Frau im Dunkeln (Originaltitel: The Lost Daughter) ist ein Filmdrama von Maggie Gyllenhaal, das Anfang September 2021 bei den Internationalen Festspielen von Venedig seine Premiere feierte. Am 16. Dezember 2021 kommt der Film in die deutschen Kinos, bevor er am 31. Dezember weltweit in das Programm von Netflix aufgenommen werden soll. Die Hauptrolle wurde mit Oscarpreisträgerin Olivia Colman besetzt.

Handlung

Olivia Colman © Yannis Drakoulidis/Netflix

Die Britin Leda Caruso ist Professorin für italienische Literatur und hat für einen Arbeitsurlaub eine Ferienwohnung auf der griechischen Insel Spetses angemietet. Zu Beginn der Saison hat sie den Strand praktisch für sich alleine, was ihr nicht ungelegen kommt. So kann die geschiedene Frau ungestört sowohl mit dem gutaussehenden Studenten Will flirten, der in diesem Sommer an der Strandbar arbeitet, aber auch mit Lyle, dem Hausmeister der Ferienwohnungen. Leda hat das Gefühl, dass sie noch immer begehrenswert ist.

Die Ruhe ihres Inselurlaubs nimmt mit der Ankunft einer lauten und vulgären Großfamilie aus New York jedoch ein jähes Ende, die eine riesige Villa direkt an der Küste bezieht. Eines Nachmittags fällt ihr die sonnenbadende Nina ins Auge, eine atemberaubend attraktive junge Mutter. Als diese am Strand bemerkt, dass ihre kleine Tochter weggelaufen ist, bringt Leda sie wieder zurück. Die Lieblingspuppe des Mädchen behält sie jedoch.

Olivia Colman © Yannis Drakoulidis/Netflix

Durch diese Begegnung wird die 48-jährige Leda an ihre eigenen Kinder erinnert. Sie ist Mutter von zwei Töchtern, allerdings empfand sie die heute 25-jährige Bianca und die 23-jährige Martha als anstrengend. Ihre Arbeit fiel ihr immer viel leichter, als die Rolle einer Mutter zu erfüllen.

Der Film basiert auf dem Roman La figlia oscura (im Deutschen Frau im Dunkeln) von Elena Ferrante aus dem Jahr 2006, der in einer deutschen Übersetzung unter dem Titel Frau im Dunkeln veröffentlicht wurde. In diesem ist Leda Italienerin, arbeitet als Englischprofessorin an der Universität in Florenz und macht Urlaub am Meer, an der kalabrischen Küste. Die Großfamilie, die sie dort beobachtet, stammt aus Neapel, was sie an ihre eigene Jugend erinnert und Grund dafür war, dass sie nach Florenz gegangen ist. Das zentrale Motiv der Puppe in ihrem dritten Roman war bereits im ersten Teil ihrer Neapel-Tetralogie von Bedeutung. In Meine geniale Freundin begründet eine Puppe den Pakt zwischen den Freundinnen Lila und Elena.

Dakota Johnson und Olivia Colman © Yannis Drakoulidis/Netflix

Regie führte Maggie Gyllenhaal, die auch Ferrantes Roman für den Film adaptierte. Es handelt sich bei Frau im Dunkeln um das Spielfilmdebüt der eigentlichen Schauspielerin. Ursprünglich hatte Gyllenhaal geplant, Ferrantes Roman I giorni dell’abbandono (dt. Titel: Tage des Verlassenwerdens) zu verfilmen, aber die Rechte waren bereits vergeben. Daraufhin begeisterte sie sich für La figlia oscura und saß einen Monat lang an einem Brief an Ferrante, um sie um die Filmrechte zu bitten. Diese stimmte nur unter der Bedingung zu, dass Gyllenhaal bei dem Film auch die Regie übernehmen würde.

Besetzung und Dreharbeiten

Olivia Colman und Jessie Buckley verkörpern das ältere und das jüngere Ich der Hauptfigur Leda, letztere in den Rückblenden. Ed Harris übernahm die Rolle des Hausmeisters ihres Ferienhauses Lyle, Dakota Johnson spielt Nina und Paul Mescal den Studenten Will, der in diesem Sommer an der Strandbar arbeitet. Oliver Jackson-Cohen übernahm die Rolle von Ninas Ehemann Toni, Dagmara Dominczyk spielt deren schwangere Schwägerin Callie. Peter Sarsgaard, der Ehemann der Regisseurin, spielt den Literaturprofessor / Professor Hardy.

Ursprünglich sollte der Film in New Jersey gedreht werden, aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde stattdessen unter anderem die griechische Insel Spetses als Drehort ausgewählt. Als Kamerafrau fungierte die Französin Hélène Louvart, als Filmeditor der Brasilianer Affonso Gonçalves.

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