Kinder gehören mit zu den tollsten Dingen im Leben von Eltern © caleb-jones-rpPvrOQmR2s-unsplash

Es gibt wohl kaum zwei Meinungen: Kinder gehören mit zu den tollsten Dingen im Leben von Eltern und solchen, die es vielleicht noch werden möchten. Die strahlenden – oder nachts auch weinenden Gesichter – verzücken einen stets und sorgen dafür, dass der akute Schlafmangel der ersten Monate schnell vergessen ist. Allerdings ist vieles von diesem Glück noch immer „nur“ der Mutter versprochen, denn der Vater wird allzu schnell wieder an die Arbeitsstelle gerufen, sofern er denn einer festen Stelle nachgeht. Dies hat viele Konsequenzen, sei es die Entlastung der Mutter beim Stillen oder der ersten intensiven Kontaktaufnahme des Vaters mit dem Säugling. Momente wie diese, so weiß man, kommen nie wieder. Wie also kann es unsere Gesellschaft schaffen, auch Vätern einen soliden Start in das Leben des Nachwuchses zu ermöglichen, ohne dabei die eigenen professionellen Ansprüche zu sehr zurückstecken zu müssen? Wie so oft bei sozialen Fragen gilt auch hier: ein Blick nach Norden zu unseren skandinavischen Nachbarn hilft.

Schweden macht es vor, Finnland und Dänemark nach

Wenn es um das Thema „Gleichstellung“ geht, dann weiß man in Schweden genau, wo das anfängt: bei der Kindererziehung. Immer mehr Väter werden fast dazu verdonnert, eine bestimmte Zeit – oft bis zu einem halben Jahr – daheim zu sein, um das Kind mit aufwachsen zu sehen. Wobei, „verdonnert“ ist das absolut falsche Wort. Denn immer mehr wollen dies auch, denn sie haben gleichzeitig keine Konsequenzen von der Arbeitsstelle zu erfahren. Da der Vaterschaftsurlaub über die sozialen Abgaben – Steuersätze sind traditionell hoch in Skandinavien, umfassen aber viele Aspekte des alltäglichen Lebens weswegen sie als gut wahrgenommen werden – gibt es keine sozialen Stigmata die einen eventuell davon abhalten könnten. So profitieren Familie und auch Arbeitsgeber, denn glückliche Mitarbeiter sind oft besser motiviert als Unglückliche.

Weniger dem Zufall überlassen

Der Vaterschaftsurlaub in Deutschland steckt dabei noch immer in den Kinderschuhen und viel wird spontan von Arbeitgeber zu Arbeitgeber unterschieden. Dadurch kann aber keine Norm entstehen und es wird viel dem Zufall überlassen. Wie beim Casino Online Spiel gibt es also viele Faktoren die über die Ergebnisse entscheiden. Das macht die Kindererziehung in Deutschland mitunter ein wenig problematisch und ungleichmäßig, da zuviel Verantwortung auf die Kindesmutter zukommt. Deren eigene Berufswahl ist dabei um ein Vielfaches mehr eingeschränkt, da sie oft über Jahre hinweg zu Hause bleiben muss. Soziale Kontakte fallen dann weg, während der Mann zu viel Zeit bei der Arbeit und zu wenig mit dem Kind verbringt. Am Ende verlieren alle.

Traditionelle Kindeserziehung

Mehr noch können wir von den Nordlichtern lernen. Der Ausdruck „es braucht ein Dorf um ein Kind zu erziehen“ ist auch hier angebracht, da soziale Institutionen dabei helfen, Verantwortung zu übernehmen und für Entlastung zu sorgen. Dies wird als Book of Dead bezeichnet, bei denen über Generationen die Familienstämme beschrieben sind. Besonders Finnland etwa hat erkannt, dass Kindeserziehung entspannt sein sollte, um für die kommenden Generationen vorzusorgen.

Fakt ist: Deutschland sollte sich ein wenig gen Norden orientieren, um soziale Stigmata bezüglich der Vaterschaft angreifen und verbessern zu können, ohne gleichzeitig ein Problem für die arbeitende Bevölkerung zu erzeugen. Beides ist möglich, wenn die richtigen Schritte gemacht werden.

Sepp Spiegl

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