Auf den Spuren der Alamannen
In Ellwangen an der Jagst wird die Zeit der römischen Bezwinger lebendig

Sie kamen aus den tiefen Wäldern des Nordens und brachten das römische Weltreich ins Wanken: Die Alamannen waren ein germanisches Volk, dem es im 3. Jahrhundert gelang, den römischen Schutzwall zu durchbrechen und sich im heutigen Südwestdeutschland anzusiedeln. Wie diese Bezwinger der Römer lebten, wie sie bauten, sich ernährten und an was sie glaubten, erfährt man bei einem Besuch im Ellwanger Alamannenmuseum.
Sonderausstellung „Gut betucht“

Das Museum ist seit Jahren ein beliebtes Ausflugsziel für Geschichtsinteressierte und Familien. Es beherbergt wichtige archäologische Originalfunde aus ganz Süddeutschland wie Schmuck, Alltagsgegenstände, Waffen oder verzierte Baumsärge. Inszenierungen zu alamannischen Lebenssituationen in Originalgröße, interaktive Medien und zahlreiche Ausstellungselemente zum Anfassen und Mitmachen machen das Museum auch für Kinder interessant. 2020 gibt es dort vom 7. Februar bis 11. Oktober eine Sonderausstellung zur Kleidung der Alamannen zu sehen. Die Ausstellung „Gut betucht“ zeigt etwa, wie die Textilproduktion im frühen Mittelalter aussah und wie viel Arbeitsaufwand mit der Herstellung eines einzelnen Kleidungsstückes verbunden war. Gleichzeitig beleuchtet sie den heutigen Umgang mit dem Thema Kleidung. Nachbildungen von Kleidungsstücken geben einen guten Eindruck, wie sich die Alamannen einst anzogen. Besonders interessant ist die Installation der Grablege einer vornehmen Dame aus Lauchheim: Sie verrät, in welcher Kleidung und mit welchen Textilbeigaben die Tote bestattet wurde. Nähere Informationen, auch zum umfangreichen Begleitprogramm mit Aktionswochenenden, Vorträgen und Führungen, sind beim Museum unter Telefon 07961-969747 sowie im Internet unter www.alamannenmuseum-ellwangen.de erhältlich.
Stadtspaziergang mit vielen Höhepunkten
Neben dem Alamannenmuseum hat die schwäbische Stadt noch weitaus mehr zu bieten. Ob die spätromanische Basilika St. Vitus auf dem Marktplatz oder die vielen historischen Stiftsherren- und Bürgerhäuser wie das Palais Adelmann: Bei einem Bummel durch die malerischen Gassen gibt es viel zu entdecken. Lohnenswert ist ein Besuch im Sieger-Köder-Museum – mit 150 farbenprächtigen Exponaten des bekannten gleichnamigen Künstlerpfarrers, dessen Werk von Chagall und El Greco inspiriert wurde. Ein Muss auf dem Ausflugsprogramm ist zudem eine Besichtigung des hoch über der Stadt thronenden fürstpröpstlichen Schlosses, das heute ein Museum mit vielen Kunstschätzen beherbergt. Und wer Lust auf mehr Bewegung hat, findet rund um Ellwangen zahlreiche schöne Wander- und Radwege.
Titelfoto: Neben dem Alamannenmuseum gibt es in Ellwangen an der Jagst noch weitaus mehr Highlights zu entdecken – zum Beispiel das fürstpröpstliche Schloss. Foto: djd/Stadt Ellwangen
Schreibe einen Kommentar