Angemerkt

Im Nebel von Putins Angriffskrieg

Manchmal reibt sich der aufmerksame Zeitungsleser die Augen angesichts der Unaufmerksamkeit von Diktatoren. Das, was Russland am soeben erlebt hat, war vorauszusehen. Putin hat es zugelassen, dass eine Reihe von Privatarmeen in seinem Land entstanden, die mit staatlicher Unterstützung in zunächst verdeckten und dann offenen militärischen Konflikten eingreifen. Allein die Wagner-Truppe unter ihrem immer schon großmäuligem Chef Jewgeni Prigoschin kostet den russischen Steuerzahler jährlich umgerechnet 900 Millionen  Euro. Ähnliches gilt auch für die Tschetschenen-Bataillone von Ramson Kadyrow und für andere privat angeworbene Milizen. Sie haben einige Gemeinsamkeiten: Sie sind in der russischen Verfassung nicht vorgesehen, sie zerschlagen das Gewaltmonopol des Staates, sie setzen auf ungesetzliche Gewalt, sie konkurrieren miteinander und mit dem staatlichen Militär und können deshalb vom obersten Chef Putin gegeneinander ausgespielt werden. Das aber musste irgendwann schief gehen.
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Gesellschaft

Politik: Aufstand des Außenseiters

Der Oligarch Jewgeni Prigoschin wirkte in der Vergangenheit wie eine düstere, geheimnisvolle Gestalt aus den Tiefen der Kreml-Geheimnisse. So ist er für die russische Regierung schon lange ein Ansprechpartner für „Jobs“, die im halboffiziellen Graubereich stattfinden – etwa Söldneraufgaben in Syrien oder Afrika oder bereits zuvor der Betrieb der Petersburger Trollfabrik mit einem Netzwerk aus Scheinmedien und Desinformations-Maschinerie. Da seine Söldnerarmee PMC Wagner (Private Military Company), zu der er sich erst sehr spät offen bekannte, in immer mehr Kriegen erhebliche Kampferfahrung sammelte, wuchs Prigoschins persönliche militärische Macht immer weiter an.
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Angemerkt

Putins Überfall – Tod und Normalität

Seit mehr als 450 Tagen tobt nun schon Putins Krieg gegen die Ukraine. Er begann mit heftigem Raketenbeschuss der Russen . In der westlichen Berichterstattung über den Alltag ist zu spüren, wie sich die Bevölkerung der Ukraine mit dem kriegsbedingten Ausnahmezustand arrangiert hat. Trotz regelmäßigem Raketenbeschusses finden Konzerte in U-Bahn-Stationen statt, selbst Boxkämpfe werden dort ausgetragen. Dank westlicher Waffenlieferungen werden immer mehr russische Luftangriffe abgewehrt. Die Angreifer haben es schwer, Geländegewinne zu erzielen. Auch Putins Propaganda-Offensiven laufen zunehmend ins Leere.
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Weirichs Klare Kante

Er war ein guter Schüler, seine religiöse Mutter schickte ihn aufs orthodoxe Priesterseminar, doch er wurde Berufsrevolutionär. Die Rede ist von dem Georgier Josef Wissarionowitsch Dschungaschwili, genannt Stalin. Ein Name,  der Assoziationen an einen „ Stählernen“ wecken sollte und der ihm gefiel. Neben Adolf Hitler war er der schlimmste Teufel der europäischen Geschichte im vergangenen Jahrhundert. Am Sonntag (5.März) jährt sich sein 70.Todestag.  Und noch immer verehren viele Russen den grausamen Tyrannen. Entwickelt sich vielleicht darin eine Gefahr für Putin, der dem einstigen Despoten in Vielem nacheifert.
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Angemerkt

“Und Frieden auf Erden…!”?

Kaum ein Bibelzitat ist bekannter als die Stelle aus dem Lukas-Evangelium (2/14) in der es heißt; „Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden den Menschen, die guten Willens sind“. Es ist die Weihnachtsbotschaft, die jedes Jahr verkündet wird. Seit mehr als 2000 Jahren und seit langem auch rund um den Globus. Kaum etwas spricht mehr die doch – eigentlich - unstillbare Sehnsucht der Menschen an: Es soll Frieden sein! Auf der ganzen Erde! Für alle! Es ist der Wunsch aller Menschen – egal ob Christen, Muslims, Buddhisten oder auch Nicht-Gläubigen. Wann aber hätte sich die Menschheit daran gehalten?
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Gesellschaft

Es bleibt an den Frauen hängen

Das Thema „Gender“ gewinnt im politischen Raum Russlands immer mehr an Bedeutung – als eine Frage der nationalen Sicherheit. Es ist kein Zufall, dass vor kurzem das neue absolute Verbot von LGBTQ+-Darstellungen in Kunst und Medien verabschiedet wurde. Ebenso ist es kein Zufall, dass der stalinistische Orden der „Mutter-Heldin“ wieder eingeführt wurde, mit dem Mütter von zehn oder mehr Kindern geehrt werden.
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Weirichs Klare Kante

Was für ein Weihnachten 2022. In vielen Regionen der Welt, ja sogar in unserer direkten Nachbarschaft, ist die Grausamkeit Alltag. Ob wir in die vom russischen Angriffskrieg heimgesuchte Ukraine, nach Syrien, Afghanistan oder in den Iran schauen, um nur einige Beispiele zu nennen - machtgierige Autokraten oder von blindem missionarischem Eifer getriebene Religionsfanatiker treten die Menschenrechte mit Füßen. Was uns bleibt, ist die Rolle des hilflosen, mitleidenden, allenfalls helfenden  Zuschauers.
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Angemerkt

Putins Überfall und die historische Wahrheit

Vor wenigen Tagen hat der Deutsche Bundestag in einer Entschließung die durch den sowjetischen Diktator Stalin den den 30-er Jahren zu verantwortende Hungersnot im Lande, an der mehr als sieben Millionen Menschen gestorben waren, als Genozid bewertet - also als Völkermord. Die meisten Toten waren übrigens in der Ukraine, in Kasachstan und in der Wolga-Region zu verzeichnen. Auch in Wladimir Putins jetzigem Russland werden die Verbrechen nicht geleugnet, wenn auch nur als "große Tragödie" bezeichnet. Es war im Falle der Ukraine eines von zahlreichen Versuchen, dass Diktatoren versuchten, das Land und seine Menschen auszulöschen. Auch Hitler-Deutschland gehörte dazu. Und Putins erbarmungsloser Angriffskrieg, die gezielte Vernichtung der für das Überleben unerlässlichen Infrastruktur, gehören in diese Reihe. Käme er damit durch, wären die Folgen unabsehbar. Auch für uns.
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feingeist

Rezension: Im Luftreich der Träume

In einer Welt des rapiden machtpolitischen und technologischen Wandels müssen sich Deutschland und Europa strategisch neu orientieren: Im Wettkampf zwischen den USA und China gerät Europa bereits zwischen die Fronten. Und dies wird auch unser Verhältnis zu Russland verändern müssen. Jetzt ist ein nüchterner, illusionsloser Blick auf die neuen Realitäten notwendig.
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