Wenn Husten nicht weichen will, kann Keuchhusten dahinterstecken

Bei Senioren verläuft Keuchhusten häufig besonders schwer, auch Komplikationen sind nicht selten. Foto: djd/GlaxoSmithKline/Shutterstock/Image Point Fr

Husten hat fast jeder hin und wieder. Doch meist ist die Sache vom ersten Halskratzen bis zum letzten Räuspern innerhalb von zwei Wochen ausgestanden. Wenn Husten gar nicht mehr weichen will, sollten Betroffene jedoch aufmerksam werden. Dann kann zum Beispiel Keuchhusten (Pertussis) dahinterstecken, eine bakterielle Infektionskrankheit, die im Volksmund nicht umsonst „100-Tage-Husten“ genannt wird. Nach einem erkältungsähnlichen Anfangsstadium leiden Betroffene oft wochen- oder monatelang unter anfallsartigen, quälenden Hustenattacken. Die „Kinderkrankheit“ kennt derweil keine Altersgrenzen. Tatsächlich sind heute aufgrund von Impflücken mehr als zwei Drittel aller Keuchhustenpatienten erwachsen. Der Altersdurchschnitt der Erkrankten hat sich seit Ende der 90er-Jahre bis 2017 von 15 auf 42 Jahre erhöht.

Mehr Komplikationen bei Senioren

Während Keuchhusten für jüngere Erwachsene meist nur sehr lästig ist, steigt mit fortschreitendem Alter die Gefahr von schweren Verläufen und Komplikationen an. Diese können von Einschränkungen der Lebensqualität über starken Gewichtsverlust, Rippenbrüche und Inkontinenz bis hin zu Lungenentzündungen und Schlaganfällen reichen. Der Grund für die erhöhte Anfälligkeit ist das mit den Jahren schwächer werdende Immunsystem, das vielen Erregern nicht mehr ausreichend Paroli bieten kann. Auch ein gesunder Lebenswandel kann daran nichts ändern, zumal Infektionskrankheiten oft hochansteckend sind.

Für Menschen über 60 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) deshalb verschiedene Schutzimpfungen, beispielsweise gegen Grippe, Lungenentzündung und Gürtelrose. Außerdem wird dazu geraten, sich bei der nächsten Tetanus-Diphterie-Impfung zusätzlich gegen Keuchhusten immunisieren zu lassen. Alles Wissenswerte dazu gibt es auch unter www.impfen.de.

Kein lebenslanger Schutz

Nicht geschützt sind übrigens auch Senioren, die die Krankheit in ihrer Kindheit schon einmal durchgestanden haben, denn im Gegensatz zu anderen Kinderkrankheiten hält die aufgebaute Immunität bei Keuchhusten nicht lebenslang an. Man kann sich also mehrmals im Leben mit dem sogenannten 100-Tage-Husten infizieren – und das braucht nun wirklich keiner.

 

Titelfoto: Eine Keuchhusteninfektion kann die Lebensqualität über Monate einschränken. Nur eine Impfung bietet wirksamen Schutz. Foto: djd/GlaxoSmithKline/Shutterstock/Ljupco Smokovski

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