Eingeschlossene Gesellschaft

Zum Film: Es gibt coole Lehrer, konservative, nette, sensible und fortschrittliche. Und es gibt solche, die nach Jahren an der Schule nur noch zynisch sind und ihren Frust an den Jugendlichen auslassen. In seiner neuen Komödie «Eingeschlossene Gesellschaft» setzt sich Sönke Wortmann mit diesen Typen auseinander. Ein Vater will darin unbedingt die Zulassung seines Sohnes zum Abitur erreichen und greift dafür zu drastischen Mitteln. Er schließt die Pauker kurzerhand mit Gewalt im Lehrerzimmer ein und zwingt sie dazu, über das Schicksal seines Sohnes zu entscheiden.
An einem Freitagnachmittag versammelt sich eine Gruppe von Lehrern eines städtischen Gymnasiums im Lehrerzimmer. Die Versammlung wird von dem Elternteil Manfred Prohaska (Thorsten Merten) aufgebrochen, der an die Tür des Zimmers klopft. Er ist ein äußerst ehrgeiziger Vater, der für die Abiturzulassung seines Sohnes Fabian (Nick Julius Schuck) kämpft – notfalls auch mit einer Waffe! Der beliebte Sportlehrer Peter Mertens (Florian David Fitz), der Schülerschreck Heidi Lohmann (Anke Engelke), der konservative Klaus Engelhardt (Justus von Dohnányi), der Schüleranwalt Holger Arndt (Thomas Loibl), der skurrile Nerd Bernd Vogel (Torben Kessler) und die übermotivierte Referandarin Sara Schuster (Nilam Farooq) müssen den Start ins Wochenende notgedrungen vertagen und die Situation beruhigen. Denn wo die Lehrerschaft sich anfangs dem Vater noch überlegen fühlt, gerät die Situation von Minute zu Minute außer Kontrolle.

Das Drehbuch zum Film, der in seiner Geschlossenheit von Ort, Zeit und Raum auch während Corona gut abzudrehen war, hat Autor Jan Weiler (“Maria ihm schmeckt’s nicht”, “Das Pubertier”) verfasst und dabei kein Klischee ausgelassen – was für Komödien zwar kein schlechtes Konzept ist, aber eben auch nicht besonders geistreich.
Der Clou: In der eskalierenden Auseinandersetzung mit wechselnden Konstellationen zwischen Hardlinern und Opportunisten müssen reihum alle im Lehrerzimmer die Hosen herunterlassen, weil sich immer mehr Geheimnisse, Intrigen, Disziplinarverfahren, Karriereenttäuschungen und Affären entblättern – bis ins angeblich so penible Notenbuch des unbestechlichen Engelhardt hinein (“Ich habe keine Meinungen, ich habe Ergebnisse”), so dass keiner mehr sein über Jahre aufgebautes Image aufrechterhalten kann.
Die spielen mit
Florian David Fitz („Der Vorname“) spielt den allseits beliebten Sportlehrer und Zyniker Peter Mertens. Anke Engelke („Frau Müller muss weg“) ist als altkluge, von Schülern gehasste Französischlehrerin Heidi Lohmann zu sehen. Justus von Dohnányi („Frau Müller muss weg“) verkörpert den konservativen Beamtentyp Klaus Engelhardt, Thomas Loibl den joviale Schüleranwalt Holger Arndt.
Torben Kessler spielt den einsamen Nerd Bernd Vogel. Nilam Farooq („Contra“) macht das Kollegium als freundliche, selbstbestimmt lebende Referendarin Sarah Schuster komplett. Den Vater des Schülers spielt Torsten Merten.
Genre: Komödie
Produktion: Deutschland 2021
Laufzeit: 97 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Regie: Sönke Wortmann
Darsteller: Anke Engelke, Justus von Dohnányi, Florian David Fitz, Nilam Farooq
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