Tag archives for Standpunkt
Ein Herbst in Deutschland
Herbst ist Bilanzzeit. So sah es Rainer Maria Rilke, dessen 150. Geburtstag wir gerade feiern. „Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr“, heisst es in dem wohl berühmtesten Gedicht, das der dunklen Jahreszeit gewidmet ist. Ein Menetekel für die Regierung Merz?
„Weh dir, dass du ein Enkel bist!“
Auf keine innerparteiliche Gruppe konnte sich Friedrich Merz in der Vergangenheit so fest verlassen wie auf die Junge Union. Jetzt ist es ausgerechnet der Parteinachwuchs, der ihm die Leviten liest. Zu wenig Mut, zu viel Spielraum für die SPD im Bremserhäuschen.
Der Ernst der Lage
Im Jammertal gilt als Sonderling, wer frohgemut in den Tag startet. Am besten, man fängt mit dem Schimpfen schon morgens an. Dann kann man abends zufrieden mit Nachbarn oder Kollegen ein Bier trinken. Die meinen ja auch, dass alles den Bach runtergeht.
Der Koreakrieg: eine Blaupause?
Vor 75 Jahren begann der Koreakrieg. Er ist er außerhalb der Region nahezu vergessen, zu Unrecht. Denn die Bezüge zum aktuellen Krieg um die Ukraine sind augenfällig. Auch damals beanspruchte eine aggressive Macht das Recht des Stärkeren. Auch damals wurden mutwillig Grenzen missachtet.
Irrungen im Flaggenstreit
Man hat es schon immer geahnt. Es sind nicht unbedingt die großen Dinge, die unsere kleine Welt bewegen. Womit beschäftigte sich die deutsche Öffentlichkeit Ende Juli anno 2025? Mit der Zerstörung der Ukraine? Mit dem Sterben im Gaza-Streifen? Mit Donald Trumps Egotrips? Mit Hitzewelle und Brandkatastrophen, den Feuerzeichen des Klimawandels?
Geisterfahrer in der SPD
Verkehrt in die Einbahnstraße fahren sollte man vermeiden, kann aber vorkommen. Wer jedoch den denselben Fehler zweimal macht, der darf sich nicht wundern, wenn man ihn einen
Geisterfahrer nennt. Die Rede ist vom linken Flügel der deutschen Sozialdemokratie.
Zum Erfolg verpflichtet
Man hat es schon fast vergessen. Die Drei von der Ampel starteten mit einem hochtönenden Versprechen. Eine Koalition des Fortschritts wollten sie sein. Was draus wurde, ist bekannt. Ihr Auftritt endete weit vor den vereinbarten vier Jahren.
Wo das Weiterso ein Albtraum ist
Man kann den Kutschern hoch auf dem schwarz-roten Koalitionswagen nicht vorwerfen, dass sie sich keine Mühe geben. Friedrich Merz, Lars Klingbeil und Marcus Söder tun das Mögliche, ihr gemeinsames Reiseprojekt in Gang zu bringen. Auf dem Bock wird nicht gestritten, was allein schon bemerkenswert ist.
O tempora, o mores!
Freunde stutzen, Gegner frotzeln, Europa wundert sich. Mit einem gewaltigen Ruck hat sich der schwere Tanker Bundesrepublik seiner Taue entledigt und steuert volle Kraft voraus durch raue See. Noch sieht es nach Schlingerkurs aus. Als erster Ballast über Bord gegangen ist deutsche Schuldenscheu. Ein Unfall? Wohin geht die Reise unter Kapitän Friedrich Merz? Was ist los in Berlin? Der Versuch einer Orientierung.
Anmerkungen zum Wahlkampf
Das Leben ist kein Wunschkonzert. Die Spruchweisheit hat sich auch im Bundestagswahlkampf bewahrheitet. Gewünscht hätte man sich vor allem Bewegung, und es sprach ja auch allerhand dafür. Regierungskoalition geplatzt, Gefühle aufgeschäumt, Lage ernst wie lange nicht mehr: Die Erwartung eines reinigendes Gewitters war durchaus begründet. Erfüllt hat sie sich nicht.
