„Hannes“

Moritz (Leonard Scheicher) und Hannes (Johannes Nussbaum) sind beide 19 Jahre alt und quasi schon seit ihrer Geburt beste Freunde. Das liegt auch daran, dass die beiden jungen Männer sehr unterschiedlich sind: Während Moritz am liebsten in den Tag hineinträumt und sich dadurch immer wieder in Schwierigkeiten bringt, strotzt Hannes vor Lebenslust und weiß genau, wohin sich sein Leben entwickeln soll. Doch dann ändert sich durch einen schicksalhaften Motorradunfall alles, denn Hannes wird schwer verletzt und fällt ins Koma. Obwohl unklar ist, ob er jemals wieder erwacht, glaubt Moritz fest an die Genesung seines besten Freundes. Er will fortan Hannes‘ Leben an dessen Stelle weiterleben, denn er sehnt sich nach Leben, Liebe und Freundschaft…

Der Film basiert auf dem Roman Hannes von Rita Falk. Darin heißen die besten Freunde Hannes und Uli. Nachdem Hannes schwer verletzt ins Koma fällt, besucht Uli ihn täglich im Krankenhaus und lässt ihn an dem Alltag teilhaben, den dieser selbst nicht erleben kann. Die Besuche sind immer begleitet von der Hoffnung auf eine winzige Regung, ein Blinzeln oder ein Wort von ihm. Anders als Falks spätere Romane, besonders die vom Eberhofer Franz, erzählt Hannes eine ernste Geschichte. Als ihre Freundinnen und ihr Mann, die sie als Testleser von Hannes einspannte, ihr sagten, dass sie das Manuskript an Verlage schicken solle, tat Falk dies. Drei Verlage sagten jedoch ab, weil das Buch zu schwere Kost für einen Debütroman war.
Regie führte der in der Schweiz geborene Hans Steinbichler. Falks Roman wurde von Dominikus Steinbichler adaptiert, dem Cousin des Regisseurs. Der Regisseur hatte ihn an Bord geholt, weil er eine Generation jünger als er war. Sie lassen die Geschichte, nicht wie im Buch im Frühling, sondern im Herbst spielen, weil Farbtiefe und Kontraste zu dieser Jahreszeit dort in der bergigen Region viel größer seien, so Hans Steinbichler. Der Regisseur beschreibt seinen Film als ein „Crossover zwischen absolutem Drama und waschechter Komödie“. Ihr Ziel sei es gewesen, etwas von der Empfindung von Ziemlich beste Freunde herzustellen. Viele seiner vorherigen Filme hatten mit der Heimat zu tun, weshalb Steinbichler als Erneuerer des deutschen Heimatfilms gilt. Der Regisseur will Hannes jedoch nicht als Heimatfilm bezeichnet wissen.
Johannes Nussbaum spielt in der Titelrolle Hannes, Leonard Scheicher dessen besten Freund Moritz. Die beiden Protagonisten kannten sich von der Schauspielschule in Berlin. In weiteren Rollen sind Lisa Vicari, Jeanette Hain, Heiner Lauterbach und Hannelore Elsner in ihrer letzten Rolle zu sehen.
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