Sonja Gerhardt: Gleichberechtigung weiter ausbauen
Der „Ku’damm“-Star bezeichnet sich als Feministin

<Berlin> (cat). Sonja Gerhardt bekam für die Fernsehfilme „Ku’damm 56“ und „Ku’damm 59“ über eine Berliner Tanzschulen-Besitzerin und ihre drei heiratsfähigen Töchter in den Nachkriegs- und Wirtschaftswunderjahren viel Aufmerksamkeit. Nun startete der beliebte TV-Dreiteiler mit „Ku’damm 63“ in die dritte Runde. Privat bezeichnet sich die Schauspielerin „auf jeden Fall als Feministin“ und sieht noch Baustellen beim Thema Gleichberechtigung. „Seit den 1950er und 1960er Jahren ist glücklicherweise einiges passiert. Aber natürlich gibt es immer noch genug zu tun”, sagte Gerhardt der „Berliner Morgenpost“. Als Beispiel nannte sie ungleiche Löhne. Sonja hofft, dass es normal werden wird, Gagen von Männern und Frauen anzugleichen. „Denn derzeit kommt es immer noch vor, dass ich höre, dass meine männlichen Kollegen mehr verdienen, obwohl wir denselben Film machen und beide eine Hauptrolle spielen.“ Mit „t-online“ sprach die Berlinerin kürzlich darüber, was an „Ku’damm“ fasziniert. „Ich glaube, die Mischung aus Drama und der Zeit, in der die Geschichte spielt, reizt die Menschen“, so die 31-Jährige. „Die 50er Jahre in Deutschland und auch die Anfänge der 60er Jahre wurden im Fernsehen noch gar nicht so richtig beleuchtet. Und es werden Themen behandelt, die auch heute noch aktuell sind.“ Die Umstände und Verhältnisse von damals wünscht sich die Mimin aber keineswegs zurück. „Ich bin wirklich froh, dass ich als Frau nicht mehr meinen Mann fragen muss, ob ich arbeiten gehen darf oder nicht. Oder, ob ich einen Führerschein machen darf.“ August Wittgenstein spielt in der Ku’damm-Reihe einen Homosexuellen, der seine Sexualität nicht ausleben darf. „Es ist gut, dass wir inzwischen weiter sind. Auch wenn es dahingehend noch einiges zu tun gibt“, erklärte die Künstlerin diesbezüglich. Gerhardt, die eine Zeit lang durchweg auf historische Rollen gebucht war, blickt auf eine frohe Kindheit zurück. „Ich hatte echt Glück, dass meine Eltern immer hinter mir standen. Ich denke da etwa an die Schauspielerei.“ Sie habe mit 16 angefangen und ihre Eltern unterstützten sie jederzeit. So konnte Gerhardt Selbstbewusstsein schöpfen. Dennoch gebe es auch im Leben des TV-Stars Momente wo sie sich alles andere als emanzipiert verhalte. „Wir Frauen machen uns noch immer viel zu oft klein. Das müssen wir uns bewusst machen, um es zu ändern.“
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