Bei der Fülle von hervorragenden Filmen, die in diesem Jahr auf ganz unterschiedliche Weise Begeisterung hervorgerufen haben, ist es schwierig, einen von ihnen als „besten Film des Jahres“ zu bezeichnen. Die New Yorker Filmkritiker haben sich dennoch auf ein solches Werk festgelegt – wie sie es seit 1936 alle Jahre wieder tun: Vor wenigen Tagen fiel ihre Wahl für 2018 auf das Familiendrama „Roma“.

Das ist eine Entscheidung, an der wenig auszusetzen ist, denn tatsächlich ist der sehr persönliche Film des Mexikaners Alfonso Cuarón ein großartiges Werk, das schon die Jury bei den Filmfestspielen in Venedig überzeugt hat, die „Roma“ den Goldenen Löwen zusprach.

Filmhandlung und Hintergrund

Roma: Preisgekröntes Schwarz-Weiß-Epos von Oscargewinner Alfonso Cuarón über ein Jahr im Leben einer Mittelklassefamilie in Mexico City zu Beginn der Siebzigerjahre.

Mexiko-Stadt Anfang der 1970er-Jahre: Die gutbürgerliche Familie der vierfachen Mutter Sra. Sofia Antonio (Marina de Tavira) lebt im wohlhabenden Vorort Roma. Die Welt scheint sich seit Jahrzehnten nicht geändert zu haben. Um die Kinder kümmert sich vor allem das Hausmädchen Cleo (Yalitza Aparicio), während die Mutter allein mit der ständigen Abwesenheit ihres arbeitenden Mannes zurechtkommen muss. Die Kinder lieben die Mixtekin Cleo. Doch das scheinbare Idyll wird durch die politischen Umwälzungen der 70er-Jahre erschüttert.

Als in Mexiko-Stadt gegen den Stillstand innerhalb der Gesellschaft protestiert wird, kommen die Schockwellen bald auch in Roma an. Erschüttert erleben Cleo und Sofia, wie die Demonstrationen von bewaffneten Milizen niedergeschossen werden. Hunderte sterben. Plötzlich scheint es keine Sicherheit mehr zu geben und die beiden Frauen, die durch Klassenunterschiede getrennt werden, müssen einen Weg finden, mit den politischen Ereignissen umzugehen.

„Roma“ — Hintergründe

Nachdem Regisseur Alfonso Cuarón bereits mit dem spektakulären Sci-Fi-Epos „Gravity“ zwei Oscars gewinnen konnte, gelingt ihm mit dem semi-autobiografischen Charakter- und Zeitporträt „Roma“ der ganz große Wurf. Die in Schwarz-Weiß erzählte Geschichte nimmt den Alltag eines Hausmädchens, einer sogenannten Muchacha, in den Mittelpunkt, um von den enormen politischen und sozialen Umwälzungen im Mexiko der 1970er-Jahre zu erzählen — ein ebenso seltenes wie gelungenes Gesellschaftsdrama.

Und auch für den Streaming-Anbieter Netflix, der die Rechte an „Roma“ erworben hat, hätte es kaum einen größeren Glücksfall geben können. Als erste Produktion überhaupt erhielt „Roma“ den renommierten Goldenen Löwen des Filmfestivals von Venedig 2018 — ein Ritterschlag für das Unternehmen und ein wichtiger Schritt, mit den eigenen Produktionen auch als seriöser Anbieter wahrgenommen zu werden.

Kinostart:

Dauer: 135 Min
Genre: Drama
FSK: ab 12
Produktionsjahr 2018
Produktionsland Mexiko

Regie
Alfonso Cuarón
Darsteller
Yalitza Aparicio
Nancy García García
Marina de Tavira
Diego Cortina Autrey

https://youtu.be/fp_i7cnOgbQ

- ANZEIGE -