“Frieden, Liebe und Death Metal”

Nahuel Perez Biscayart, Noémie Merlant © Bambú Producciones

In dieser Woche startet das Drama über zwei Überlebende der Bataclan-Attentate in den deutschen Kinos. Eine Begegnung mit Regisseur Isaki Lacuesta sowie den Darsteller:innen Noémie Merlant und Nahuel Pérez Biscayart.

Stellt euch vor ihr seid auf dem Konzert eurer Lieblingsband und bewaffnete Terroristen haben es als Ziel gewählt. Genau das passierte am 13. November 2015 als islamistische Terroristen das Bataclan in Paris angriffen und während des Konzerts der Eagles Of Death Metal ins Publikum schossen. Bei den koordinierten Angriffen in Paris in dieser Nacht starben insgesamt 130 Menschen, hunderte wurden verletzt, tausende traumatisiert.

Nahuel Perez Biscayart, Noémie Merlant © Bambú Producciones

Sieben Jahre nach diesem Terrorangriff kommen jetzt die ersten Filme in die Kinos, die sich dieser Nacht widmen. Schon vor einigen Woche startete „November“ von Regisseur Cédric Jimenez, der die Jagd der Terrorfahnder:innen nach den Drahtziehern und Tätern in Form eines atemlosen Thrillers inszenierte. In dieser Woche startet nun „Frieden, Liebe und Death Metal“ von Isaki Lacuesta – ein empathisches Drama über Liebe und Trauma. Der Film entstand nach einem Drehbuch von Isa Campo, Isaki Lacuesta und Fran Araújo und erzählt die Geschichte des Pärchens Céline (Noémie Merlant) und Ramón (Nahuel Pérez Biscayart), die am 13. November im Bataclan auf dem Konzert waren und überlebten. Der in Barcelona lebende Ramón González schrieb seine Erfahrungen im Buch „Frieden, Liebe und Death Metal“ nieder, dessen Titel Bezug auf ein Album der Eagles of Death Metal nimmt. Lacuestas Film trägt nun auch diesen Titel, nachdem er bei der Berlinale noch unter „Un año, una noche – Ein Jahr, eine Nacht“ lief.

Der Film „Frieden, Liebe und Death Metal“ des spanischen Regisseurs Isaki Lacuesta basiert auf den gleichnamigen Erinnerungen eines Überlebenden, Rámon Gonzáles. Aber er stellt die traumatischen Ereignisse nicht minutiös nach, wie dies etwa der Film „Utøya 22. Juli“ (2018) über das Massaker in Norwegen 2011 getan hat. Sie werden immer wieder schockartig in Rückblenden angerissen, wie Erinnerungsfetzen, die in den unmöglichsten Momenten aufblitzen. Denn Lacuesta stellt die Traumatisierung danach in den Fokus seiner Geschichte. Und damit die Frage, wie man damit umgehen kann.

„Frieden, Liebe, Tod und Death Metal“ läuft in ausgewählten Kinos in Deutschland und sei an dieser Stelle von tiefstem Herzen empfohlen – auch wenn man als Konzertfan schnell getriggert sein könnte, weil diese Attentäter eine schonungslose Tatsache offenlegen: Ein Konzert war damals ein leichtes Ziel, um viele Menschen zu treffen. Aber der Film, und vor allem das reale Leben der beiden darin gezeigten Charakter, lässt uns doch noch mit Hoffnung zurück. Es ist rührend und bewegend, wie die beiden weitermachen, ihre Ängste und Schuldgefühle angehen, ihre Liebe am Leben erhalten – und am Ende zwar niemals ganz geheilt, aber mit Sicherheit stärker sind.

 

 

 

 

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