Sheep’s Head Lighthouse County Cork

Fakten zum Leuchtturm

Der Leuchtturm auf der Sheep’s Head Halbinsel ©seppspiegl

Der kleine weiße Leuchtturm am Sheep’s Head markiert seit seinem Bau im Jahr 1968 das Ende der gleichnamigen Halbinsel. Wegen der einsamen Lage mussten alle Materialien und Maschinen mit dem Helikopter auf die Baustelle transportiert werden – dafür waren mehr als 250 Flüge nötig! Der kleine Helikopter Landeplatz ist eine von weißen steinen umrandete Grünfläche, die du auf deiner Wanderung zum Leuchtturm nicht übersehen kannst.

Der sieben Meter hohe Turm wurde im Zuge des Whiddy Ölterminals in der benachbarten Bantry Bay erbaut und sollte die sichere Navigation der riesigen Öltanker garantieren. Nachdem im Januar 1979 ein französischer Öltanker beim Entladen seiner Fracht explodierte, 50 Menschen tötete und die Umwelt stark beschädigte, wurde das Terminal geschlossen und wird heutzutage nur noch für die Verwahrung der irischen Ölreserven verwendet.

Der kleine weiße Leuchtturm ist allerdings nach wie vor in Betrieb. Ursprünglich kümmerten sich die Leuchtturmwärter des Mizen Head Lighthouses auf der benachbarten Mizen Halbinsel im äußersten Südwesten Irlands per Funkverbindung um die Wartung und einwandfreie Funktion des Signalturms. Seit 1993 funktionieren beide Leuchttürme allerdings komplett automatisch und werden regelmäßig von Hand gewartet.

Sheep’s Head Irland: Eine Wanderung zum wohl einsamsten Leuchtturm der grünen Insel!

Wanderung zum Sheep’s Head Irland: Lage & Anreise

Gebirgssee auf der Sheep’s Head Halbinsel ©seppspiegl

Die Sheep’s Head Halbinsel liegt etwa 100 Kilometer von der Ortschaft Kinsale am südlichen Ende des Wild Atlantic Ways entfernt. Hier erwartet dich nicht nur die kleinste Peninsula der grünen Insel, sondern zudem eine der einsamsten und wildesten! Obwohl die Landschaft auf der Landzunge im Südwesten als besonders spektakulär gilt, verirren sich nicht viele Reisende auf die engen Straßen am Sheep’s Head. Das bedeutet: Hier geht es für dich richtig Off The Path!

Wenn du auf dem Wild Atlantic Way unterwegs bist, ist die Sheep’s Head Halbinsel automatisch ein Teil deiner Route. Falls du die Insel auf eigene Faust erkundest, folgst du der N71 von Süden kommend in Richtung Bantry. Kurz bevor du die kleine Stadt erreichst, biegst du nach links auf die R591 Richtung Crookhaven ab.

Von hier aus ist der Sheep’s Head auf braunen Schildern entlang der Küste ausgeschrieben. Die schmale Straße endet an einem kleinen Parkplatz, auf dem du dein Auto kostenlos abstellen kannst. Hier gibt es auch ein kleines Café, wo du dich vor oder nach deiner Wanderung stärken kannst – die geniale Aussicht über die Klippen und den endlos scheinenden Atlantik gibt es umsonst dazu!

Die Halbinsel Sheep’s Head

Für die leichte Wanderung vom Parkplatz zum kleinen weißen Leuchtturm ganz am Ende der Landzunge und wieder zurück brauchst du ungefähr 1,5 Stunden. Auch wenn der Weg einfach zu gehen ist, solltest du dir gute Wanderschuhe anziehen und außerdem gehören eine gefüllte Trinkflasche und Regenjacke* in deinen Rucksack*.

Unterwegs solltest du die ausgeschilderten Pfade allein aus Respekt vor der Natur nicht verlassen, aber auch, weil die rutschigen Felsen und der matschige Untergrund am Rande der Klippen dir besonders bei Nässe schnell zum Verhängnis werden können.

Wanderung zum Sheep’s Head Irland: deine Route

Der Leuchtturm auf der Sheep’s Head Halbinsel ©seppspiegl

Auf 4,2 Kilometern führt dich der Rundweg vom Parkplatz an das Ende der Sheep’s Head Halbinsel, wo der kleine weiße Leuchtturm direkt am Rand einer Klippe zu kleben scheint. Etwa eine halbe Stunden lang folgst du den kleinen gelben Wanderschildern, die dich zunächst über einen breiten Weg und durch grüne Wiesen führen – links neben dir hast du dabei immer die Küste und den wunderschönen Atlantik im Blick.

Woher die Halbinsel ihren Namen hat, wird dir schon nach wenigen Metern klar: Deinen Weg teilst du dir hier mit jeder Menge Schafen, besonders genial ist das im Frühjahr, wenn die vielen süßen Lämmer über die Felsen klettern! Hier gilt: Bitte nicht anfassen und auf gar keinen Fall füttern!

Ein paar wenige Hundert Meter nach dem Startpunkt der Wanderung wird der Pfad schmaler und es geht kurz etwas steiler bergauf, bis du den ersten Aussichtspunkt erreichst: Von hier aus hast du einen genialen Blick über die Mizen Head Halbinsel im Osten und die Bantry Bay im Westen!

Etwa auf halbem Weg kommst du an dem schwarzen See Lough Akeen vorbei. Hier lohnt sich eine kurze Rast, denn der Blick über die glatte dunkle Wasseroberfläche des Sees im Kontrast zu den Wellen des Atlantiks im Hintergrund ist faszinierend!

Mariengrotte auf der Sheep’s Head Halbinsel ©seppspiegl

Mithilfe einer Holzbrücke geht es über ein kleines Moorfeld und sobald du die anschließenden Felsen erklettert hast, fällt dein Blick zum ersten Mal auf den Leuchtturm, der in der Ferne das Ende der Halbinsel markiert! Von hier aus folgst du dem Pfad weiter über die Landzunge bis dich eine lange Treppe an der Klippenwand entlang direkt an den kleinen weißen Turm bringt. Bei gutem Wetter hast du von hier aus nicht nur einen spektakulären Blick auf den Atlantik, sondern kannst sogar bis zum Ardnakinna Leuchtturm auf der benachbarten Bere Island sehen – so schön! Hier, am westlichsten Punkt des Sheep’s Head Trails, kann Ihr, wenn Ihr Glück habt, sogar Wale und Delfine beobachten.

Nach einem gemütlichen Picknick hoch über den Wellen des Atlantiks machst du dich auf den Weg zurück zum Parkplatz. Diesmal führt dich dein Weg entlang der Nordküste der Halbinsel. Hier wird der Pfad teilweise wieder superschmal und liegt am Rand unbefestigter Klippen und bietet immer wieder wunderbare Aussichten! Sobald du den Klippenrand verlässt und Kurs Richtung Landesinnere nimmst, geht es über Moorfelder und an einem uralten verlassenen Cottage mitten im nirgendwo zurück zu deinem Auto. Das Tolle: Die meisten laufen nicht den kompletten Rundweg, sondern gehen auf dem selben Weg zurück, wie sie gekommen sind, sodass du hier sehr wahrscheinlich allein wanderst.

 

Die Tragödie von Air-India-Flug AI182

Die Gedenkstätte für den Air India-Flug 182 in Ahakista in West Cork, mit Bildern der Opfer am Denkmal ©seppspiegl

Vor 37 Jahren zerriss eine Bombe eine Boeing 747 von Air India über dem Atlantik. Flug AI182 bleibt bis heute das zweitschlimmste Terrorattentat der Luftfahrtgeschichte.

Jedes Jahr treffen sich am 23. Juni ein paar Dutzend Inder und Iren in der Nähe von Ahakista. Sie kommen nicht wegen der Kirche und den zwei Pubs im idyllischen kleinen südirischen Küstenort. Sie kommen um Verstorbener zu gedenken. Es ist genau 37 Jahre her, seit südlich von Ahakista ein vollbesetzter Jumbo-Jet von Air India ins Meer stürzte. 329 Menschen starben.

Flug AI182 war in Montreal gestartet und hatte London Heathrow zum Ziel. Von dort hätte er weiter nach Delhi und Mumbai fliegen sollen. An Bord waren am 23. Juni 1985 307 Passagiere und 22 Besatzungsmitglieder. Beim Start und der Überquerung des Atlantiks lief noch alles gut. Über Shannon meldete sich der Pilot wie gewohnt bei der Flugaufsicht. Kurze Zeit später aber brach der Kontakt ab. Eine in einem tragbaren Radio versteckte Bombe in einem Koffer war im vorderen Frachtraum explodiert.

Sikh-Extremisten als wahrscheinlichste Täter

Die Wucht des Sprengstoffes hatte die Hülle der Boeing 747-200 von Air India zerfetzt. Sie fiel morgens zwischen 7:15 und 7:30 Uhr von der Reiseflughöhe auf 31.000 Fuß oder 9450 Meter ins Meer. Zwei Stunden später fand ein Schiff der irischen Marine Wrackteil und Leichen im Wasser treibend. Es gab keine Lebenszeichen mehr. Unglücksflug AI182 bleibt bis heute das zweitschlimmste Terrorattentat der Luftfahrtgeschichte – nach 9/11.

Die Gedenkstätte für den Air India-Flug 182 in Ahakista in West Cork, mit Bildern der Opfer am Denkmal ©seppspiegl

Hinter dem brutalen Attentat wurden Sikh-Extremisten der Terrorgruppe Babbar Khalsa vermutet. Sie kämpfte damals mit Waffengewalt gegen die Hindus in Indien. Das schloss man auch daraus, dass ein zweiter Koffer in Tokio explodierte. Auch er hätte auf einen Flug von Air India geladen werden sollen. Die Täter vergaßen aber, dass in Japan keine Sommerzeit gilt. Deshalb ging der Sprengstoff zu früh hoch.

Kanada entschuldigt sich für Flug AI182

Die Untersuchungen zum Unglück zogen sich lange hin. Die mutmaßlichen Haupttäter wurden nie verurteilt, weil die Beweislage zu dünn war. Die Gerichtsverhandlungen dauerten bis 2014. Auch sonst sorgte der tragische Fall noch lange für Aufruhr. 2010 stellte eine kanadische Regierungskommission einen neuen Bericht vor. Er listete eine ganze Reihe an katastrophalen Mängeln bei den Sicherheitskräften im Land auf. So wurden sie früh über mögliche Anschläge auf Maschinen von Air India gewarnt, taten aber wenig dagegen.

Zudem wurde das Gepäck zwar geprüft. Doch als ein Gerät bei einem Koffer leicht ausschlug, wussten die Prüfer nicht, was sie nun tun sollten. Sie ließen das Gepäckstück passieren. Schon zuvor hätte der Koffer eigentlich nicht mitreisen dürfen. Denn der Passagier, der ihn aufgegeben hatte, war nicht an Bord gegangen. Kanada hat sich denn 2010 auch offiziell bei den Hinterbliebenen der Opfer entschuldigt.

 

Bisher über Irland erschien:

1.) Dark Hedges: https://www.rantlos.de/lebensart/the-dark-hedges.html

2.) Giant’s Causeway  –  https://www.rantlos.de/lebensart/damm-des-riesen.html

3.) Derry~Londonderry – https://www.rantlos.de/lebensart/derrylondonderry.html

4.) Der Dolmen bei Kilclooney  –   https://www.rantlos.de/lebensart/der-dolmen-bei-kilclooney.html

5.) Die Klippen von Slieve Leagues . –  https://www.rantlos.de/lebensart/unterwegs-die-klippen-von-slieve-leagues.html

6.) Donegal – https://www.rantlos.de/lebensart/irland-donegal.html

7.) Sligo  –  https://www.rantlos.de/lebensart/irland-sligo.html

8.) Die Cliffs of Moher  – https://www.rantlos.de/lebensart/irland-die-cliffs-of-moher.html

9.) Cong. –  https://www.rantlos.de/lebensart/cong.html

10.) Kloster Ross Errilly  –  https://www.rantlos.de/lebensart/irland-kloster-ross-errilly.html

11.) Kylemore Abbey  –  https://www.rantlos.de/lebensart/irland-kylemore-abbey.html

12.) Galway  –  https://www.rantlos.de/lebensart/irland-galway.html

13.) Bunratty Castle  –  https://www.rantlos.de/lebensart/slainte-is-saol-im-bunratty-castle.html

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