Serkan Kaya und Seyneb Saleh © Erik Molberg Hansen / Rohfilm Productions / FILMWELT

Kein typischer Liebesfilm, sondern ein Drama, das noch weitaus mehr zu erzählen hat. In den deutschen Lichtspielhäusern startet heute eine Geschichte, in der es längst nicht nur um das tragische Ende einer Beziehung zwischen zwei Menschen geht. Der Deutsch-Inder Kanwal Sethi zeichnet für „Was von der Liebe bleibt“ verantwortlich. Er schrieb zunächst das Drehbuch, bevor er im Anschluss selbst Regie führte. In seinem Film verbindet er eine berührende Liebesgeschichte mit dem Politischen, wie das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND) schreibt. Es geht insbesondere um den strukturellen Rassismus, der in der Mitte der Gesellschaft ruht und dazu neigt, Opfer zu kriminalisieren, sie selbst zu Tätern macht.

Ein Anlass, diesen Film zu drehen, war die Diskriminierung der Opfer der NSU-Verbrechen. „Was von der Liebe bleibt“ soll jedoch kein betroffenheitskritischer Themenfilm sein, sondern von einer durch Rassismus zerstörten Liebesgeschichte erzählen.

Yasemin (Seyneb Saleh) und Ilyas (Serkan Kaya) sind nun seit 15 Jahren in einer glücklichen Beziehung. Doch eines Tages geschieht etwas Schreckliches und Yasemin wird in einem Café von einem Unbekannten erschossen. Ilyas Leben gerät völlig aus der Bahn. Er muss sich nun allein um die gemeinsame Tochter Senna (Amira Demirkiran) kümmern und wird obendrein auch noch von der Polizei verdächtigt, selbst seine Frau erschossen zu haben. Nichts ist mehr wie zuvor und dann tauchen auch noch Gerüchte auf, Yasemin habe ein Doppelleben geführt und die verbotene kurdische Untergrundorganisation PKK unterstützt. Und während die Polizei ermittelt, bleibt Ilyas mit all diesen neuen Gefühlen zurück. Doch eines fehlt. Nach all dem, was er nun erfahren hat, weiß er nicht mehr, ob das die Frau war, die er einst geliebt hat.

 

Was von der Liebe bleibt ist ein Film, der einerseits von Stärke erzählt: von großen Gefühlen, vom Willen, das Leben auf die Reihe zu kriegen und zusammen etwas aufzubauen. Andererseits zeigt er uns schonungslos und ohne Romantisierung, dass unsterbliche Liebe und beherztes Streben nach Glück im Endeffekt nichts an der Tatsache ändern, dass Rassismus tötet.

 

Filmdaten

Filmstart: 02.05.24 
Genre: Drama 
Darsteller: Serkan Kaya, Seyneb Saleh, Amira Demirkiran 
Regie: Kanwal Sethi 
Länge: 100 min
FSK: 12 
Land: Deutschland 
Jahr: 2024 

 

 

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