Pittoreske Dörfer, sanfte Hügel, Zypressen und Pinien, märchenhafte Olivenhaine, Weinreben – die Toskana ist für viele Menschen ein Sehnsuchtsort. Und wer nicht dort sein kann, holt sich mit einer Flasche guten toskanischen Weines eine der schönsten Gegenden Italiens nach Hause und genießt sie Schluck für Schluck, während er sich in die Ferne träumt. Doch was macht die toskanischen Rotweine eigentlich so besonders? Und welchen edlen Tropfen sollte man sich nicht entgehen lassen?

Von Doc-Weinen und Supertoskanern

Die Toskana ist für viele Menschen ein Sehnsuchtsort © www.pexels.com

Beim Weinkauf achten viele Menschen auf die Anbaugebiete. Wer sicher gehen will, dass er einen Wein aus der Toskana erhält, achtet auf die entsprechende DOC-Kennzeichnung auf dem Etikett. DOC steht für ‚Denominazione di Origine Controllata‘ und ist eine Bezeichnung für herkunftskontrollierte Qualitätsweine aus bestimmten Anbaugebieten. Die Kennzeichnung bestätigt damit offiziell die spezifische Herkunft des gewählten Weines.

Speziell für toskanische Spitzenweine hat sich jedoch noch eine weitere, inoffizielle Bezeichnung etabliert. Neben den toskanischen DOC- und Tafelweinen gibt es die sogenannten Supertoskaner – oder auch Supertuscan. Mit dieser Bezeichnung werden neue hochwertige Weine bezeichnet, die offiziell mit dem Label ‚Vino da tavola‘ versehen sind, in der Toskana hergestellt werden und den Qualitätsweinen ebenbürtig sind oder sie gar übertreffen. Ein Beispiel ist der Ornellaia. Bei diesem Wein handelt es sich um eine Bordeaux-Mischung aus Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot und Petit Verdot, die zum ersten Mal im Jahr 1985 hergestellt wurde und sich als Supertoskaner qualifiziert. Zuletzt sorgte der Ornellaia 2018 für Aufsehen. Denn das Jahr 2018 bot den Weinbauern einige klimabedingte Herausforderungen, sorgte jedoch letztendlich für optimal ausgereifte Trauben.

Unter der Sonne Italiens – beste Voraussetzungen für Qualitätsweine

Aus dem Herzen Italiens stammend, gehören die toskanischen Rotweine und Rotweinmischungen zu den beliebtesten der Welt. Die Toskana gilt als regelrechtes Weinparadies. Und das ist nicht zuletzt dem dort vorherrschenden Klima zu verdanken.

Die Toskana ist die fünftgrößte Region Italien. Sieben vorgelagerte Inseln gehören dazu. Der Westen der Toskana liegt nahe dem Tyrrhenischen Meer und so entsteht ein warmes Mittelmeerklima. Und dieses ist ideal für den Anbau von Weintrauben. Dabei gedeiht in der Toskana vor allem die Sangiovese-Traube – besonders, wenn sie direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Und die Weinberge auf den sanften Hügeln der Toskana können der Traube sehr viel Sonne bieten. Dabei befinden sich zahlreiche Weinberge in einer Höhe von 150 bis 500 Metern. Das gleicht die täglichen Temperaturschwankungen aus und die Trauben erhalten ein einmaliges Gleichgewicht von Süße und Säure und werden besonders aromatisch.

Natürlich gibt es auch innerhalb der Toskana regionale Unterschiede zwischen Qualität und Geschmack des Weins, die der genauen geographischen Lage geschuldet sind.

Die roten Trauben der Toskana

Die meisten dieser Rotweine werden aus Sangiovese-Trauben hergestellt. © Roy auf Pixabay.com

Für über 80 % der toskanischen Weine werden rote Trauben verwendet und die meisten dieser Rotweine werden aus Sangiovese-Trauben hergestellt.

Weine aus Sangiovese-Trauben sind relativ säurebetont und reich an Tanninen. Dabei kann der Geschmack der einzelnen Weine sehr unterschiedlich ausfallen. Manche schmecken nach säuerlichen Kirschen und Erdbeeren, andere wiederum erinnern an das Aroma gerösteter roter Paprika und vollmundiger Tomaten.

Übrigens: In der Toskana bauten die Etrusker bereits vor 3.000 Jahren Trauben an. Darunter befand sich bereits die Sangiovese-Traube. Aus den Sangiovese-Trauben können aufgrund der verschiedenen Methoden der Weinherstellung Weine mit unterschiedlichen Qualitäten gewonnen werden.

Die bekanntesten Weine aus der Toskana

Einer der bekanntesten Weine aus der Toskana ist wohl der Chianti. Er wird in der gleichnamigen Region. Im Vergleich zu anderen Teilen der Toskana ist es hier besonders warm und trocken. Dieses Klima trägt dazu bei, dass die Trauben einen kräftigeren Geschmack entwickeln.

Ein weiterer bekannter toskanischer Wein ist der Brunello di Montalcino. Er stammt aus einer Region im Süden von Chianti, wo es noch wärmer und trockener ist und sich die Weinberge auf etwa 500 Metern Höhe befinden. Die Trauben reifen hier schnell und der Wein zeichnet sich durch seine Komplexität und seine kräftige, erdige Note aus.

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