Iris Berben: Danebengegriffen
Die Schauspielerin im Neon-Fummel auf dem roten Teppich

So mancher Fan von Iris Berben musste kürzlich beim „First Steps Award“ in Berlin mehrfach hinsehen: Die deutsche Schauspielerin, die normalerweise stilbewusst und elegant gekleidet ist, trug den „Worst Dress of the Day“! In einen neon-grünen Tüll-Umhang mit Löchern für Arme und Kopf gehüllt, wirkte die 68-Jährige beinahe wie eine Vogelscheuche aus den 80ern. Unten drunter war es auch nicht besser: Durch den transparenten Schock-Überwurf schimmerte ein weißes, sackähnliches Untergewand, das ihre tolle Figur völlig verdeckte. Sneaker im orthopädischen Gesundheitslook und eine einfache weiße Clutch komplettierten das Grusel-Outfit. Was hatte sich die Münchnerin wohl dabei gedacht? Glücklicherweise sah man die Grimme-Preis-Trägerin beim Filmfestival in Ludwigshafen wieder atemberaubend schön. Dort nahm Berben den „Preis für Schauspielkunst“ entgegen und machte sich für die Erhaltung der Kultur stark. „Kultur ist zart. Sie ist Ausdruck von Gefühlen, Werten, von Erfahrungen und von Wissen. Sie öffnet uns verschiedene Welten. Unbekanntes Land, das wir ohne sie vielleicht nie betreten hätten. Kultur hilft neugierig, offen und wach zu bleiben“, erklärte der TV-Star bewegt. Zudem nutzte sie die Gunst der Stunde, und warnte eindringlich vor den Folgen von politischem Machtmissbrauch. Festivaldirektor Michael Kötz nannte Iris Berben in seiner Laudation einen „Star“. „Ihren Namen kennt in diesem Land nahezu jeder. Seit 50 Jahren steht sie vor der Kamera und sie steht es heute noch. Sie hat es geschafft, wie nur eine Handvoll anderer Schauspieler und Schauspielerinnen in diesem Land, eine Art lebendes Markenzeichen zu sein, ein Markenzeichen für Integrität, für Haltung, Charakter und Selbstwertgefühl, jenseits von Arroganz.“