00_Gelesen

Als Menschen vergaßen, Menschen zu sein

Es ist schwere Kost, die der tschechische Historiker Jiri Padevet in diesem Buch vorlegt. Inhaltlich und im übertragenen Sinne. Auf 573 Seiten hat er, nach langer und intensiver Recherche eine Dokumentation des Schreckens vorgelegt. Denn, obwohl die Geschehnisse damals in Böhmen und Mähren schon mehr als 70 Jahre zurückliegen, lassen sie den Leser noch immer erschauern. Es geht um Gräuel und Massaker an Deutschen im Frühsommer 1945 in der Tschechoslowakei. Darunter geschah gewiss manche Vergeltung für Unrecht, das zuvor unter deutscher Besatzung erduldet werden musste. Aber die Orgie von Gewalt, Hass, Raub, Vergewaltigung sowie Mord und Totschlag war nur möglich in einem Umfeld totaler Rechtlosigkeit - einem Umfeld, in dem Menschen vergaßen, dass sie Menschen sind. Padevet hat ein Buch vorgelegt von historischer Bedeutung. . Doch völlig ungeeignet zur Entspannung und Erbauung.
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Gesellschaft

Uups, Besuch aus dem Morgenland

Als am frühen Morgen des 20. Dezember 2017 türkische Panzer die deutsch-tschechische Grenze bei Schirnding, Klingenthal, Olbernhau, der A17 und anderen Übergängen überschreiten, ist die Überraschung in Deutschland und Berlin groß. In monatelangen Geheimverhandlungen mit den osteuropäischen Staaten hat der türkische Präsident Erdogan durchgesetzt, dass seine Truppen – völlig an den deutschen Geheimdiensten vorbei – bis kurz vor die Grenzen Deutschlands gebracht wurden und direkt von den Entladebahnhöfen in ihre Bereitstellungsräume gerollt waren.
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