Tag archives for Roman - Page 7
Herrenabend
Der Leser erlebt durch die Wahl der Tagebuchform recht hautnah mit, wie sich ein im Seniorenheim lebender pensionierter Lehrer mit der Diagnose Alzheimer der zunehmenden Vergesslichkeit und seinem allmählichen mentalen Verfall entgegenstemmt. Noch taxiert er hellsichtig den geistigen Zustand seiner Mitbewohner und macht sich Sorgen, ob er selbst ein aufsässiger oder ein gepflegter freundlicher Alzheimerpatient werden wird.
Das Land der Anderen
In ihrem neuesten Roman greift die preisgekrönte Autorin die Geschichte ihrer Großeltern auf, und zwar im Zeitraum von 1947 bis 1954. Die Elsässerin Mathilde hat sich in einen französischen Kriegsgefangenen, den marokkanischen Offizier Amine Belhaj, verliebt. Angezogen von seiner fremdartigen Männlichkeit und völlig naiv ergreift sie die Gelegenheit, durch die Heirat ihr Dorf zu verlassen.
Das Glück wohnt in Lissabon
Der Eyecatcher für dieses Buch war das Foto einer Kinderschar von etwa 1911. Sofort entstand die Frage, was die porträtierte Frankfurter Familie während der Kaiserzeit veranlasste, nach Portugal auszuwandern? Die Autorin war sogar vor Ort
auf Spurensuche und hat erfolgreich nach Schauplätzen, Arbeitgebern und Zeitzeugen ihrer Schwiegerfamilie gesucht. Entsprechend sind Fotos der Firmengeschichte eingefügt. Diese Familiengeschichte hat Potential für einen Roman.
Afrikas Kampf um seine Kunst
Man stelle sich das mal vor: Da werden Schätze geraubt, (von den Erben) einem Versteigerungshaus übergeben, verhökert und der neue Besitzer behauptet allen Ernstes und keineswegs aus Unkenntnis, alles sei legal erworben. Die Autorin, Bénédicte Savoy, ist spezialisiert auf Kunstraub und Beutekunst und hat Museen, ihre Archive, bei der UNESCO und Ministerien im In- und Ausland nach Dokumenten durchforstet, um mit ihren Fundstücken nachzuzeichnen, in welcher Art und Weise seit dem zweiten Weltkrieg mit dem Problem der Rückgabe von Beute umgegangen wurde.
Die Frau vom Strand
Der Plot spielt zwischen Hamburg und der Ostseeküste in der Nähe von Warnemünde. Ein lesbisches Paar mit Säugling führt derzeit eine Wochenendehe, da Rebekka, die Mutter, nach der Geburt eine Erholungszeit braucht. Sie geht mit ihrem Kind am Strand spazieren, als die Touristin Julia, der man offenbar beim Schwimmen die Kleidung gestohlen hat, ihre Hilfe ersucht. Im Laufe einer Woche erschleicht Julia die Freundschaft der nach Kommunikation dürstenden Physiotherapeutin Rebekka.
„Kalmann“
Joachim B. Schmidt hat gerade seinen Debütroman "Kalmann" bei Diogenes veröffentlicht. Wie der ungewöhnliche Protagonist seines Romans lebt er auf Island. Der gebürtige Schweizer hat auf der Insel eine zweite Heimat gefunden. rantlos spricht mit dem Autoren über Kalmann , Island und Gammelhai.
Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte
Der Journalist Jonasson hat auch schon in seinen anderen Romanen Absurdität auf die Spitze getrieben. Diesmal nimmt er sich den Kunstbetrieb vor. Aufgehängt an Bildern der tatsächlich existierenden Malerin Irma Stern, die 1894 als Tochter deutsch-jüdischer Einwanderer in Südafrika geboren wurde, greift der Autor den frauenfeindlichen, Empathie freien und rassistischen Protagonisten Viktor heraus, der mit einer Galerie zu Geld kommen will und sich die Gier seiner Umgebung zunutze macht.
Königliche Krankheit
Die als Ruth Rendell geadelte britische Krimiautorin nimmt als Insiderin sehr vergnüglich Prozedere und Alltag im House of Lords als Rahmen für ihre Geschichte. Sie war bis zu ihrem Tode 2015 dort aktiv, weiß also sehr genau, was sie schildert.
Barracoon
Das wissenschaftliche Debüt der später anerkannten afroamerikanischen Völkerkundlerin Hurston wurde 1931 fertiggestellt. Es ist auch ein forschungsgeschichtliches Dokument. Die Autorin recherchierte im Auftrag von Dr. Franz Boas, dem Vater der
amerikanischen Anthropologie. Da sie sich der Problematik subjektiver Erinnerungen aus 67 Jahren Rückschau bewusst war, benutzte sie zur historischen Absicherung weitere Quellen, gab diese aber nicht ordnungsgemäß an. Das ist wohl einer der Gründe, weshalb der Text nie veröffentlicht wurde. Sie hätte ihre Karriere aufs Spiel gesetzt.
„Furcht“
Bob Woodward, die Ikone des investigativen Journalismus in den USA, hat alle amerikanischen Präsidenten aus nächster Nähe beobachtet. Nun nimmt er sich den derzeitigen Präsidenten vor und enthüllt den erschütternden Zustand des Weißen Hauses unter Donald Trump.










