Die Cliffs of Moher ©seppspiegl

Zu den bekanntesten Steilklippen in Irland gehören die Cliffs of Moher. Sie liegen im Südwesten der Insel und gehören zum County Clare. Touristen finden sie zwischen den beiden Ortschaften Liscannor und Doolin. Der irische Name lautet Aillte an Mhothair und der Name stammt von dem Wort Mothar ab, welches moher ausgesprochen wird. Es bezeichnet eine von Pflanzen überwucherte Ruine, die früher der Wohnsitz eines Häuptlings in der Provinz Munster war. In der Nähe der Klippen liegt ein altes Steinfort nahe Hag’s Head namens Moher O’Ruan, das letztendlich den Klippen ihren Namen gab. Die Cliffs of Moher ragen beinahe senkrecht aus dem Atlantik bis auf eine Höhe 120 Metern und an der höchsten Stelle sogar 214 Meter.

Den O’Brien’s Tower ließ der örtliche Landbesitzer und Parlamentsabgeordnete Sir Cornelius O’Brien 1835 als Beobachtungsturm für die viktorianischen Touristen auf die Klippen bauen ©seppspiegl

Das Cliffs of Moher ist über acht Kilometer lang und bei guter Sicht können von dort aus Aran Islands und die Galway Bay beobachtet werden. Die Klippen entstanden vor rund 320 Millionen Jahren, also im Zeitalter des Karbon. Damals befand sich an der Stelle ein großes Delta. Hier entstanden aus Mergel-, Tonstein- oder Sandbänken verschieden dicke Schichten, deren Stärke von mehreren Zentimetern bis zu einer Dicke von einem Meter reicht. Im Laufe der Jahrmillionen wurde von der damaligen Landmasse im Süden riesigen Mengen an Erosionsschutt durch die Flüsse in den Atlantik getragen. Das lässt sich belegen, da in den horizontal gelagerten Gesteinsschichten häufig Channelfüllungen zu finden sind. Sie entstehen, wenn ein schnell fließender Fluss die früheren Schichten auswäscht, um sich ein neues Flussbett zu schaffen. Inzwischen weisen diese Schichten eine leichte Neigung nach Südwesten auf. Deshalb steigen Schichten, die im Süden der Klippen auf Meereshöhe beginnen im nördlichen Teil beinahe bis zur Kante der Klippen auf. Zudem verwittert das Gestein des Cliffs of Moher unterschiedlich schnell, da die Tonsteine eher zur Erosion neigen als Sandstein. Der ständige Wellengang an der Küste des Cliffs of Moher höhlt die Klippen permanent aus, wobei einige Schichten abbrechen und ins Meer stürzen. Dadurch entstehen auch zeitweilig Türme, die den Naturgewalten zwar länger standhalten, jedoch letztendlich einstürzen. An den Klippen lässt sich das natürliche Altern von Gestein hervorragend nachvollziehen.

Die Cliffs of Moher enthalten Fossilien

Die Cliffs of Moher ©seppspiegl

Seit jeher ist das Gestein aus den Cliffs of Moher begehrt, da es Spurenfossilien von unbekannter Herkunft im Kalkstein enthält. Es wurde vorrangig als Dekorstein für Mauern oder Wege verwendet. Daher bauten die Anwohner im 19.Jahrhundert die fossilreichen Schichten an den Cliffs of Moher ab. Trotzdem finden sich vor Ort an den Cliffs of Moher noch viele Fress- oder Grabspuren von bisher unbekannten Meerestieren vor. Zudem finden sich im Gestein des Cliffs of Moher immer wieder Goniatiten, die auch als frühe Ammoniten bezeichnet werden, wie auch versteinerte Rippelmarken im Kalkgestein des Cliffs of Moher vorkommen. Darum lohnt sich die genauere Betrachtung der einzelnen Gesteinsschichten, soweit das bei den Cliffs of Moher möglich ist. Obgleich an den Klippen viele Gesteinsschichten abgetragen wurden, um ihn als interessanten Dekostein zu verkaufen, gibt es noch immer sehenswerte Funde von urzeitlichen Lebewesen in den Cliffs of Moher, die in der Karbonzeit die Erde bevölkerten. Die bizarre Felsenlandschaft der Cliffs of Moher zieht viele interessierte Besucher an, die die einzigartigen Felsformationen mit eigenen Augen sehen wollen, wobei das Interesse an der wechselvollen Geschichte des Landes genauso wie wichtig zu sein scheint wie die Geologie des Cliffs of Moher. Kaum eine andere Küste lässt sich mit den Cliffs of Moher vergleichen.

Die Cliffs of Moher sind voller Leben

Die Cliffs of Moher ©seppspiegl

Seit 1979 sind die Cliffs of Moher ein umfangreiches Schutzgebiet für Seevögel. In den Steilhängen des Cliffs of Moher nistet die größte Kolonie aus Seevögel der gesamten irischen Insel. In den bizarren Felswänden des Cliffs of Moher nisten zwanzig verschiedene Seevogelarten. Neun dieser Seevogelarten brüten sogar vor Ort in den Cliffs of Moher und es wird geschätzt, dass dort um die 30.000 Brutpaare leben. Vom Rand der Cliffs of Moher lassen die verschiedenen Seevogelarten ausgezeichnet beobachten. Besonders beliebt sind die Papageientaucher, deren Verhalten an das von Clowns erinnert. Sie nisten vor allem auf Goat Island und die beste Zeiten für eine Beobachtung ist am frühen Morgen bis zur Mittagszeit. Nachmittags pflegen die Papageientaucher ihre Nahrung im Atlantik vor den Cliffs of Moher jagen. Sie sind von Mitte April bis Ende Juli Gäste des Cliffs of Moher bis sie sich in den Mittelatlantik zurückziehen. Weitere besondere Arten sind die Tordalke und die Alke, die sich vorwiegend am flachen Gesteinareal vor der Branán Mór-Felsnadel aufhalten. Die seltenen Eissturmvögel und die Dreizehenmöwen nisten hauptsächlich in den Felsvorsprüngen hoch oben in den Cliffs of Moher. Und in der Nähe des alten Besucherturms nistet ein Wanderfalkenpaar, die zu den schnellsten Vögeln der Welt gehören. Sehenswert ist auch die Herde Wildziegen, die sich in den Cliffs of Moher heimisch fühlt. Sie kommen zeitweise sogar den Besucherbereichen sehr nahe. Im Meer direkt vor den Cliffs of Moher tummeln sich Robben und Delfine, wobei auch mal Wale wie Zwergwale oder ein Buckelwale wie auch ein Hai gesichtet wird. Auf den Cliffs of Moher wachsen als Blumen vorwiegend Grasnelken wie auch Ferkelkraut, deren bunte Blütenpracht die Cliffs of Moher schmücken.

Die Cliffs of Moher haben ein Besucherzentrum

Die Cliffs of Moher ©seppspiegl

Dank der großen Beliebtheit der Cliffs of Moher wurde ein umweltfreundliches Besucherzentrum errichtet, das auch einen gesicherten Wanderweg entlang der Klippen bietet. Zu den Sehenswürdigkeiten der Cliffs of Moher gehört auch ein 1835 erbauter Aussichtsturm, da die Cliffs of Moher schon seit Jahrhunderten Besucher in ihren Bann ziehen. Wer die Wendeltreppe hinauf steigt, hat eine unglaubliche Aussicht über rund fünf Counties. Der Turm ist nach seinem Erbauer auch als O’Brien Tower bekannt. Im Besucherzentrum selbst gibt es eine große Ausstellung bezüglich der Geologie, dem Ozean, der Flora und Fauna und der Natur wie auch der Menschen in der Umgebung. Zu den Traditionen beim Cliff of Moher gehört es auch, dass immer Straßenmusiker anwesend sind und ihre Künste zu besten zu geben. Dabei wird ausnahmslos Irish Folk zum Besten gegeben. Es ist sogar möglich, dass Ehepaare sich auf den Cliffs of Moher das Jawort fürs Leben geben und es gibt entsprechende Angebote.

  • Wie gelangt man zu den Klippen?

Von Galway: Von Galway City aus sind die Klippen etwa 70 Kilometer entfernt und bequem in etwas mehr als 1 Stunde mit dem Auto zu erreichen. Es fahren auch regelmäßig Busse von Galway Bus Station aus, die allerdings etwas länger unterwegs sind. Hier sollte man mit 2 Stunden rechnen.

Von Dublin: Von Dublin aus sind die Klippen etwa 3 Autostunden entfernt, wenn man die Autobahn nimmt.

Von Cork: Von Cork City aus sind die Cliffs of Moher etwa 2,5 Autostunden entfernt.

  • Wo kann man am besten parken?

Es gibt keine 2 Gehminuten vom Cliffs of Moher Visitor Centre entfernt einen großen Parkplatz für Pkw. Allerdings ist dieser nicht kostenlos. 8 € kostet das Ticket pro Person, das gleichzeitig auch das Eintrittsticket für das Besucherzentrum ist. Kostenfrei ist hingegen der Spaziergang an den Klippen entlang.

Öffnungszeiten:

Januar: 09:00-17:00
Februar: 09:00-17:00
März: 09:00-19:00
April: 09:00-19:00
Mai: 09:00-21:00
Juni: 09:00-21:00
Juli: 09:00-21:00
August: 09:00-21:00
September: 09:00-19:00
Oktober: 09:00-19:00
November: 09:00-17:00
Dezember: 09:00-17:00

 

Bisher über Irland erschien:

1.) Dark Hedges: https://www.rantlos.de/lebensart/the-dark-hedges.html

2.) Giant’s Causeway  –  https://www.rantlos.de/lebensart/damm-des-riesen.html

3.) Derry~Londonderry – https://www.rantlos.de/lebensart/derrylondonderry.html

4.) Der Dolmen bei Kilclooney  –   https://www.rantlos.de/lebensart/der-dolmen-bei-kilclooney.html

5.) Die Klippen von Slieve Leagues. –  https://www.rantlos.de/lebensart/unterwegs-die-klippen-von-slieve-leagues.html

6.) Donegal – https://www.rantlos.de/lebensart/irland-donegal.html

7.) Sligo  –  https://www.rantlos.de/lebensart/irland-sligo.html

- ANZEIGE -