100 Jahre Route 66
Kuriose und historische Stopps entlang der Kultstrecke
2026 feiert die legendäre Mother Road ihr 100-jähriges Bestehen mit skurrilen Attraktionen, kulinarischen Erlebnissen und besonderen Übernachtungsmöglichkeiten
Am 11. November 2026 begeht die Route 66 ihr 100-jähriges Jubiläum – ein Datum, das die offizielle Eröffnung jener damals fast 3940 Kilometer langen Straße markiert, die Chicago mit Santa Monica
verband und dabei acht Staaten durchquerte: Illinois, Missouri, Kansas, Oklahoma, Texas, New Mexico, Arizona und Kalifornien. Jetzt, genau ein Jahr vorab, richtet sich der Blick bereits auf einige Highlights, die ein Jahrhundert später dazu einladen, Halt zu machen.
Entlang der historischen „Mother Road“ gibt es eine Vielzahl von Museen und Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Auch kulinarisch ist für jeden Geschmack etwas dabei – von traditionellen Diners bis hin zu modernen Food Courts für Reisende mit vielseitigen Vorlieben. Laut einer aktuellen Studie von Brand USA gehören Roadtrips zu den drei beliebtesten Arten von Reisen, die das Interesse internationaler Besucher an den USA wecken. Um dieser wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, kooperiert Brand USA mit Minister Sean Duffy und dem US-Verkehrsministerium im Rahmen der Initiative „Great American Road Trip”, die mehr als 250 Sehenswürdigkeiten entlang legendärer Routen im ganzen Land vorstellt – darunter auch die Route 66.
„Die Route 66 ist Teil der amerikanischen Geschichte. Seit fast einem Jahrhundert verbindet sie Reisende mit den Menschen, Orten und Erlebnissen, die die Vereinigten Staaten ausmachen”, sagt Fred Dixon, Präsident und CEO von Brand USA. „Angesichts ihres bevorstehenden 100-jährigen Jubiläums werden wir an ikonische Sehenswürdigkeiten und den skurrilen Charme dieser Straße erinnert sowie an ihr Vermächtnis als Wahrzeichen für das Erkunden neuer Möglichkeiten. Wir laden Besucher aus aller Welt ein, das nächste Kapitel der Route 66 zu erleben und zu entdecken, wie der Geist der weiten offenen Straße weiterhin das Reisen in den USA prägt.”
Museen & Attraktionen entlang der Route, die man gesehen haben muss
In Pontiac, Illinois, gibt das Route 66 Hall of Fame and Museum Einblicke in die Geschichte der legendären Straße. Besucher können hier originale Erinnerungsstücke bestaunen und sich vor dem Route
66-Wandgemälde fotografieren lassen.
Missouri ist für seine überdimensionalen, skurrilen Sehenswürdigkeiten bekannt. Vom einst „größten Schaukelstuhl der Welt“ (fast 13 Meter hoch) in der Nähe von Cuba oder der „zweitgrößten Gabel der Welt“ in Springfield, ist der Staat gespickt mit Kuriositäten.
Obwohl der Abschnitt der berühmten Straße in Kansas mit rund 21 Kilometer relativ kurz ist, beherbergt er einige geschichtsträchtige Orte: die historische, aus Stahlbeton gefertigte Marsh Arch Bridge (Rainbow Bridge)– ein Stück ästhetischer Ingenieursgeschichte, entstanden zu einer Zeit der Holzbrücken und geschaffen vom Pionier des Stahlbetonbrückenbaus in den USA, Marsh; oder das Baxter Springs Heritage Center & Museum, das die vielschichtige US-Geschichte übertragen auf engem, lokalen Raum, abbildet.
Das Oklahoma Route 66 Museum in Clinton nimmt Besucher mit auf eine Zeitreise und erzählt die Geschichte der Straße, ihrer Gründung und der Ära der Dust Bowl, als Dürren und Staubstürme den Menschen in den Prärien zu schaffen machten und sie auf der Suche nach einem neuen Zuhause und besseren Leben der Route folgten. In Luther erweckt die Threatt Filling Station Geschichte zum Leben. Die 1915 erbaute Tankstelle war ein Zufluchtsort für farbige Reisende entlang der Mother Road. 2021 wurde sie in die Liste der am stärksten gefährdeten Orte des National Trust for Historic Preservation aufgenommen und erlangte seitdem mehr Beachtung. Ein Stopp ganz anderen Charakters findet sich in Catoosa. Dort zieht das Wahrzeichen Blue Whale seit Jahrzehnten Besucher an und ist ein beliebter Picknickort für Familien – es wird derzeit umfassend restauriert.
In Texas ist die ikonische Kunstinstallation Cadillac Ranch nahe Amarillo einen Abstecher wert. Das Route 66 Auto Museum in Santa Rosa, New Mexico, zeigt eine Sammlung von Oldtimern und Erinnerungsstücken.
Ein neues Highlight auf der Strecke: Das frisch errichtete West Central Route 66 Visitor Center in Albuquerque, New Mexico, bietet auf über 2.000 Quadratmetern ein Museum, Amphitheater, Neonschilder-Sammlungen und im Außenbereich ein provisorisches Autokino, Autoausstellungen sowie Pop-up-Stände von Kunsthandwerkern. Die geplante Kunstreihe „Route 66 Remixed“ bringt zudem interaktive Installationen, digitale Erlebnisse und Augmented Reality an die Central Avenue – entwickelt in Zusammenarbeit mit Meow Wolf, Refract Studio und lokalen Künstlern.
In Arizona liegt der Petrified Forest National Park – der einzige Nationalpark, durch den ein Abschnitt der Route 66 verläuft. Arizona hat auch seine skurrilen Attraktionen am Straßenrand. Im Jack Rabbit Trading Post in Joseph City können Besucher ein großes Glasfaserkaninchen bestaunen. Ebenfalls sehenswert sind die Stadt Winslow, die in dem bekannten Eagles-Song „Take It Easy“ verewigt wurde, und Kingman, wo sich das Arizona Route 66 Museum und das Route 66 Electric Vehicle Museum befinden.
Am Ende der Route in Kalifornien wartet das berühmte Santa Monica Pier mit seinem „End of the Trail“-Schild – ein beliebter Fotospot mit Blick auf den Pazifik. Doch bevor man sich dorthin begibt, laden der Originalstandort und das Museum von McDonald’s direkt an der Route 66 in San Bernardino sowie Elmer’s Bottle Tree Ranch in der Mojave-Wüste zu einem Halt ein.
Skurril oder luxuriös: Übernachten entlang der Route 66
In Flagstaff, Arizona steht das Americana Motor Hotel, nur 1,5 Autostunden vom Grand Canyon und dem Petrified Forest National Park entfernt. Das retro-futuristische Anwesen verfügt über 89
kunstvolle Zimmer mit Designelementen wie Kopfenden, die von Skibekleidung aus den 1970er Jahren inspiriert sind, sowie einen ganzjährig beheizten Pool, Feuerstellen, Teleskopen für die Sternenbeobachtung, Leihfahrräder für Ausflüge, Ladestationen für Elektroautos, einen eingezäunten „Barkyard” für Reisende mit Haustieren und mexikanische Küche im Sinaloa-Stil. Ebenfalls in Arizona, in Holbrook, empfängt das von Tipis inspirierte Wigwam Motel seine Gäste. Das Motel, das zwar keinen echten Bezug zu indigenen Kulturen hat, gilt eher als Zeitzeuge und ist inzwischen im National Register of Historic Places aufgeführt.
In Oklahoma City lädt das Colcord Hotel – einst im ersten Hochhaus der Stadt integriert – zu einer stilvollen Zeitreise ein. Das historische Gebäude von 1910 vereint Eleganz des frühen 20. Jahrhunderts mit modernem Komfort. Das Hotel gehört zur Curio Collection by Hilton, aber die Unterschrift von Mrs. Colcord, der Ehefrau vom einstigen Erbauer des Wolkenkratzers, verewigt als Neon-Schild auf dem Dach des Gebäudes, spiegelt den seinerzeit unabhängigen Geist wider. Ganz in der Nähe bietet das The National, Autograph Collection, Luxus pur in einem kunstvoll restaurierten First National Bank-Gebäude aus dem Jahr 1931 – einem der architektonischen Wahrzeichen der Stadt. Originale Elemente wie Wandmalereien, Tresortüren, Steinsäulen und Schalterfenster wurden erhalten und lassen die ehrgeizige Geschichte Oklahomas lebendig werden. In Tulsa punktet das Campbell Hotel mit thematischen Zimmern – ob im nach dem Musiker benannten Leon Russell Room, im Art Deco Room, im Oil Barons Room – Gäste genießen einen besonderen Flair in diesem restaurierten Gebäude im spanischen Kolonialstil.
In Amarillo, Texas, empfängt das Barfield, Autograph Collection, seine Gäste mit exklusivem Interieur, luxuriösen Details und einem Mix aus Southern Hospitality und architektonischem Erbe – in einem über 100 Jahre alten Gebäude an der Route 66.
Kulinarische Entdeckungen entlang der „Main Street USA“

In Chicago, Illinois, steht das Lou Mitchell’s, ein traditionsreiches Diner aus dem Jahr 1923. Das Restaurant wurde noch vor der berühmten Route 66 eröffnet. Bei seiner Eröffnung war es das erste Restaurant in Chicago, das ganztägig Frühstück anbot. Donuts sind das Markenzeichen des Diners – und jeder Gast bekommt einen Leckerbissen, sobald er das Lokal betritt.
In Tulsa, Oklahoma, erwartet Besucher das Mother Road Market – die einzige gemeinnützige Food Hall des Bundesstaats – mit internationalen Spezialitäten, unter anderem aus Afrika, Japan und Brasilien. Ein Klassiker ist das 1939 eröffnete Rock Café in Stroud, Oklahoma, betrieben von Dawn Welch – der realen Vorlage für die Figur Sally im Pixar-Film „Cars“.
In Seligman, Arizona, hat das nostalgische Delgadillo’s Snow Cap Drive-In Kultstatus erreicht. Mit einfachen Gerichten wie einem Hähnchensandwich oder einem Milchshake kann man in diesem traditionsreichen Lokal nichts falsch machen.
In Victorville, Kalifornien, bietet Emma Jean’s Holland Burger Café unterdessen Rezepte von Emma Jean, die heute von ihrem Sohn und ihrer Tochter zubereitet werden. Die einfachen, aber leckeren Speisen sind überall bekannt. Wer das offizielle Ende der Route 66 besuchen möchte, sollte zu Mel’s Drive In an der Kreuzung Lincoln und Olympic Boulevards fahren. Dort kann man beim Genießen amerikanischer Diner-Klassiker die Straßenschilder mit dem offiziellen Route-66-Endpunkt bewundern. Das Mel’s Drive In ist ein nostalgisches Restaurant in einem historischen Gebäude aus den 1950er Jahren und fängt die Essenz der Route 66-Diner-Kultur mit einem farbenfrohen California 66-Wandgemälde auf dem Parkplatz, einer Vielzahl von Road-Trip-Erinnerungsstücken und einem Route 66-Mosaik am Eingang des Restaurants ein.



