Unterwegs: Donegal
Donegal, ursprüngliche Bedeutung: „Festung der Fremden“ ist eine Stadt im Nordwesten der Republik Irland. Obwohl namensgebend für das nördlichste irische County, in dessen Südwesten die Stadt liegt, ist Donegal weder der Hauptort noch Verwaltungssitz (das ist Lifford) noch der größte Ort des Countys (das ist Letterkenny). Donegal liegt nahe der Spitze der Donegal Bay und wird vom River Eske durchflossen, der südwestlich von Donegal in den Atlantik mündet. Die etwas verträumte Kleinstadt bildet landeinwärts einen Blick auf die Bluestack Mountains und den Gebirgsdurchbruch Barnesmore Gap. Weiter im Osten befindet sich die Grenze zu Nordirland. Im Jahr 2016 waren in dem malerischen Küstenstädtchen im Nordwesten der irischen Insel etwa 2.600 Menschen zu Hause. Die Region war im Mittelalter die Herrschaftsregion des einst mächtigen O’Donnell Clans. Es ist zu vermuten, dass die Namen Donegal und O’Donnell etwas miteinander zu tun haben. Das Städtchen Donegal liegt in der irischen Gaeltacht-Region, das bedeutet, dort wird überwiegend das ursprüngliche „Irisch“ (Gaeilge) gesprochen. Bei alten Leuten kommt man daher oft mit Englisch nicht weiter. Aus archäologischen Funden erschließt sich, dass die Gegend um Donegal bereits in prähistorischen Zeiten besiedelt wurde. Im Jahr 1159 wurde Aufzeichnungen zufolge hier eine dänische Wikinger-Festung von dem irischen Hochkönig Muirchertach Mac Lochlainn zerstört. Auf die Wikinger-Besiedlung wird auch der Name „Festung der Fremden“ zurückgeführt.
Vom Marktstädtchen zum Touristenzentrum
In der malerischen Kleinstadt, entlang der Fußgängerzone von Donegal Town, gibt es Pubs, Restaurants und Cafés zu entdecken. Donegal Town, in der historischen Provinz Ulster gelegen, lebte einst vom Fischfang und dem Handel über das Meer. Am Marktplatz des Ortes, – The Diamond – genannt, fand im Mittelalter reges Markttreiben mit Obst, Gemüse, Fisch und Vieh statt. Heute ist der Tourismus wichtig für Donegal Town. Neben dem Wandern, zählt das Golfspielen, Reiten, Fahrradfahren, Angeln und Bootfahren zu den beliebten Freizeitaktivitäten. Mit dem „Donegal Bay Waterbus“ kann die Bucht vor der Stadt vom Wasser aus erkundet werden.
Die Kleinstadt Donegal Town in der gleichnamigen Grafschaft Donegal, besitzt einen kleinen malerischen Hafen. Der River Eske fließt mitten durch die Stadt, um später schließlich in den Atlantik einzumünden. Die monumentale Route, der Wild Atlantic Way, führt von der nördlich von Donegal Town gelegenen Halbinsel Inishowen an der Donegal Bay vorbei bis in den Südwesten der irischen Insel. Am Marktplatz von Donegal steht ein beeindruckender Obelisk. Er wurde zu Ehren der „Four Masters“ errichtet. Die „Annals of the Four Masters“ sind eine einzigartige Textsammlung irischer Schriften des Mittelalters, welche im 17. Jahrhundert von “ Mícheál Ó Cléirigh und seinen Mitarbeitern zusammengetragen wurde. Es ist die umfangreichste Textsammlung des Mittelalters in irischer Sprache auf der grünen Insel.
Donegal Castle und Old Abbey
Die Burg Donegal Castle (früher hieß sie wohl O’Donnell Castle) aus dem 15. Jahrhundert ist eine bedeutende Sehenswürdigkeit der Stadt. Zu normalen Zeiten finden in Donegal Castle regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt und es werden Führungen durch das „Schloss“ angeboten. Die Ruinenstätte der Burg liegt am River Eske, nahe der Atlantikmündung an der Donegal Bay. Donegal Castle besteht aus einem Donjon aus dem 15. Jahrhundert mit rechteckigem Grundriss und einem später angebauten Gebaeudetrakt im jakobinischen Stil. Er ist von einer Grenzmauer aus dem 17. Jahrhundert umgeben. Am Eingang steht ein kleines Torhaus im Stil des Donjons. Die Burg war die Festung des Clans O’Donnell, den Herren des Koenigreiches Tir Conaill und vom 5. bis zum 16. Jahrhundert einer der maechtigsten gaelischen Familien in Irland. Ein weiteres Zeugnis der Vergangenheit sind die Überreste eines ehemaliges Klosters aus dem 15. Jahrhundert mit Namen Donegal Abbey, heute „Old Abbey“genannt.
Lange in Händen britischer Großgrundbesitzer
Ab dem frühen 17. Jahrhundert hatte der Engländer „Sir Basil Brooke“ das Sagen in Donegal Town. Das zuvor stark beschädigte Donegal Castle wurde von ihm wieder aufgebaut, sowie weitere Gebäude der Kleinstadt. Als Baumaterial wurden Steine des zerstörten Klosters „Old Abbey“ verwendet. Im Jahr 1798 landeten französischen Kriegsschiffe an der Donegal Bay an. Sie wollten dem irischen Volk helfen beim Kampf gegen die Briten. Die Iren hatten zuvor einen Hilferuf ausgesandt. Die britischen Besatzer waren jedoch auf der Hut und verhinderten die Anlandung der Franzosen an der Donegal Bay.
Highlights von Donegal Town
- Donegal Castle
- Donegal Railway Heritage Center
- Donegal Bay Waterbus
- Old Abbey
- Bluestack Mountains
- Marktplatz „The Diamond“ mit Obelisk
Sepp Spiegl
Schon über Irland erschien:
1.) Dark Hedges: https://www.rantlos.de/lebensart/the-dark-hedges.html
2.) Giant’s Causeway – https://www.rantlos.de/lebensart/damm-des-riesen.html
3.) Derry~Londonderry – https://www.rantlos.de/lebensart/derrylondonderry.html
4.) Der Dolmen bei Kilclooney – https://www.rantlos.de/lebensart/der-dolmen-bei-kilclooney.html
5.) Die Klippen von Slieve Leagues. – https://www.rantlos.de/lebensart/unterwegs-die-klippen-von-slieve-leagues.html