Wer Ruhe bewahrt, sich mit einer Tasse schweißtreibendem Tee ins Bett legt und dafür sorgt, dass ein möglicher Zink-Mangel ausgeglichen wird, kann seiner Erkältung ein Schnippchen schlagen. Foto: djd/Wörwag Pharma/thx

Wenn sich mit Husten und Halskratzen die ersten Anzeichen einer Erkältung zeigen, gilt es, gleich den Anfängen einen Riegel vorzuschieben. Also: nichts wie ab ins Bett, sich ruhig hinlegen und vorher einen schweißtreibenden Tee aus Holunder- oder Lindenblüten aufbrühen. Wer mag, kann gegen die Schmerzen im Rachen auch mit Salzwasser oder überbrühtem Salbei gurgeln. Heißes Ingwerwasser mit frischen Wurzelstücken wird ebenfalls als Geheimtipp gehandelt. Arzneimittel wie Antibiotika helfen in dieser Situation meist wenig, weil sie die Viren, die die Erkältung verursachen, nicht bekämpfen. Deshalb ist man eifrig auf der Suche nach Ursachen und Gegenmaßnahmen – und befindet sich dabei häufig auf dem Holzweg. Wir klären fünf Mythen auf und sagen Ihnen, wie Sie einer Erkältung die Stirn bieten können.

Mythos 1: Sich erkälten kommt von Kälte

Jein. Im Grunde können mehr als 200 verschiedene Viren hinter Husten, Schnupfen und Halsschmerzen stecken. Allerdings wird unser Immunsystem durch die Kälte geschwächt, und dadurch hat der Körper den eindringenden Viren wenig entgegen zu setzen. Deshalb gilt: Das Immunsystem stärken ist das A und O, um einer Erkältung vorzubeugen. Dafür empfiehlt sich viel Bewegung an frischer Luft, dick eingemummelt – und eine vitaminreiche Ernährung. Zudem sind der Ausgleich eines Zinkmangels und eine ausreichende Versorgung mit diesem Nährstoff unerlässlich.

Denn er ist sowohl für die Bildung als auch für die Funktion verschiedenster Abwehrzellen wichtig und kann zudem dafür sorgen, dass sich die Erkältungsviren (Rhinoviren) nicht weiter ausbreiten. Bei der Behandlung eines Mangels durch ein Präparat gelten 25 Milligramm als wirksame Dosierung. Zink kann in organischer Verbindung, etwa mit der körpereigenen Substanz Orotat (enthalten zum Beispiel in Zinkorot 25, das es rezeptfrei in der Apotheke gibt) gut verwertet werden.

Mythos 2: Erkältungen kann man in der Sauna “ausschwitzen”

Wer regelmäßig in die Sauna geht, kann auf diese Weise zwar einer Erkältung vorbeugen. Doch wenn sich die Viren bereits ausbreiten, sollten Sie einen großen Bogen um die Hitzekammern machen, denn dort werden Kreislauf und Körper zu sehr belastet – und das hindert eher daran, sich wieder zu regenerieren.

Mythos 3: Ein heißer Grog hilft gegen Erkältungen

Ob Glühwein, Grog oder Schnaps – mit Alkohol lässt sich eine Erkältung nicht wegtrinken. Im Gegenteil: Der Alkohol belastete das ohnehin geschwächte Immunsystem und weitet zudem die Blutgefäße, wodurch der Körper Wärme verliert.

Mythos 4: Ein grippaler Infekt ist das Gleiche wie eine Grippe

Hausmittel wie Hühnerbrühe und Lindentee können helfen, Erkältungssymptome – etwa geschwollene Schleimhäute – zu lindern. Foto: djd/Wörwag Pharma/thx

Stimmt nicht, es klingt nur ähnlich. Internisten beschreiben eine Erkältung so: Sie setzt langsam mit einem Schnupfen ein. Dadurch können Sie schwerer atmen, fühlen sich müde und zuweilen leicht fiebrig. Dazu gesellen sich nach einiger Zeit oft Husten, Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen. Nach einer Woche können die Symptome aber abklingen. Die echte Grippe setzt hingegen mit hohem Fieber bis zu 41 Grad spontan ein und ist eine ernste Erkrankung, gegen die Sie sich aber jährlich impfen lassen können. Gegen einen grippalen Infekt hilft die Impfung nicht.

Mythos 5: Besser die Nase kräftig putzen, statt sie “hochzuziehen”

Ständiges Naseputzen ist die falsche Strategie, weil Sie den Schleim dadurch nicht nur ins Taschentuch, sondern auch in die Nebenhöhlen befördern. Dort können sich die Sekrete vermehren und eine Nasennebenhöhlenentzündung auslösen. Hals-Nasen-Ohren-Ärzte empfehlen, lieber dezent die Nase “hochzuziehen” und sich höchstens sanft zu schnäuzen. Danach sollten Sie das benutzte Taschentuch sofort wegwerfen.

 

 

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