Schnurren Katzen tatsächlich nur, wenn sie sich wohlfühlen?
Weit verbreitet gilt die Meinung, dass es schnurrenden Katzen im Allgemeinen gut geht. Doch dies trifft nicht immer auch so zu, denn das Schnurren kann auch das Anzeichen dafür sein, dass mit dem Tier etwas nicht in Ordnung ist.
Heilende Vibration

Schnurrt eine Katze, so scheint die Welt in bester Ordnung zu sein. Sie liegt ganz gemütlich in ihrem Korb oder der Länge nach auf dem Sofa und ein tiefes, gleichmäßiges und harmonisches Brummen ist zu hören, insbesondere dann, wenn sie die ausführlichen Streicheleinheiten ihres Frauchens oder Herrchens genießt. Das tiefe Brummgeräusch ist bei sehr vielen Menschen beliebt und empfinden es sogar als sehr entspannend.
Hält man das Ohr an seine Katze, macht es den Eindruck, dass beim Schnurren der gesamte Körper des Tieres vibriert. Es scheint so als käme der anhaltend dunkle und behaglich, harmonische Ton tief aus dem Inneren der Katze. Lediglich Luchse und Ozelots können genauso schnurren wie unsere Hauskatzen, aber darüber hinaus ist das tiefe Brummen einmalig in der gesamten Tierwelt.
Aber warum schnurrt eine Katze eigentlich? Einfach mal so, ist ganz sicher nicht die richtige Erklärung, denn grundsätzlich machen sich Katzen keine überflüssige Arbeit. Das Hervorbringen des Schnurrens wird als ein anatomisch schwer verständliches Phänomen, welches noch nicht komplett dekodiert ist. Mit Blick auf Luchs und Ozelot ist auch unwahrscheinlich, dass Katzen nur zum Wohlgefallen des Menschen machen.
Völlig verschiedene Gründe führen zum Schnurren
Schnurrt die Katze ihren Menschen an, kann dies zum Beispiel eine charmante Aufforderung sein, dass sie etwas zu Fressen mag. Apropos Fressen. Wenn Dosenfutter gefüttert, dann ist es ratsam Grünlippmuschel für Katzen unterzumischen. Insbesondere für ältere und bewegungsaktive Katzen und der fischige Geruch ist beliebt.
Das Schnurren dient auch der Verständigung untereinander. So signalisiert ein in der Rangordnung höheres Tier dem vermeintlich schwächeren, dass von ihm keinerlei Gefahr ausgeht. Säugen Katzenmütter ihre Jungen, schnurren sie extrem viel, denn das Schnurren weist den Jungen den Weg an die Zitzen, sehr praktisch, denn die Katzenkinder sind in den ersten Tagen ihres Lebens blind. Zusätzlich wirkt es auf die Jungen beruhigend und verbreitet ein Gefühl von Geborgenheit.
Überzeugt sind Wissenschaftler mittlerweile davon, dass das, durch das Schnurren, erzeugte Vibrieren, Heilungsprozesse im Körper der Katze fördert. Die Muskulatur findet Anregung, genauso der Stoffwechsel und die Zellenbildung. Es dient also unweigerlich der eigenen Regeneration, denn sogar gebrochene Knochen wachsen wieder schneller zusammen. Schwere Verletzungen sind natürlich eine Ausnahme. Ob das Schnurren auch Einfluss bei einem Milbenbefall hat, ist unklar, doch hier kann man als Besitzer entgegenwirken.
Milben bei Katzen lassen sich mithilfe von Pflegeprodukten aus dem Fachhandel leicht bekämpfen.
Viel liegen und schlafen braucht geeignete Fitness
Würden wir Katzen direkt fragen, warum sie schnurren, könnte die lauten, dass es gesund ist und sie fit hält. Und wahrscheinlich ist es auch genauso zutreffend. Experten gehen davon aus, dass die Wirkung ähnlich eines Vibrationstrainers beim Menschen ist. Durch die regelmäßige Vibration werden Knochen und das Gewebe der Katzen trainiert und gestärkt. Und da Katzen für gewöhnlich bis zu 18 Stunden täglich herumliegen und schlafen, erscheint dies auch ein nötiger Prozess zu sein.
Da Katzen weder dem Krafttraining noch dem Jogging frönen, haben in ihrer Evolution eine völlig eigene Fitnessmethode zustande gebracht. Was Menschen und auch Hunde durch Laufen und viel Bewegung erreichen, um gesund zu sein, machen Katzen im Schlaf ganz nebenbei, durch regelmäßiges Schnurren.
Schreibe einen Kommentar