospektiv vor der Diagnosestellung“, so Andrzejczak. Dabei kann eine Pflegeberatung kompetent helfen. Die compass-Hotline unter der Nummer 0800-101-8800 steht allen Ratsuchenden kostenlos zur Verfügung, viele Informationen finden sich auch unter www.pflegeberatung.de. Für Privatversicherte werden außerdem Hausbesuche oder Pflegeberatungen per Videotelefonie angeboten. Angehörige dabei einzubinden ist sinnvoll, denn ihre Kapazitäten und Entlastungsmöglichkeiten sollten am besten gleich mit bedacht werden.

Die Zukunft aktiv planen

Für die weitere Lebensgestaltung hilft es außerdem, sich über die eigenen Wünsche und Fähigkeiten Gedanken zu machen. Welche Hobbys und Aktivitäten sind einem wichtig, was klappt noch gut, wo gibt es Hürden? „Organisationsaufgaben, Arbeit und Haushalt sind oft schwierig“, ist die Erfahrung des Pflegeberaters. „Hobbys wie Spazierengehen, Gymnastik, Kegeln, Singen, Garten- oder Handarbeiten klappen dagegen meist noch gut und sorgen für Wohlbefinden.“ Ein offener Umgang mit der Krankheit und ihren Einschränkungen macht es einem selbst und dem Umfeld leichter, mit ihr umzugehen und die positiven Dinge weiter zu genießen.

- ANZEIGE -