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Die Altenpflege hat hierzulande ein deutliches Interesse bekommen. Das liegt daran, dass es mehr ältere Menschen gibt, die zu betreuen sind. Das bedeutet gleichzeitig, es gibt mehr Bedarf an guten und qualifizierten Pflegekräften in der Altenhilfe. Künftig wird der Trend sogar noch mehr werden. Der nachstehende Artikel ist also gerade für diejenigen geeignet, die vor dem Überlegung stehen, eine Altenpflegeausbildung zu beginnen. Denn die folgenden Ausführungen beschäftigen sich mit dem Arbeitsalltag eines beziehungsweise einer Altenpfleger*in. Dabei können zwei wesentliche Bereiche eindeutig skizziert werden, die sich in stationärer und ambulanter Altenpflege grob unterteilen lassen.

Der Arbeitstag in der stationären Altenpflege

Der Tag in der stationären Altenpflege ist von einer engmaschigen Betreuung und Pflege der Heimbewohner gekennzeichnet. Das liegt daran, dass die meisten ein eigenständiges Wohnen entweder nicht mehr schaffen oder aus Eigeninteresse gerne in einem Pflegewohnheim verbleiben möchten. Letztere bevorzugen dabei die Gemeinschaft mit anderen Personen und haben sonst vielleicht nicht viele Kontakte zur Familie oder zu Freunden.

So bedeutet das Leben in einem Altenpflegeheim eine qualitative Verbesserung für sie. Die zweite genannte Gruppe liegt gerade im Fokus der Altenpflege und erfordert den gewissen Mehraufwand. Denn sie muss engmaschig gepflegt und betreut werden. Die Altenpflege hat dabei vorwiegend den Schwerpunkt auf der Grund- und Behandlungspflege. Sind die Personen sogar noch an einer Demenz erkrankt, die sich in einem fortgeschrittenem Stadion befindet, gehören dann eine enge Begleitung und Beobachtung zu den Aufgaben innerhalb der Altenpflege.

Der Tag in der stationären Altenpflege ist in Schichten aufgeteilt, die sich je nach Einrichtung und Einrichtungsträger ändern können. Als erstes setzen sich die Schichten zusammen, um sich kurz die wichtigsten Dinge über die Pflegebedürftigen zu berichten, die in der vorherigen Schicht passiert sind. So ist die Nachfolgeschicht immer bestens informiert, aktualisiert und kann anschließend mit der Arbeit starten. Je nach Schicht und der entsprechenden Tageszeit liegen nachfolgend die notwendigen Tagesaufgaben an.

Dazu gehören das zum Essen fahren oder das persönliche Essen reichen, welches je nach der Pflegebedürftigkeit richtet. Zur direkten Pflege gehören das Waschen, Duschen oder Baden, Zähneputzen, Kämmen, An- und Ausziehen und vieles mehr dazu. Bei den Toilettengängen müssen die Altenpfleger*innen je nach Pflegestatus ebenfalls helfen oder sogar die Erwachsenenwindeln wechseln. Innerhalb der Behandlungspflege gehört Verbandswechsel, Lagerungswechsel, Blutdruckkontrolle und die Medikamentengabe dazu.

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Im Nachtdienst bleibt meistens übrig, dass die Pflegebedürftigen für die Nachtruhe vorbereitet werden, in der Nacht eine Hilfe haben, falls sie etwas benötigen sollten, und ihre Abend- beziehungsweise Nachtmedikamente bekommen. Die Pflegekräfte kooperieren zudem mit Ärzten und Kliniken, wenn sie unterstützende Leistungen brauchen oder deren Anordnungen zur Pflege und Behandlung folgen müssen.

Zu der stationären Unterbringung zählt eine Tagespflege im engeren Sinne eigentlich nicht. Dennoch bleiben die Pflegebedürftigen den Tag über in der Einrichtung oder schlafen sogar tagesweise für einen festgelegten Zeitraum in dieser. Solches ist oftmals notwendig, wenn Verwandte beispielsweise im Urlaub oder selbst erkrankt sind, die die Pflegebedürftigen hauptsächlich in ihrem zu Hause unterstützen oder mit diesen sogar zusammenleben. Ist dieser Zustand dann wieder wie zuvor, kehren sie auch wieder dorthin zurück.

Der Arbeitstag in der ambulanten Altenpflege

Die Tätigkeiten in der ambulanten Altenpflege sind nicht so engmaschig, wie in der stationären Betreuung. Je nach Pflegestufe der Pflegebedürftigen richtet sich der auch Umfang der Hilfe. Selbstverständlich kann diese täglich oder mehrmals am Tag sein.

Hier kommen die Pflegekräfte mit einem Dienstauto zu den Wohnungen beziehungsweise Häusern der Klienten und Klientinnen. Der Besuch findet in der Regel allein statt. Sie bringen alles wichtige zur speziellen Pflege mit. Die Basismaterialien wie Waschlotion, Handtücher, normale Cremes usw. haben die zu Besuchenden meisten selbst im Haus.

Die Aufteilung und die Anzahl der Klientinnen richtet sich nach den Pflegestufen und eben der Machbarkeit innerhalb der Dienstzeit. In der Regel achtet der Träger und Arbeitgeber darauf, dass der zu betreuende Kundenstamm relativ in der Nähe liegt, sodass die Altenpflegekräfte nicht so viel Zeit auf ihren Dienstwegen verlieren.

Eine Übergabe, wie es die stationäre Hilfe vorsieht, ist hier nur bei Urlaubs- oder Krankenvertretungen notwendig, wenn ein anderer Kollege einspringen muss. Denn erst dann übernimmt eine „neue“ Pflegekraft, die die Pflegebedürftigen nicht täglich sieht und somit nicht so gut kennt. Die Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten oder auch Kliniken ist ähnlich wie beim stationären Bereich sehr hoch. Dies sichert es zu, dass die Pflegebedürftigen die beste Pflege und Behandlung bekommen.

Für beide pflegerische Bereiche wichtig

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Für beide Bereiche, also stationär und ambulant, ist es wichtig, dass die Altenpfleger*innen ihre Aufgaben und Behandlungen dokumentieren. Dabei müssen sie gleichzeitig stets gut beobachten und die Entwicklung der Maßnahmen kontrollieren sowie dokumentieren. Diese Fähigkeit wird oftmals unterschätzt. Sie ist aber eine wichtige professionelle Eigenschaft der Pflegekräfte und eine tägliche Aufgabe.

Es sollte aus den Ausführungen ebenso ersichtlich werden, dass eine Pflegekraft oftmals im Team zusammenarbeitet und deswegen teamfähig sein sollte. Das ist gut und wichtig, da sie von den Kollegen die notwendige Unterstützung bekommen und diese oftmals brauchen, da sie die Pflege erst erleichtert. Das bedeutet nicht nur eine tatkräftige Hilfe, sondern auch eine ergänzende Beobachtung der Pflegebedürftigen, um diese noch besser in ihrem Gesundheitszustand einschätzen zu können.

Fazit

Die Altenpflege ist eine wichtige Aufgabe in der Gesellschaft, die noch mehr an Bedeutung gewinnen wird. Jeder, der diesen wichtigen Beruf erlernen möchte, sollte das Herz für die Pflegebedürftigen haben oder es mittels der Ausbildung erwerben. Das gelingt meistens recht schnell, wenn er die Grundvoraussetzung und positive Einstellung dazu mitbringen. Denn der tägliche und ständige Austausch mit den Pflegebedürftigen ist gegeben.

Rasch sollte er auch die Pietät zu den pflegerischen Aufgaben wie Waschen und Toilettengänge ablegen. Denn das gehört zur täglichen Aufgabe in der Altenpflege dazu. Selbst das ist erlernbar, wenn sich der Auszubildende darauf einlässt.

Hat er die Voraussetzung für alle diese Aufgaben erlangt, kann er sich über einen sehr sicheren Arbeitsplatz freuen. Das bezieht sich im Übrigen auf beide Bereiche: ambulant und stationär. Denn beide Bereiche werden künftig gleichermaßen noch mehr angefragt sein.

Sepp Spiegl

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