Archives for Titel-Themen - Page 20
Immer noch zusammen
Wenn die Katalanen am 21. Dezember vorgezogene Neuwahlen abhalten, wird das Ergebnis auch auf der anderen Seite des Atlantiks mit Interesse verfolgt. Immerhin stand auch der Bundesstaat Kanada im Jahr 1995 kurz vor dem Zerfall, als die Provinz Québec sich in einem denkbar knappen Referendum mit 50,58 Prozent der Stimmen gegen die Unabhängigkeit entschied. Die Wahlbeteiligung lag damals bei über 93 Prozent.
Der kleine Prinz
Der französische Präsident Emmanuel Macron soll wegen seiner „kraftvollen Vision von einem neuen Europa“ den Karlspreis der Stadt Aachen erhalten. Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen, pflegte einst der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt zu sagen. Macrons Vision, oder nennen wir es bescheidener: seine Vorstellungen von Europa, sind nicht allzu weit von denen seines vielgeschmähten Vorgängers François Hollande entfernt. Überhaupt erinnert vieles an eine uralte Forderung der französischen Linken, nämlich die Einführung einer europäischen „Wirtschaftsregierung“, die regelmäßig von allen deutschen Regierungen gleich welcher politischer Couleur abgelehnt wurde.
Küste und Kunst
Gibt es etwas Faszinierenderes als einen Sonnenuntergang? Wenn der blutrote Feuerball langsam im Meer versinkt und dabei alle Blicke auf sich zieht? Frühere Kulturen übertrafen sich mit mythologischen Erklärungsversuchen. Doch selbst wenn die Vorstellung einer nächtlichen Reise durch die Unterwelt heute nicht mehr geteilt wird, wohnt dem täglichen Verschwinden des glühenden Himmelskörpers hinter dem Horizonts noch immer etwas Magisches inne. Grund genug, um sich wie „Sonnenanbeter“ an geeigneten Aussichtspunkten einzufinden und wortlos dieses kaum zu überbietende Naturschauspiel zu genießen.
Der Westen: unkaputtbar
Das Verhältnis der USA zu Europa wie die Handlungsfähigkeit der EU stehen derzeit unstreitig vor Herausforderungen, was publizistisch breiten Niederschlag findet. Dabei können die Suche nach den Gründen und das Aufzeigen von Lösungen von zwei unterschiedlichen zeitgeschichtlichen Sichtweisen bestimmt sein. Die eine ist die der Krise, des Zusammenbrechens auf Dauer angelegten politischen Zusammenwirkens mit entsprechender Institutionalisierung. Die andere ist die kontinuierlicher historischer Entwicklungen, bestimmt durch wechselnde handlungsrelevante Akteure mit veränderlichen Interessen; vor allem Entwicklungen in durch Wahlen geprägten Systemen sprächen für diese Sichtweise.
Vorbild China?
Das Fehlen guter Regierungsführung, die fehlende Teilhabe weiter Teile der Bevölkerung in vielen Staaten Afrikas sowie allgemeine Perspektivlosigkeit führen zu einer zunehmenden (religiösen) Radikalisierung der Bevölkerung. Konsequenz sind nicht nur destabilisierte Länder und Regionen, sondern auch Flüchtlingsströme, die Europa um jeden Preis verhindern will.
Heimat ist das Fundament der linken Mitte
Eine Politik „für die vielen, nicht die wenigen“ muss in den Gemeinschaften und in den Orten der Menschen verankert sein. Aus dieser regionalen Verbundenheit heraus entwickelte sich eine bemerkenswerte Breite wirtschaftlicher Initiativen, die sich um die Sorgen der Arbeiterschaft drehten.
Von Moskau nach St. Petersburg
Über ein System von Wasserwegen gleitet die „Volga Dream“ von der Moskwa bis zur Newa. Der kompliziert verlaufende Wasserweg von der Moskwa an die Ostsee, der mit Hilfe der Wolga die russischen Metropolen Moskau und St. Petersburg miteinander verbindet. Ein Durchkommen ist nur möglich mit präzise aufeinander abgestimmten Schleusenanlagen, die die Schiffsreise bis heute in eine unerwartete Berg- und Talfahrt verwandeln.
Der weiße Diamant von Alba
Alljährlich im Herbst ist der kleine, im Norden Italiens gelegene, Ort Alba ein Wallfahrtzentrum für eine besondere Art von Pilgern. Vom 7.Oktober bis 26.November fallen ungezählte Gourmets aus allen Teilen der Erde in die spätmittelalterlich geprägte Stadt ein. Anlass ist der Weltmarkt für Weiße-Alba-Trüffeln.
Wer ist schuld am miesen Wetter?
Sturmtief Xavier, Hurrikan Harvey, Hurrikan Maria: Sie brachten Leid, Tod und Zerstörung. Schicksal, sagen die einen, wie Klimawandelleugner Trump oder die AfD. Das haben wir uns selbst eingebrockt, der menschengemachte Klimawandel sei schuld, sagen die anderen. Wann wer recht hat, das will ein Forschungsteam aus Oxford nun beweisen können.
Wenn Staat und Wirtschaft eins sind
Die Welt ist im Umbruch. Wir erleben eine historische Zeitenwende. Die wirtschaftlichen und politischen Strukturen, die nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind und den westlichen Industrieländern, insbesondere den USA, eine dominierende Stellung verschafften, verändern sich grundlegend.





