Psychedelika in der Medizin: Vom Rauschmittel zum Heilmittel
Psychedelika werden immer häufiger in der Medizin eingesetzt

Psychedelika haben keinen guten Ruf. Jahrelang wurden diese Stoffgruppen den Ausschweifungen der 1960er Jahre zugeschrieben. Das ist schade. Denn die wahre Wirkung, die Psychedelika mit sich bringen, und welchen Nutzen sie für die Medizin haben können, wurde aufgrund dieser Stimmung verkannt. Doch in den letzten Jahren findet ein neuer Trend seinen Einzug. Psychedelika werden immer häufiger in der psychiatrischen Medizin und Schulmedizin eingesetzt.
Psychedelika beschäftigen die Forschung
Psychedelika haben sich vor allem als Psilocybin und LSD einen Namen gemacht. Bis vor einigen Jahren konnten diese Stoffgruppen nur illegal auf dem Schwarzmarkt gekauft werden. Dieser Umstand ändert sich zunehmen, denn Chemical Collective und andere Anbieter vertreiben sogenannte LSD-Analoga nach geprüften Standards auf legale Weise. Hier kann LSD legal erworben werden.
Diese Stoffgruppen sorgen aber nicht nur für den ultimativen Rausch. Die Forschung nimmt Psychedelika in den Blick. Psilocybin und seine vielseitige Wirkung erzeugt gerade großes Interesse in der Forschung. In den USA und in Österreich laufen bereits einige Studien, die sich auf die medizinische Wirkung von MDMA und Psilocybin konzentrieren, und dieser nachgehen. Hierdurch könnten schon bald Handlungskonzepte erweitert werden, neue Therapien könnten gängige Medikationen ersetzen.
In der Psychotherapie wurden Psychedelika bereits eingesetzt. Hier zeigt sich eine alte Methode mit neuem Stil. Allerdings liegt der Fokus der Forschung jetzt darauf, dass die Wirkungsweisen im Gehirn genauer unter die Lupe genommen werden. So können Psychedelika gezielt bei psychiatrischen Erkrankungen zum Einsatz kommen.
Angststörungen und Depressionen könnten schon bald revolutioniert werden
Gegen Depressionen und Angststörungen finden Psychedelika bereits ihren Einsatz. Die USA ist auf diesen neuen Behandlungszug bereits aufgesprungen. Psychedelika haben schon gute Erfolge bei der Behandlung von Posttraumatischen Belastungsstörungen gezeigt. Stoffgruppen, die einst verpönt wurde, leisten nun gute Dienste bei psychiatrischen Krankheiten.
Die Johns Hopkins University veröffentlichte unlängst eine Studie, in der belegt wurde, dass nach 2 verabreichten Dosen Psilocybin die Symptome einer Depression abnehmen. Die Wirkung tritt rasch ein, und hat den bisherigen Antidepressiva einiges voraus. Diese benötigen oftmals mehrere Wochen, bis es zu einer sogenannten Spiegelwirkung kommt.
Auf das Setting achten

Obwohl es derzeit große Erfolge zu geben scheint, warnt die Wissenschaft vor zu viel Euphorie. Vor allem die Selbstmedikation soll mit diesen Studienerfolgen nicht angeregt werden. Es wird darauf hingewiesen, dass Studien mit Psychedelika bei Depressionen und Angststörungen stets in einem kontrollierten Setting stattfinden. Die Probanden erhalten eine genaue Dosis unter Aufsicht, es wird nach Vorgaben gehandelt. Nutzer können diese Parameter bei der Selbstmedikation nicht einhalten, weswegen der Einsatz von Psychedelika nicht in Eigenregie erfolgen sollte.
Das Setting ist eben das Um und Auf. Wissenschaftler warnen Konsumenten mit psychischen Problemen davor, dass Psychedelika zur Linderung der Symptome eingenommen werden. Diese Stoffgruppen sollten nur in der Psychotherapie und Psychiatrie unter kontrollierten Bedingungen zum Einsatz kommen. Dosierungen sollten nicht eigenmächtig erfolgen, sondern mit einem Arzt besprochen werden. Es geht eben nicht um den Partyrausch, sondern um den gezielten medizinischen Einsatz. Mit der richtigen Dosierung und dem richtigen Setting können Symptome von Depressionen, Angststörungen und der Posttraumatischen Belastungsstörung gemindert werden.
Derzeit laufen in der Schweiz drei Studien. Diese haben die Wirkung von Psilocybin bei Depressionen auf ihrer Agenda. Vor allem Magic Mushrooms werden bei den Probanden eingesetzt. Mit diesen soll den Probanden dabei geholfen werden, dass aus Gedankenschleifen ausgebrochen werden kann, dass neue Sortierung möglich wird. Die Hirnforschung ist gerade dabei, dass die Wirkung der Magic Mushrooms auf die unterschiedlichen Hirnareale beleuchtet wird. So könnte der Einsatz bei der Depression schon bald perfektioniert werden.
Fazit
Psychedelika hatten lange Zeit mit einem schlechten Ruf zu kämpfen, obwohl es sich bei dieser Stoffgruppe um eine vielseitig einsetzbare handelt. Vor allem die psychiatrische Medizin hat nun die allumfassende Wirkung der Psychedelika im Blick, möchte diese Stoffgruppe gezielt bei Erkrankungen der Psyche zum Einsatz bringen. Derzeit befindet sich die Forschung in diesem Bereich noch in den Kinderschuhen. Aber schon bald könnten neue medizinische Einsatzgebiete für Psychedelika erschlossen werden. Der medizinische Sektor wäre in einigen Ländern bereit für diese neuen Stoffgruppen.
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