Die Verwandelten
Schwere Kost, dieser neue Roman der 1962 geborenen Autorin, sowohl vom Thema als auch vom Stil her. Mit diesem Stoff versucht Draesner eine Darstellung hauptsächlich von Kriegsende und Nachkriegszeit mit Handlungsfäden, die in die Gegenwart reichen. Kulisse ist vorwiegend Breslau, das auch für die späteren Generationen, die die Stadt vor dem Krieg nicht kannten, zum Familienankerpunkt wird.
Die Leuchtturmwärter
Inspiriert von einem wahren Vorkommnis, hat sich die Autorin intensiv mit dem Leben von Leuchtturmwärtern beschäftigt, Interviews mit ihren Familien geführt und Memoiren gelesen. Sie schafft es sehr überzeugend und variantenreich, den jeweiligen Umgang mit Isolation, Fremdheit, Distanz herauszuarbeiten. Das macht die Stimmungslagen sehr authentisch.
Rezension: Heumahd
Als König Ludwig II. 1886 im Starnberger See ums Leben kommt, sind die Menschen im Werdenfelser Land schockiert. Dass ihr Ehemann in einer eiskalten Nacht erfriert, empfindet Vroni Grasegger dagegen als großes Glück: Endlich ist sie nicht mehr seinen Misshandlungen ausgeliefert.
Meine Schwester
Der auf den ersten Blick belanglose Titel verrät nicht, was sich in der Familie der Autorin Dramatisches abgespielt hat. Der Text führt den Leser allmählich hinter die Kulissen, die für Außenstehende eine heile Welt vorspiegeln. Im Zentrum steht eine Art Lebensgemeinschaft zum Abgewöhnen, genannt „Familie“.
Alles, was wir nicht erinnern
Christiane Hoffmann, stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung und langjährige Auslandskorrespondentin der FAZ, läuft nach dem Tod Ihres Vaters allein die Strecke, die er als Kind zu Fuß von Schlesien bis an die bayerische Grenze zurückgelegt hat. Das Dorf, aus dem die Familie 1945 aufbrach, kennt sie. Doch ihre Fragen nach Details und Empfinden wurden von der Familie mit stereotypen Floskeln abgespeist.
Heimweh. Verschickungskinder erzählen
Schier unerträglich liest sich, was die Kinder z.T. mehrfach in verschiedenen Heimen in den vierziger bis neunziger Jahren erleben mussten. Besonders die Vierjährigen bekamen oft vorher nichts oder Falsches erzählt, was sie da erwartete. Danach wurde ihren
Erzählungen oft kein Glauben geschenkt, wodurch sie jegliches Vertrauen in ihre Eltern verloren.
Sky Du Mont: „Als wäre ich schon fast tot!“
Nun gibt es wieder eine Frau im Leben des 74-Jährigen! Vor wenigen Wochen postete du Mont in seiner Insta-Story ein Bild von sich und seiner hübschen Freundin und schrieb dazu auf Englisch: „Wenn es so ist, weißt du es einfach.“
Hera Lind: Sie schreibt immer noch
Was ist eigentlich aus Hera Lind geworden? Begonnen hatte die Bielefelderin ihre Karriere als Konzertsängerin und trat unter ihrem bürgerlichen Namen Herlind Wartenberg mit dem Kölner Rundfunkchor auf der ganzen Welt auf. Während ihrer ersten Schwangerschaft pausierte die Künstlerin mit dem Singen und verlegte sich aufs Schreiben. Innerhalb weniger Wochen entstand ihr Debüt „Ein Mann für jede Tonart“ (1989) – ein Bestseller – der 1993 mit Uwe Ochsenknecht, Gudrun Landgrebe und Katja Riemann verfilmt wurde.
Brennende Cevennen
Der Himmel über dem kleinen Ort Belleville am Fuße der Cevennen leuchtet in schmutzigem Rot, als die ehemalige Anwältin Tori Godon mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen wird. Feuer – seit Jahrhunderten prägt es die wilde Landschaft und die Menschen des Vivarais. Dort, wo einst zur goldenen Zeit der Seidenraupenzucht unzählige Maulbeerbäume standen, jagt der Wind die Flammen über Berge und Ebenen. Neben den verkohlten Überresten eines Wohnwagens auf einer Hochebene findet Tori die Leiche eines Hundes. Sein Besitzer, der Schweizer Franco Jeger, ist spurlos verschwunden.
1918 Die Welt im Fieber
Der Erste Weltkrieg geht zu Ende, und eine weitere Katastrophe fordert viele Millionen Tote: die Spanische Grippe. Binnen weniger Wochen erkrankt ein Drittel der Weltbevölkerung. Trotzdem sind die Auswirkungen auf Gesellschaft, Politik und Kultur weitgehend unbekannt.