Rezension von Dr. Aide Rehbaum
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Isabelle Schuler: Ich, Lady Macbeth

© Ori Jones

Die Autorin hat versucht, die Vorgeschichte zu Shakespeares Drama zu recherchieren, und zwar mit Schwerpunkt auf einer Frauengestalt. Dass Schuler den Text ursprünglich fürs Fernsehen verfasste und eine Menge Erfahrung im Drehbuchschreiben hat, wird deutlich. Die Protagonistin Lady Macbeth hat real existiert  und um die erhaltenen Dokumente herum hat die Autorin die Handlung rekonstruiert, die an Dramatik kaum zu überbieten ist. Etliche Bilder wie beispielsweise Hexen- bzw. Druidenprophezeihungen kennen wir schon von Shakespeare, der wohl auf dasselbe Material zugegriffen hat.

Die Charaktere sind jedoch plakativ angelegt  und überzeugen psychologisch nicht so recht. Die generelle Schwierigkeit bei Historienfilmen, mit Hilfe moderner Sprache die Gedanken, die Ausdrucksweise  und Wertvorstellungen des 11. Jahrhunderts wiederzugeben, ist auch hier nicht zufriedenstellend gelöst.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Aus dem Englischen von Charlotte Breuer, Norbert Möllemann
Originaltitel: Lady Macbethad
Originalverlag: Bloomsbury
Hardcover, Pappband, 400 Seiten, 13,5 x 21,5 cm, 1 s/w Abbildung
ISBN: 978-3-453-27417-4
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