Stadtrundgang: Die Stadt Wetter als historisches Kleinod im hessischen Bergland

Auf dem Klosterberg mit der Stiftskirche und der Alten Schule befinden sich die wichtigsten Zeugen der Geschichte der Stadt Wetter. Foto: djd-k/Stadt Wetter (Hessen)

(djd-k). Am Marktplatz startet der Rundgang: Gleich gegenüber vom historischen Rathaus stehen die drei ältesten Häuser der Stadt. Die prächtigen Fachwerkgebäude zeugen von der reichen Geschichte des Städtchens Wetter, das um 1600 zu den „vornehmsten Städten des Hessenlandes“ zählte und sogar eigene Münzen prägen durfte. Heute ist die herzförmige Altstadt ein liebevoll restauriertes Kleinod, das nördlich von Marburg auf Entdeckerinnen und Entdecker wartet. Kleine Hotels, Ferienwohnungen und Wohnmobilstellplätze laden hier im Bergland zwischen Lahn und Eder zum Besuch ein. Ein praktisches Faltblatt für den „Historischen Stadtrundgang“ zeigt 15 Sehenswürdigkeiten auf einen Blick. Unter www.wetter-hessen.de lässt es sich herunterladen, genauso wie 15 kurze Filme mit Spielszenen von historischen Ereignissen. Diese Videos kann man auch direkt am Wegesrand auf Hinweistafeln mit QR-Codes scannen. Sie machen die Besichtigung auf eigene Faust zu einem kurzweiligen Vergnügen.

Der Diebsturm als Wahrzeichen von Wetter

Im sogenannten Diebsturm wurden einst Bürger eingesperrt, die kleine Vergehen begangen hatten. Foto: djd-k/Stadt Wetter (Hessen)

Der barrierefreie Rundgang führt im Westen auf die Reste der meterdicken alten Sandstein-Stadtmauer, mit Ausblick über die verwinkelten Gassen und begrünten Höfe Wetters. Mitten in der Altstadt ist die alte Synagoge ein Höhepunkt der Tour: Der quadratische Fachwerkbau mit achteckigem Dachreiter dient heute als Veranstaltungsort für Kunst und Kultur. Im Südosten ragt über der Stadtmauer der sogenannte Diebsturm empor, neben der Stiftskirche eines der Wahrzeichen von Wetter. Hier wurden im 18. Jahrhundert Bürger nach kleineren Vergehen eingesperrt, heute ist er ein Aussichtsturm. Zum Abschluss geht es auf den Klosterberg mit den wichtigsten Zeugen der Geschichte: Die gotische Stiftskirche gehörte einst zum Damenstift der Kanonissen, das im 11. Jahrhundert Wetters Reichtum begründete. Und die Alte Schule steht dort, wo früher die berühmte Lateinschule Gelehrte von nah und fern anlockte. Mit Stolz führten die Studenten ihren Titel „wetteranus est“: „Er kommt aus Wetter“ war eine anerkannte akademische Auszeichnung.

Der “Grenzegang”

„Die Wetteraner sind auch heute noch ein selbstbewusstes Völkchen“, sagt Bürgermeister Kai-Uwe Spanka lächelnd. Davon zeugt nicht zuletzt der Grenzegang, mit dem die Stadt alle sieben Jahre an eine über 400 Jahre alte Tradition erinnert. Das Spektakel mit Grenzbegang, musikalischem Festumzug und Freilichttheater auf dem Marktplatz zieht viele tausende Besucher an.

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