Bei den über 65-Jährigen nimmt immerhin noch jeder Fünfte an Weiterbildungsmaßnahmen teil. ©BMBF

Vergangenes Jahr haben 50 Prozent aller Deutschen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren an mindestens einer Weiterbildungsmaßnahme teilgenommen. Die Weiterbildungsbeteiligung bleibt damit auf hohem Niveau, nachdem sie zwischen 2010 und 2012 deutlich angestiegen war. Dies ist ein Ergebnis des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Adult Education Survey (AES) 2016, mit dem das Weiterbildungsverhalten der Bevölkerung erhoben wird. Das beim Bildungsgipfel 2008 gesetzte Ziel, jeder zweite Erwachsene sollte mindestens einmal im Jahr an einer Weiterbildungsmaßnahme teilnehmen, wurde damit erneut erreicht.

Besonders weiterbildungsaktiv sind die jüngeren Altersgruppen bis zum Alter von 50 Jahren, aber auch die Generation 50plus hat in den letzten zehn Jahren ihre Weiterbildungsbeteiligung kontinuierlich gesteigert. Auch bei den über 65-Jährigen nimmt immerhin noch jeder Fünfte an Weiterbildungsmaßnahmen teil. „Weiterbildung lohnt sich in jedem Alter. Sie ermöglicht es uns, unser Wissen und unsere Kompetenzen an die sich ändernden Lebens- und Arbeitswelten anzupassen“, sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka. Eine wesentliche Veränderung der Lebens- und Arbeitswelten stellt dabei die Digitalisierung dar. Sie hält natürlich auch in der Weiterbildung Einzug. Die Anforderungen der Digitalisierung sind nicht nur Gegenstand vieler Weiterbildungen, laut AES-Erhebung finden auch mehr als 40 Prozent aller Weiterbildungsmaßnahmen in digital gestützter Form statt.

Die Motivation zur Teilnahme an Weiterbildung und mögliche Hemmnisse sind individuell sehr verschieden, das macht auch der Adult Education Survey deutlich. So nehmen Deutsche ohne Migrationshintergrund – im AES sind als solche Deutsche definiert, die in ihrer Kindheit als Erstsprache Deutsch gelernt haben – häufiger an Weiterbildungen teil als Deutsche mit Migrationshintergrund und Ausländer. Erfreulicherweise haben diese beiden Gruppen in den letzten Jahren aber deutlich aufgeholt. So ist die Weiterbildungsbeteiligung von Deutschen mit Migrationshintergrund seit 2012 um zehn Prozentpunkte auf 43 Prozent gestiegen.

„Bildung ist ein Entwicklungsprozess, der die eigenen Talente immer wieder neu stärkt und zur Entfaltung bringt. Wir unterstützen Menschen dabei, ihre individuellen Bildungswege zu gehen: Mit Aufstiegs-BAföG, Bildungsprämie oder Weiterbildungs- und Aufstiegsstipendium motivieren wir aktiv zur Weiterbildung. Diese Programme haben sich in hohem Maße als wirksam erwiesen und werden daher weiterentwickelt“, sagte Wanka. „Mit dem Infotelefon zur Weiterbildung geben wir Interessierten Orientierung im vielfältigen Weiterbildungsmarkt und helfen so jedem Einzelnen, passende Angebote zu finden.“

Der Adult Education Survey wird seit 2007 im Abstand von zwei bis drei Jahren in Deutschland durchgeführt. Er hat das Berichtssystem Weiterbildung abgelöst, mit dem schon seit Anfang der siebziger Jahre Daten zum Weiterbildungsverhalten der Bevölkerung in Deutschland erhoben werden. Für den Survey hat das Meinungsforschungsinstitut Kantar im Oktober 2016 im Auftrag des BMBF insgesamt rund 7750 Interviews mit Personen zwischen 16 und 69 Jahren durchgeführt, davon allein knapp 650 mit 65- bis 69-Jährigen.

 

 

 

Weitere Informationen:

Hier finden Sie den Adult Education Survey 2016:

https://www.bmbf.de/pub/Weiterbildungsverhalten_in_Deutschland_2016.pdf

Hier finden Sie weitere Informationen zur Förderung von Weiterbildung:
https://www.bmbf.de/de/weiterbildung-71.html

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