32.000 gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren erhielten im Jahr 2022 erstmals die Diagnose „Schwarzer Hautkrebs“, auch bekannt als Malignes Melanom. „Sorgfältiger Sonnenschutz und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können Hautkrebs-Risiko verringern bzw. Heilungschancen deutlich verbessern“, betont das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi).

Es ist Sommer. Das bedeutet nicht nur: Baden, Eis und Urlaubszeit. Sondern auch: Hitzewellen, drückende Luft, intensive UV-Strahlung. Gesundheitlich ist das für viele Menschen eine Herausforderung. Für das vergangene Jahr meldete das Robert Koch-Institut über 3.000 Hitzetote. Doch nicht nur das Herz-Kreislauf-System hat zu kämpfen; auch die Haut, das größte Organ des Menschen, leidet.

Denn UV-Strahlung dringt in sie ein – in den Zellen bewirkt sie „unterschiedliche Veränderungen. Die wichtigste Veränderung ist die Schädigung des Erbguts (DNA) – eine Schädigung, die bereits bei geringer UV-Bestrahlung und weit vor einem Sonnenbrand geschieht. Reparatursysteme in den Zellen beseitigen die Schäden am Erbgut in aller Regel wieder“, erklärt das Bundesamt für Strahlenschutz. „Aber häufige, langanhaltende und intensive UV-Bestrahlungen sowie Sonnenbrände überbelasten diese Systeme.“ Letztlich steigt das Risiko für Hautkrebs.

Wichtigster Risikofaktor für Malignes Melanom: UV-Strahlung

„Menschen aller Altersgruppen, die sich viel im Freien aufhalten, sollten ihre Haut etwa durch lange Kleidung und/oder Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor schützen“, heißt es daher seitens des Zi. „Das gilt vor allem auch für Kinder und Jugendliche, da die Haut in der Entwicklung besonderen Schaden nehmen kann, der das Hautkrebsrisiko im Erwachsenenalter deutlich erhöht.“ Besonders bösartig ist das Maligne Melanom – auch bekannt als Schwarzer Hautkrebs. „Insbesondere Sonnenbrände, ein heller Hauttyp und auffällige familiäre Häufungen tragen zu einem erhöhten Erkrankungsrisiko bei“, so das Zi. 2022 ist bei rund 32.000 gesetzlich Versicherten ab 35 Jahren erstmals ein Malignes Melanom vertragsärztlich dokumentiert worden. „Das Erkrankungsrisiko nimmt […] mit steigendem Alter kontinuierlich zu. Bei Frauen ist dies bis in die Altersgruppe 75-79 Jahre der Fall, bei Männern bis in die Altersgruppe 80-84 Jahre“ (s. Grafik).

Malignes Melanom: Risikofaktor UV-Strahlung. © Beate auf Pixabay.com

Neben der Prävention spielt Früherkennung eine wichtige Rolle: Gesetzlich Versicherte ab dem 35. Lebensjahr können alle zwei Jahre ein kostenfreies Hautkrebsscreening vornehmen lassen. „Einige Krankenkassen finanzieren die Untersuchung auch bereits als Satzungsleistung für jüngere Versicherte“, sagt Zi- Vorstandsvorsitzender Dr. Dominik von Stillfried. „Wenn Hautkrebs frühzeitig entdeckt wird, sind die Heilungschancen im Allgemeinen sehr hoch. Leider haben nur etwa 25 Prozent der gesetzlich Versicherten Patientinnen und Patienten 2022 oder im Vorjahr an einem solchen Hautkrebsscreening teilgenommen.“

Die pharmazeutische Forschung setzt alles daran, dass die Erkrankung auch im fortgeschrittenen Stadium zunehmend an Schrecken verliert: Kam eine späte Diagnose vor rund zehn Jahren einem Todesurteil gleich, haben heute immer mehr Betroffene die Chance auf ein Langzeitüberleben, auf „Chronifizierung“ der Erkrankung (s. Pharma Fakten). Trotzdem gilt: Vorbeugen ist besser als behandeln.

Quelle: https://pharma-fakten.de

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