Venetoclax und Chloroquin könnten laut wissenschaftlicher Studie neuer Behandlungsansatz werden

Blutanalyse: Hoffnung auf neue Therapie bei Leukämie © Angelo Esslinger auf Pixabay.com

Neue Medikamente fördern zwar das Absterben von Krebszellen bei akuter myeloischer Leukämie, die Wirkung der Präparate verringert sich mit der Zeit jedoch – eine neue Studie von NYU Langone Health und seinem Perlmutter Cancer Center gibt Patienten nun jedoch Hoffnung. In Proben von menschlichem Gewebe und Mausmodellen haben die Forscher herausgefunden, dass die Resistenz der Leukämiezellen bei dem häufig verschriebenen Medikament Venetoclax aufgrund des raschen Anstiegs im Abbau und Umschlag der Mitochondrien stattfindet.

Mitochondrien im Zentrum

Bei den Mitochondrien handelt es sich um Strukturen im Inneren der Zellen, die sie bei der Energieversorgung für ihre Funktionen unterstützen. Unter bestimmten ungünstigen Bedingungen sterben die Mitochondrien allerdings ab. Dieser programmierte Zelltod geht bei Krebs häufig schief. Beschädigte Mitochondrien können auch eine Art von Mitophagie durchlaufen, bei der sie sich selbst auffressen. Dadurch wird auch verhindert, dass sie Sterbesignale senden. Die Studie hat nachgewiesen, dass die Mitophagie die Leukämie-Zellen dabei unterstützt, die abtötende Wirkung von Venetoclax zu umgehen.

Die Forscher fanden heraus, dass die Werte mehrerer Gene, die mit der Mitophagie korrelieren, bei 20 Proben von Leukämie-Patienten im Vergleich mit den normalen Kontrollen erhöht waren. Die Werte dieser Gene waren bei Proben von Patienten mit einer Resistenz sogar noch höher als bei nicht betroffenen Teilnehmern. Besonders bemerkenswert war die erhöhte Expression des Gens für Mitofusin-2 (MFN2), das ein Schlüsselprotein in der äußeren Membran der Mitochondrien kodiert.

Geringe Überlebenschancen

Weitere Experimente mit Mäusen, denen Knochenmark von Patienten mit akuter myeloischer Leukämie transplantiert wurde, zeigen, dass das Medikament Chloroquin, ein bekannter Mitophagie-Inhibitor, die Fähigkeit von Venetoclax zur Abtötung von Krebszellen, wiederherstellte. Laut der Co-Forschungsleiterin Christina Glytsou ist das von entscheidender Bedeutung, da diese Medikamente häufig zur Behandlung einer akuter myeloischen Leukämie eingesetzt werden. Details wurden in “Cancer Discovery” veröffentlicht.

Laut Co-Forschungsleiter Xufeng Chen ist eine akute myeloische Leukämie nur schwer behandelbar ist. Weniger als ein Drittel der Betroffenen sind fünf Jahre nach der Diagnose noch am Leben. Seniorautor Iannis Aifantis nach legen die neuen vorklinischen Ergebnisse nahe, dass die Kombination von Medikamenten wie Venetoclax mit entweder MFN2- oder allgemeinen Mitophagie-Inhibitoren möglicherweise künftig eine Therapie bei akuter myeloischer Leukämie sein könnte. Die Forscher planen derzeit eine klinische Studie. Zu klären ist, ob Chloroquin bei in Kombination mit Venetoclax eine Resistenz gegen Medikamente verhindert.

Quelle: https://www.pressetext.com

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