Vegan- eine Lebensphilosophie

In veganer Kosmetik werden keinerlei tierische Erzeugnisse verarbeitet ©pixabay

Was früher nur in Bio-Supermärkten und Reformhäusern zu finden war, nimmt seit wenigen Jahren Einzug in die großen Discounter. Tier-Ersatzprodukte auf Basis von Getreide oder Nüssen erobern den europäischen Markt, mit den USA als Vorreiter.

Vegane Lebensmittel werden immer beliebter. Doch Veganismus muss kein kurzlebiger Ernährungs-Trend bleiben. Veganer zu sein bedeutet vielmehr, ein Zeichen zu setzen gegen die Ausbeutung von Tier, Mensch und Erde. Dafür verzichtet man nicht nur auf Tierisches wie Fleisch, Fisch, Milch, Eier, Pelz, Leder und Honig. Artikel von Unternehmen, wo Arbeiter für Hungerlöhne produzieren, sind ebenso tabu. Die Lebensmittel und Produkte sollten möglichst regional, saisonal und biologisch sein, um die Umwelt wenig zu belasten.

Veganer- Weltverbesserer oder Selbstzerstörer?
Dieser Lebensstil ist oft mit höheren Kosten verbunden, doch der Preis ist der Schutz und Erhalt unserer Erde. Der Nachhaltigkeitsgedanke mindert nicht nur das Leid auf der Welt. Er kann das Leben eines Einzelnen erfüllen und ihm einen guten Zweck geben.

Die Ernährung zeichnet sich oft durch einen hohen Gesundheitsfaktor aus. Krankheiten werden vorgebeugt, Beschwerden wie Diabetes, Bluthochdruck oder entzündliche Erkrankungen können sogar gemildert werden.
Es kann aber auch zu Mangelerscheinungen kommen. Manche Lebenswichtige Vitamine und Mineralstoffe, allen voran Vitamin B12 und Eisen, können fast nur über tierische Lebensmittel gedeckt werden und fehlen. Diese müssen bei rein pflanzenbasierter Ernährung häufig über Tabletten zugeführt werden.
Nähere Informationen zum veganen Lebensstil: https://www.vegan.eu/

Mogelpackung Kosmetik
Vegane Kosmetik hat in der Hinsicht eine Sonderstellung, als dass sie auch bei Nicht-Veganern einen großen Andrang findet. Die Gründe hierfür sind einfach. In Zeiten von Apps und mobilem Internet lassen sich die Inhaltsstoffe konventioneller Kosmetik schnell übersetzen. Was als Fachbegriff wie ein Wunderserum klingen mag, entpuppt sich oft als Tierinnerei oder tote Insekten.

Karmin ist das rote Farbpigment in Lippenstiften, Nagellacken und Lidschatten. Für die Herstellung von 450g werden 70 000 Cochenille-Schildläuse lebendig ausgequetscht.
Der Antifaltenwirkstoff Fibrostinulin K wird aus Kälberblut gewonnen und findet sich häufig in Gesichtscremes.
Hyaluronsäure wurde ursprünglich aus Hahnenkämmen extrahiert und Krebspanzer und Insektenschalen schenken unserem Haar Stabilität als Chitin in Haarfestigern.
Natürlich sollte Kosmetik auch gut riechen. Der moschusartige Duftstoff Civet wird aus Drüsen der Zibetkatze gewonnen und für starke, gesunde Nägel gibt es Schellack, eine harzige Substanz, die aus den Ausscheidungen von Lackschildläusen stammt.

Zusätzlich werden viele Produkte direkt an Tieren getestet. Von den gesundheitlichen Gefahren abgesehen, ist auch die Haltung dieser Wesen auf ein absolutes Minimum reduziert. Viele Tiere müssen in kleinen Käfigen darauf warten, an Hautverätzungen oder Vergiftungen zu sterben.
Labels für tierversuchsfreie Kosmetik helfen, tierfreundliche Produkte in der Drogerie zu erkennen

Die Pflanzenwelt der Erde ist vielfältig und bietet eine Fülle an Stoffen ©pixabay.com

Mehr Qualität mit Vegan
In veganer Kosmetik werden keinerlei tierische Erzeugnisse verarbeitet. Tierversuche sind nicht gestattet. Die Pflanzenwelt der Erde ist vielfältig und bietet eine Fülle an Stoffen, die nicht nur vergleichbar, sondern teilweise wirkungsvoller sind als ihre tierischen Pendants.
Gleichzeitig wird auf die Qualität der Rohstoffe Wert gelegt. Das führt dazu, dass vegane Kosmetik oft besser vertragen wird und weniger schädliche Substanzen in den Körper gelangen.

Vegane Kosmetiklinien mit Inhaltsangaben findet man hier

Allerdings sind die Rohstoffe und Herstellungskosten deutlich teurer als bei konventioneller Kosmetik. Häufig werden biologische Waren verwendet. Zusätzlich wird meist auf eine umweltfreundliche, wiederverwertbare Verpackung geachtet. Für das Endprodukt muss man wesentlich mehr Geld ausgeben, als für tierische Alternativen.

Vegan oder Konventionell
Ob man sich nun für konventionelle oder vegane Kosmetik entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen. Die ungarische Gräfin Báthory soll für ihre Schönheit bekanntlich in Blut gebadet haben.
Wichtig sollte nur sein, dass sich jeder mit Inhaltsstoffen auseinandersetzt und sich im Klaren darüber ist, was er an seine Haut lassen möchte.

Sepp Spiegl      Titelfoto: www.pixabay.com

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