Die Schauspielerin über die Promi-Aktion #allesdichtmachen

Das Schauspieler-Ehepaar Anna Loos und Jan Josef Liefers sind seit 16 Jahren verheiratet und Eltern von Lilly (18) und Lola (13). Foto: highgloss.de

Seit Tagen steht der Schauspieler Jan Josef Liefers unter öffentlichem Beschuss. Grund dafür ist seine Teilnahme an der Promi-Aktion #allesdichtmachen. Diese wollte mit Satire und Übertreibung Kritik an der derzeitigen Corona-Politik üben und erntete starken Gegenwind. Es gibt aber auch Menschen, die dem „Tatort“-Star den Rücken stärken – darunter Liefers Ehefrau Anna Loos. Ihr Mann, ein „erfolgreicher Künstler, Schauspieler, Sänger und Regisseur“, habe mit „mehr als 50 weiteren Schauspielern“ bei der besagten Aktion mitgewirkt schrieb sie auf Facebook. Dafür sei er „extrem angefeindet, in die rechte Ecke gestellt und ausgegrenzt“ worden. Loos habe alle Videos gesehen, einige Kollegen haben ihre Beiträge gelöscht, weil sie sich falsch verstanden fühlen, sich bedroht fühlen und Angst haben“. Auch ihr mache es Angst, erklärte die 50-Jährige. Die Werke seien von „unterschiedlicher Qualität“, bei keinem hatte die Schauspielerin den Eindruck, „dass ich es hier mit extrem nach rechts gerutschten Menschen zu tun habe, die Corona an sich leugnen und alle Corona Opfer mit Füßen treten“. Die Mimin begrüßte, „dass es jetzt von führenden Köpfen in Politik und Medien Gesprächsangebote“ gebe. „Ich bin sehr gespannt, was daraus wird, und wer weiß, vielleicht treten Kunst und Kultur diesem Diskurs ja auch bald bei.“ Schade findet Anna, „dass die allgemeine Lust an Missverständnis und Zerstörung größer sei als die Neugier und die Lust an der Suche nach Gemeinsamkeit“. Ihr Ehemann verteidigte indes die Intention der Aktion in zwei weiteren Fernsehinterviews. Dies sei „eine satirisch gemeinte, ironische und auch überspitzte Protestaktion“, mit dem Ziel, „gerade in einer Zeit, wo wir aufgefordert sind, den Gürtel enger zu machen, (…) wo alles wieder geschlossen wird, die Diskussion wenigstens noch mal zu eröffnen“, sagte der Künstler in der Sendung „Aktuelle Stunde“. Der 56-Jährige wünsche sich „vor allem eine Diskussion über die Art der Berichterstattung über die Pandemie in den Medien“. Aus seiner Sicht fehle in der medialen Darstellung vieles. „Es gibt weltweit wirklich umfassende Studien von Leuten, die ihre Hausaufgaben auch gemacht haben und auch studiert haben, die zum Beispiel über einen Lockdown zu ganz anderen Erkenntnissen kommen als wir.“ Zudem wünscht sich der „Boerne“-Darsteller mehr Transparenz bei Regierungsentscheidungen. „Das ist mir wichtig.“ Auch bei „3 nach 9“ wiederholte der TV-Star seine Kritik: „Wie kommt die Bundesregierung nach so vielen Lockdowns auf die Idee, das noch mal zu machen?“ Trauer und Leid gebe es nicht nur bei den Erkrankten, sondern auch bei denen, die unter den Maßnahmen litten. „Für diese Leute gibt es keine Stimme“, so Liefers.

- ANZEIGE -