Joe Cocker

John Robert „Joe“ Cocker OBE (20. Mai 1944 – 22. Dezember 2014) war ein englischer Sänger, der für seine raue, bluesige Stimme und dynamische Bühnenauftritte mit ausdrucksstarken Körperbewegungen bekannt war. Die meisten seiner bekanntesten Singles waren Coverversionen von Songs anderer Künstler, obwohl er für die meisten seiner Alben auch eine Reihe eigener Songs komponierte, oft in Zusammenarbeit mit seinem Songwriting-Partner Chris Stainton.

Woher John Robert „Joe“ Cocker seinen Spitznamen „Joe“ bekam, ist ein wenig unklar: Entweder rührt der Name von einem Spiel namens „Cowboy Joe“, das der Sänger in seiner Kindheit spielte, oder aber von einem Fensterputzer aus seiner Heimatstadt Sheffield. Als Teenager war Joe Cocker schon in einigen Bands aktiv, die aber niemals wirklich über Bühnenauftritte in Jugendzentren hinaus kamen. Seine erste „richtige“ Band „Vance Arnold and the Avengers“ gründete er schließlich 1961, wobei er sich selbst den Künstlernamen Vance Arnold gab. Diese Formation war immerhin mal als Vorgruppe der Rolling Stones zu sehen. Nebenbei musste Joe Cocker aber immer noch seinen gelernten Beruf als Gasinstallateur nachgehen.

Sein erstes Album enthielt eine Aufnahme von „With a Little Help from My Friends“ von den Beatles, die ihn fast sofort berühmt machte. Der Song erreichte 1968 die Nummer eins im Vereinigten Königreich, wurde zu einem festen Bestandteil seiner zahlreichen Live-Shows (Woodstock und Isle of Wight 1969, Party at the Palace 2002) und wurde auch als Titelsong für die amerikanische Fernsehserie The Wonder Years Ende der 1980er Jahre bekannt. Er setzte seinen Erfolg mit seinem zweiten Album fort, das ein zweites Beatles-Cover enthielt: „She Came In Through the Bathroom Window“. Eine eilig zusammengestellte US-Tournee 1970 führte zu dem Live-Doppelalbum Mad Dogs & Englishmen, das mit einer von Leon Russell organisierten All-Star-Band aufgenommen wurde. Seine Coverversion von „You Are So Beautiful“ aus dem Jahr 1974 erreichte in den USA Platz fünf und wurde zu seinem Erkennungslied.

Erst ab den 1980ern ging es mit seiner Karriere richtig bergauf und Joe Cocker konnte endlich wieder echte Hits verbuchen. Zu seinen größten Hits zählen etwa When The Night Comes, N’oubliez jamais, Unchain My Heart, Up Where We Belong zusammen mit Jennifer Warnes, You Can Leave Your Hat On als Titellied für den Erotikfilm 9½ Wochen (1986; mit Kim Basinger und Mickey Rourke) sowie den Soundtrack zu dem Schimanski-Tatort Zabou (1987; mit Götz George und Eberhard Feik) mit dem Titel Now, That You’re Gone. Cockers meistverkaufter Song war der US-Nummer-eins-Hit „Up Where We Belong“, ein Duett mit Jennifer Warnes, das 1983 mit einem Grammy Award ausgezeichnet wurde. In seiner 43-jährigen Karriere hat er insgesamt 22 Studioalben veröffentlicht.

In den 1990ern nahm die Hit-Dichte Cockers im Radio etwas ab, dennoch waren er selbst und sein eigenartiger Bewegungsstil auf der Bühne längst Kult. Zu besonderem Ruhm verhalf ihm noch einmal sein Song Sail Away, der Mitte der 1990er für einen TV-Werbespot der Biermarke „Beck’s“ verwendet wurde.

Im neuen Jahrtausend ging der sehr zurückgezogen lebende Sänger weiterhin regelmäßig auf Tour und brachte bis 2012 noch fleißig Alben auf den Markt. Auch an erhaltenen Auszeichnungen mangelte es dem Kultrocker nicht, darunter sind zum Beispiel ein Grammy Award, zwei Mal die Goldene Kamera sowie die Ernennung zum „Order of the British Empire“ durch Königin Elisabeth II. persönlich.

Seit 1987 war Joe Cocker mit der Erzieherin Pam Baker verheiratet. Mit ihr kaufte er sich eine abgelegene Ranch auf 2.000 Meter Höhe in Colorado. Seine Frau führte dort nebenbei eine Eisdiele, Joe Cocker selbst züchtete Gemüse und zeitweise sogar Rinder.

Eines Tages wurde bei dem Sänger schließlich Lungenkrebs diagnostiziert. An seiner Krankheit verstarb Joe Cocker am 22. Dezember 2014 auf seiner Ranch.

 

 

 

Joe Cocker – With A Little Help From My Friends

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