Mandarinen – die kaiserlichen Früchte
Trägt die Mandarine ihren Namen, weil sie im alten China das Privileg des Kaisers und seiner höchsten Beamten, der Mandarine, gewesen ist? Das könnte so gewesen sein, lässt sich aber nicht mehr mit Gewissheit sagen. Zumindest drückt diese Geschichte aus, welcher Wert der Zitrusfrucht schon damals beigemessen wurde. Denn sie ist reich an Nährwerten und bekannt dafür, das Immunsystem zu stärken. Deshalb ist sie in der kalten Jahreszeit hierzulande als Erkältungsprophylaxe auch sehr beliebt. Das trifft sich gut, denn die Haupterntezeit von Mandarinen in Südeuropa ist der späte Herbst und der Winter. So bekommen wir in den Monaten Oktober bis Januar auch hierzulande frische Vitamine auf den Tisch.
Mandarinen haben eine lange Geschichte, wie schon die Erzählung über ihre Namensgebung im kaiserlichen China nahelegt. Bereits vor mehr als 4.000 Jahren wurden die Früchte in Südostasien angebaut. Namentlich China, Indien und die Philippinen gelten als traditionelle Herkunftsländer der gelborangefarbenen Mini-Orangen. Inzwischen werden sie in vielen Regionen der Welt kultiviert – Hauptsache es herrscht dort ein gemäßigt warmes Klima. Denn das mögen Mandarinen.
Wer in diesen Wochen auf dem Nikolaus- oder Weihnachtsteller kleine Zitrusfrüchte vorfindet, kann möglicherweise nicht unterscheiden, ob es sich dabei um Mandarinen, Clementinen oder Satsumas handelt. Die letztgenannten beiden Sorten gehen auf eine Kreuzung von Mandarinen und Bitterorangen zurück: Die ersten Clementinen züchtete ein französischer Mönch namens Clément vor rund hundert Jahren in Algerien. Satsumas entstanden in Japan – ebenfalls aus einer Kreuzung von Mandarinen mit Orangen. Clementinen und Satsumas sind im Gegensatz zu den Mandarinen kernlos. Dafür zählen die Mandarinen zu den aromatischeren Zitrusfrüchten. Ein weiteres Merkmal, an dem Mandarinen zu erkennen sind, ist der Hohlraum, der zwischen Schale und Fruchtfleisch entsteht, wenn die Frucht zu lange lagert. Fachleute nenne das „Losschaligkeit“.
Ihrer schlechten Lagerfähigkeit war es denn auch zuzuschreiben, dass die Mandarine erst Anfang des 19. Jahrhunderts nach Europa gelangte. Seitdem hat sie jedoch zügig die Zungen der Leckermäuler hierzulande erobert – und dies nicht nur als Bestandteil eines klassischen Advents- oder Weihnachtstellers. Meist werden Mandarinen roh verzehrt, vielfach als kleiner Snack „zwischendurch“. Die Zitrusfrüchte passen ebenfalls ausgezeichnet in Sahnequark oder Obstsalat. Auch ein Endiviensalat lässt sich mit ihnen geschmacklich veredeln. Weitere häufige lukullische Verwendungen von Mandarinen sind an Fisch, Fleisch, Geflügel oder als Bestandteil aller möglichen Backwaren. Darüber hinaus wird Mandarinensaft gern auch zum Verfeinern von Erfrischungsgetränken oder Salatsaucen benutzt.
Zusätzlich zu ihren geschmacklichen Meriten punkten Mandarinen mit gesunden Nährwerten: Sie enthalten Provitamin A, die Vitamine B und C sowie gesundheitlich wertvolle Inhaltsstoffe wie Kalium, Kalzium und Magnesium. Dabei bringt es eine Mandarine auf 45 bis 50 Kalorien. Viele Menschen nutzen Mandarinen wegen ihres Vitamin-C-Gehalts, um ihren Tagesbedarf daran wohlschmeckend zu decken.
Allerdings sollte man dabei nicht vergessen, dass die konventionell angebauten Früchte in der Regel mit verschiedenen Chemikalien behandelt werden, die sie vor Austrocknen und Schimmel bewahren sollen. Diese chemischen Mittel dringen zwar nur in die äußere Schicht der Schale ein. Doch um zu verhindern, dass die Chemiegifte beim Zerteilen der Frucht von der Schale auch in das Fruchtfleisch gelangen, sollten Mandarinen vor dem Schälen gewaschen werden. Und nach dem Schälen empfiehlt es sich ebenfalls, die Hände zu waschen. Wegen der Chemikalien reicht man Kindern ohnehin am besten nur das Fruchtfleisch der Mandarinen.
Quelle: Ihre Redaktion WOHL_be_FINDEN – eine Initiative der Almased Wellness –