Sprengpotenzial
Für Europa ist das Ende des INF-Vertrags äußerst problematisch. Wieder steht der Kontinent an der Schwelle zu einer Nachrüstungsdebatte. Um die erneute Stationierung amerikanischer Mittelstreckenraketen zu verhindern, lohnt sich ein Blick nach Fernost – denn auch Amerikas Verbündeten in Asien droht eine Nachrüstung. Und auch sie haben wenig Grund, sich neue amerikanische Raketen herbeizuwünschen. In Europa hat sich aus amerikanischer Sicht die Bedrohungslage seit dem russischen Einmarsch auf der Krim signifikant verändert: Russland ignoriert internationale Regeln und zögert nicht vor direkter Gewaltanwendung. Im Zweifelsfall – so die Befürchtung vieler amerikanischer Sicherheitsexperten – könnte Russland auch den offenen Konflikt mit der NATO suchen, da Moskau über deutlich mehr Nuklearwaffen in Europa verfügt als die USA.
Der erfolgreichste Spaltpilz
Der Brexit ist vermutlich der erfolgreichste Spaltpilz seit Tullius Destructivus in Streit um Asterix. Ausgesät 2016 in einer von tiefen Widersprüchen und Verwerfungen geprägten Gesellschaft hat er ganze Arbeit geleistet. Die Situation, in der sich Großbritannien Ende 2018 befindet, ist chaotisch und es ist vollkommen unklar, wie es in den nächsten Tagen oder Wochen weitergehen wird. Die einzige beruhigende Tatsache ist, dass Weihnachten wohl weiterhin am 24. Dezember stattfinden wird.
Wir können auch anders
Der Aufstieg des Rechtspopulismus ist heute das wohl drängendste Problem Europas. Viele Beobachter bringen wie ich den Aufstieg des Populismus mit dem Niedergang der Sozialdemokratie oder der linken Mitte in Verbindung. Traditionelle sozialdemokratische Wählerinnen und Wähler geben heute häufig Populisten ihre Stimme. Die Hinwendung der Sozialdemokratie zu einem „menschlichen, freundlichen“ Neoliberalismus öffnete einen politischen Raum, den Populisten mit Sozialstaatschauvinismus füllten. Der nachlassende Wahlerfolg der Sozialdemokratie macht linke Mehrheitsregierungen, ja in vielen europäischen Ländern jegliche stabile Mehrheitsregierung, unmöglich.
Waffenstillstand im Handelsstreit
Mit den Vereinbarungen zwischen EU-Kommissionspräsident Juncker und US-Präsident Trump konnte die nächste Eskalationsstufe im Handelskonflikt vermieden werden. Zugleich wird ein Startschuss für Verhandlungen gegeben – am Ziel ist man damit aber noch lange nicht. Die Unberechenbarkeit des US-Präsidenten bleibt ein bedeutendes Risiko, aber auch in Europa muss für Handelsliberalisierung geworben werden.
Die Sudetendeutschen
Der Katalog führt auf 144 Seiten mit rund 400 Abbildungen klar und anschaulich in die wechselvolle und oft dramatisch deutsch-tschechische Geschichte ein. Das Buch, dessen Erstellung und Druck vom Freistaat Bayern und der Bundesrepublik Deutschland gefördert wurde, bietet mehr als eine anschaulich illustrierte und spannend geschriebene Geschichte der Sudetendeutschen. So setzt die Schau in 12. und 13. Jahrhundert an, als böhmische Herzöge und Könige Deutsche aus den benachbarten Regionen ins Land riefen, um das Land wirtschaftlich zu entwickeln. Weiter spannt sie den Bogen über die folgenden Jahrhunderte bis zur Jetztzeit.
Was der Handelskonflikt kosten könnte
Der Zollstreit zwischen den Vereinigten Staaten und ihren Handelspartnern könnte in den kommenden Wochen und Monaten weiter eskalieren. Dies gilt insbesondere für den Fall, dass US-Präsident Trump seine Drohung wahr machen sollte und Strafzölle auf Autoimporte erheben ließe.
So viel ist der Euro im Urlaub 2018 wert
Je nachdem, wo man seinen Urlaub in diesem Sommer verbringt, bekommt man für den Euro mehr oder auch weniger für sein Geld. Denn die Kaufkraft des Euro ist im Ausland sehr unterschiedlich. So muss in den skandinavischen Ländern tiefer in die Tasche gegriffen werden als in Deutschland. Im Osten und Süden Europas können deutsche Touristen dagegen von einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis profitieren.
Jenseits der Komfortzone
Europas etablierte Linke scheint zunehmend vom Aussterben bedroht. Innerhalb von weniger als zwei Jahren erlitten die sozialdemokratischen Parteien in Frankreich, den Niederlanden, Deutschland und Italien historische Verluste. Auf einem Kontinent, der lange durch den demokratischen Wettbewerb zwischen Mitte-Rechts- und Mitte-Links-Parteien geprägt war, könnte dieser Zusammenbruch der Linken Folgen haben, die weit über bestimmte Partikularinteressen hinausgehen.
Den Wirt ohne die Rechnung gemacht
In Italien steht nun die neue Regierung aus Fünf-Sterne-Bewegung (M5S) und Lega. Der Brüsseler und Berliner Albtraum einer „populistischen“ Regierung in der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone scheint sich zu konkretisieren. Wie konnte es soweit kommen? Um das zu verstehen, muss man sich die wirtschaftliche und soziale Lage des Landes ansehen. Italien hat mittlerweile zehn Jahre Wirtschaftskrise in den Knochen. Das Bruttosozialprodukt liegt auch heute noch circa fünf Prozent unter dem Niveau von 2008.
Strafzölle der USA gerechtfertigt?
Die USA haben die Einführung von Strafzöllen auf Aluminium (10 Prozent) und Stahl (25 Prozent) angekündigt. Zusätzlich hat US-Präsident Trump den Europäern wiederholt mit höheren Zöllen auf Autoimporte gedroht. Ein Vergleich der aktuellen Einfuhrzölle seitens der Europäischen Union und der Vereinigten Staaten auf Autos und Produkte aller Handelssparten zeigt, dass die EU bislang zum Teil deutlich höhere Zölle verlangt als die USA.