Gérard Depardieu: Völlig frei von Scham
Privat wie vor der Kamera ist dem Schauspieler so schnell nichts peinlich

(pst). Es waren meist keine rühmlichen Schlagzeilen, mit denen er in den letzten Jahren für Aufsehen sorgte: Bis zu 14 Flaschen Wein haue er so am Tag weg, erzählte Gérard Depardieu etwa im Interview mit dem Magazin „So Film“. Mal fiel er dann sturzbetrunken vom Motorroller, mal urinierte in ein Flugzeug. Er nahm aus Protest gegen die französische Reichensteuer die russische Staatsbürgerschaft an und musste sich zuletzt sogar gegen Vergewaltigungsvorwürfe einer jungen Kollegin zur Wehr setzen. Trotz alledem gilt Frankreichs Enfant terrible immer noch als einer der größten und begabtesten Schauspieler seines Landes, der sich aus ärmsten Verhältnissen hochgearbeitet hat. Denn neben seinen peinlichen Exzessen macht er dann wieder durch herausragende Filme oder ein herzzerreißendes Chanson-Album von sich reden. So auch jetzt: In seinem neuesten Werk „Der Geschmack der kleinen Dinge“ spielt der 74-Jährige einen berühmten Koch, der nach Japan reist auf der Suche nach einem besonderen Geschmack, der ihn seit seiner Jugend verfolgt. Ein berührender Film, in dem der nicht gerade sportlich aussehende Gérard übrigens auch nackt auftritt. Für ihn kein Problem, wie er in „Brisant“ erklärt: „Das ist mir völlig egal!“