zeit-splitter
von Dr. Günter Müchler
(8) Wie die Alten sungen: Hieß es nicht in der Schule, die Republikanische Partei in den USA unterscheide sich von ihrer Konkurrenz, den Demokraten, dadurch, dass sie gegen Staatsverschuldung und für Freihandel kämpfe? In der Trump-Ära steht die „Grand old party“ für Mega-Schulden und Schutzzoll.
(7): Kontraste: Argentinien Staatspräsident Milei taucht in den Nachrichten entweder als Halbirrer mit der Kettensäge auf, oder, fast noch schlimmer, als Ultra-Liberaler. Nur im Kleingedruckten erfährt man, dass sich der lateinamerikanische Staat unter Milei ganz erstaunlich entwickelt. Der Internationale Währungsfonds erwartet für das laufende Jahr ein Wachstum von 5,5 Prozent. Die argentinische Inflationsrate, die einmal 25 Prozent betrug, ist auf 1,6 Prozent geschrumpft. Wie man sein Land zugrunde richten kann, führen andere Staaten des Subkontinents vor, z.B. Venezuela. Unter den linken Anführern Chavez und Maduro ist das ölreiche Land zum Armenhaus geworden. Die Menschenrechtslage? Miserabel. Pro Jahr suchen rund eine Million Venezolaner das Weite.
(6): Hohe Schule: Von Konrad Adenauer heißt es, er sei sprachlich sehr schlicht gewesen. Aber so war es nicht. Der erste Bundeskanzler beherrschte die Kunst der Andeutung und der doppelbödigen Aussage. Als 1950 die französische Regierung in der umstrittenen Saar-Frage eine Position einnahm, die Adenauer gegen den Strich ging, behauptete er, Protektorat sei noch ein zu schwacher Ausdruck für das, was Paris mit der Saar vorhabe. „Man könnte er von einer Kolonie sprechen – doch das werde ich nicht tun“.
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