Gesellschaft

Ich glaub’, mich tritt ein Stier

In Erinnerung an das Jahr 1959, in dem Ernest Hemingway vor genau fünfzig Jahren die spanische Stadt Pamplona am Südrand der Pyrenäen zuletzt mit seinem Besuch beehrte. Und natürlich an das Jahr 1923, als er erstmals hier erschien, um den „Sanfermines“ beizuwohnen. Jenem illustren Fest zu Ehren des Heiligen Fermin, an dessen Höhepunkt eine ungezügelte Stierherde in wildem Ungestüm eine lebhafte Schar junger Männer vor sich hertreibt. Nur bewaffnet mit einer zusammengerollten Zeitung versuchen die Läufer in einer Mischung aus Wagemut und Tollkühnheit den hämmernden Hufen und den auf sie gerichteten spitzen Hörnern geschickt auszuweichen – nicht immer mit Erfolg.
weiterlesen...
feingeist

Genussreise entlang der Donau

Hochmut kommt vor dem Fall! Schonungslos enthüllt der Verfasser des Nibelungenliedes den Wesenskern seiner Helden und lässt dabei kein gutes Haar an ihnen. Gunther, Kriemhild, Siegfried und Hagen, sie alle sind für den Autor Getriebene ihrer jeweiligen Charakterschwächen. Mit Verrat und Betrug torkeln sie ihrem Untergang entgegen, bis die von Kriemhild gestellte Falle gnadenlos zuschnappt. Denn offenbar hat Gunthers Schwester noch alte Rechnungen zu begleichen. So tarnt sie ihre Rachegelüste als gut gemeinte Familieneinladung an den ungarischen Hof ihres Ehemannes, des Hunnenkönigs Etzel. Die List gelingt, und die über die Donau angereisten Gäste fallen an ihrem Ziel einem blutigen Gemetzel zum Opfer. Die Donau wird damit für sie zum Schicksalsstrom. Noch heute erinnert der Nibelungengau bei Pöchlarn an die fest in der Sagenwelt verankerten Geschehnisse.
weiterlesen...